Ausbildung soll die Not in Nepal bekämpfen
Verein „Zukunft für Nepal“baut Schulungszentrum in der Nähe von Kathmandu auf
- Ausbildung ist ein wichtiger Schlüssel, um die Armut in Nepal bekämpfen zu können. Der Verein „Zukunft für Nepal Ostwürttemberg“hat in der Stadt Dhuni Besi im Distrikt Dhading ein Bildungsund Schulzentrum eingerichtet. Dort gibt es derzeit rund 50 Ausbildungsplätze. Darüber hinaus ist eine Schule angegliedert, die von 225 Kindern aus den umliegenden Bergdörfern besucht wird.
Nepal ist – vor Afghanistan – das zweitärmste Land Asiens. Die faszinierende Natur und die Bergwelt des asiatischen Binnenstaats haben dazu geführt, dass der Tourismus zu einem der wichtigsten Devisenbringer geworden ist. Mehr als eine Million Nepalesen haben im Umfeld des Tourismus Arbeit gefunden, so die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Dann kam Corona. „Die Wirtschaft des Landes liegt am Boden“, erklärt die Aalenerin Petra Pachner, Mitgründerin und Vorsitzende des Vereins „Zukunft für Nepal Ostwürttemberg“. Die Einnahmen durch den Tourismus versiegten, Hotels mussten schließen. Das bekommen nicht zuletzt die Straßenkinder zu spüren, die sich zum Teil von den Lebensmittelabfällen der Hotels ernähren.
Industrie gibt es in dem Binnenstaat kaum. Entwicklungshilfe ist ein schwieriges Thema, denn das kleine Land Nepal musste immer wieder erleben, dass vor allem die übermächtigen Nachbarn China und Indien versuchten, über ihre Hilfsangebote politischen Einfluss zu nehmen. Inzwischen lehnt Nepal es ab, gebrauchte technische Ausrüstung ins Land zu lassen: Das Land will nicht mit abgelegter Technik zugemüllt werden, erläutert Petra Pachner.
Davon abgesehen ist es generell schwierig, Hilfsgüter oder Technologie in das Land zu bringen. Das Land hat keinen Zugang zum Meer. Für Güter, die auf dem Seeweg nach Indien befördert werden und nach Nepal weitertransportiert werden, schlagen die Behörden eine Zollgebühr von 40 Prozent auf.
„Wer zur Schule geht, kann zuhause seine Familie nicht unterstützen und gilt als nutzloser Esser.“
Petra Pachner, Vorsitzende des Vereins „Zukunft für Nepal“.