Aalener Nachrichten

Ein Punkt mehr

Re-Start in der Regionalli­ga lässt viel Luft nach oben: VfR Aalen spielt 0:0 gegen Sonnenhof Großaspach und ist nicht unzufriede­n

- Von Sebastian van Eeck VfR: Großaspach: Schiedsric­hter:

- 92 Minuten ist es eigentlich kein Thema gewesen. Doch danach war es wieder präsent. Die Pressekonf­erenz beider Trainer nach dem torlosen Remis zwischen dem VfR Aalen und Sonnenhof Großaspach am vergangene­n Samstag in der Ostalb Arena wurde abgesagt. Sie wollten in Sachen Corona eben einfach kein zusätzlich­es und unnötiges Risiko eingehen. Schließlic­h wurde nur der kleinste Kreis mittels Testung vor dem Spiel abgesicher­t. Fußballeri­sch brachte der Nachmittag vor Geisterkul­isse und schmuddeli­gem Dezemberwe­tter eher wenig Erbauliche­s zutage. Der Re-Start der Regionalli­ga Südwest hat dem VfR Aalen im Ländle-Duell einen Punkt beschert. Nicht mehr aber eben auch nicht weniger.

Der Rasen war grün. Die Rasenheizu­ng hatte in den vergangene­n Tagen ganze Arbeit geleistet und zwar keinen perfekten, aber zumindest einen annehmbare­n Untergrund beschert. Doch irgendwie wirkten beide Mannschaft­en dann doch noch etwas eingeroste­t. „Nach sechs Wochen Vorbereitu­ng und nur einem Test auf Kunstrasen, da willst du eben im ersten Spiel keinen Fehler machen“, gab Trainer Roland Seitz zu bedenken und fügte an: „Beim Saisonstar­t hat man immerhin noch Vorbereitu­ngsspiele.“

Der VfR Aalen agierte in Durchgang eins ohne Marcel Appiah (Bank), Dijon Ramaj (nicht im Kader) und Stürmer Toni Vastic (angeschlag­en auf der Tribüne) zwar kompakt, ließ wenig zu, aber setzte auch nur selten Akzente nach vorne. Wenngleich Kristjan Arh Cesen nach einem Freistoß von Kevin Hoffmann in Minute vier den Ball knapp verpasste, Michael Senger das Spielgerät per Fernschuss über das Tor drosch (9.) oder eben Gino Windmüller den Gästekeepe­r David Nreca-Bisinger im Anschluss an eine Ecke von Alessandro Abruscia aus kurzer Distanz per Kopf zur Parade zwang (13.). Das war es aus Aalener Sicht in Sachen Offensive in den ersten 45 Minuten. Zu wenig um die Forderung der Aalener Fans zu erfüllen. Diese hatten sich Mittels eines Banners im Stadion zu Wort gemeldet.

„Holt den Sieg für uns. Vorwärts VfR!“, stand dort für alle Spieler zu lesen. Ansonsten war es eben „keine Kulisse“(Seitz) in diesen PandemieTa­gen. Und die Gäste? Die blieben völlig unauffälli­g und das, obwohl sie viel Ballbesitz hatten. Joel Gerezgiher versuchte sich mal aus 30 Metern, (23.) verfehlte das Gehäuse von VfR-Keeper Daniel Bernhardt aber dann doch um ein paar Meter. Die beste Gelegenhei­t hatten sie dann allerdings in Minute 45 als der ehemalige Heidenheim­er Dominik Widemann den gebürtigen Aalener Darius

Held bediente und der mit seinem Schuss Bernhardt zur Glanzparad­e zwang. Die fällige Ecke für Großaspach unterband Schiedsric­hter Manuel Bergmann, der kurzerhand zur Halbzeitpa­use bat.

Aus dieser kamen dann die Gäste druckvoll heraus. Ausgerechn­et der ehemalige Aalener, Andreas Ivan hätte seine ehemaligen Teamkolleg­en für ihre Schlafmütz­igkeit bestrafen können. Doch der Schützling von Trainer Hans-Jürgen Boysen schoss frei vor Bernhardt knapp am langen Pfosten vorbei. Dann wurde es zunehmend undurchsic­htig in der Ostalb Arena. Nebel zog auf und trug somit ein Weiteres zu einer fast schon unwirklich­en Geisterspi­el-Atmosphäre bei. Dennoch wurde die Partie nun interessan­ter. Nach einem perfekten Konter nach Ballerober­ung von Oliver Oschkenat hätten die Aalener dann sogar führen können, vielleicht sogar müssen. Doch nach einem Zuspiel von Tim Grupp war es Hoffmann, der den Ball über den Gästekeepe­r aber auch am Tor vorbei chippte (55.). Nur eine Minute später war es dann wieder brenzlig im gegnerisch­en Strafraum. Nach Zuspiel von Jordan Brown scheiterte Hoffmann und per Nachschuss auch Cesen aus kurzer Distanz. Es folgte ein schwacher Kopfball von Daniel Stanese aus kurzer Distanz (65.) und zwei gefährlich­e Aktionen der Gäste. Einmal war es erneut ein Fernschuss von Gerezgiher, der knapp vorbeiging (68.) und dann war es Bernhardt, der das Geschoss von Jonas Meiser gerade noch zur Ecke lenken konnte (74.). Als dann auch Abruscia verzog (77.) und dann Hoffmann einen Einwurf aus guter Situation vermasselt­e war Schluss an diesem Tage.

„Es war ein intensives Spiel mit einem gerechten Resultat. Da bin ich keineswegs enttäuscht“, sagte VfRTrainer Roland Seitz im Nachgang im Journalist­engespräch. „Es war eine gute Leistung von uns, wenn man bedenkt, dass wir bislang nur auf Kunstrasen trainieren konnten. Nun hoffen wir, dass wir mal wieder auf Rasen trainieren dürfen. Dann sieht es auch wieder besser aus“, sagte ein nicht unzufriede­ner VfR-Kapitän, Daniel Bernhardt. An diesem Dienstag (19 Uhr) soll es dann weitergehe­n. Dann wartet der FSV Frankfurt im Nachholspi­el in der Ostalb Arena.

Bernhardt – Sakai, Cesen (70. Knipfer), Stanese, Grupp, Abruscia (79. Volz), Windmüller, Brown (88. Merk), Oschkenat, Senger, Hoffmann.

Nreca-Bisinger – Gipson, Leist, Widemann (65. Cuni), Gerezgiher, Ferdinand, Meiser, Held (79. Brändle), Schiek, Owusu, Ivan (72. Anhölcher).

Manuel Bergmann.

ANZEIGEN

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ??
FOTO: THOMAS SIEDLER

Newspapers in German

Newspapers from Germany