Freiwillige Aufgaben für die Zeit zu Hause
Alemannenschule hätte sich Fernunterricht für alle gewünscht - Rainau wäre vorbereitet
Sofort starten kann die Alemannenschule in Hüttlingen. Bereits am Montag Vormittag hat die Schulleitung einen klaren Plan, wie es bis Weihnachten laufen soll. Gewünscht hätte sich die Schule allerdings eine andere Lösung.
Für Angela Burkhardt, die stellvertretende Schulleiterin der Alemannenschule in Hüttlingen ist „alles klar“. Bereits morgens sei die Schule mit einem Schreiben von der Landesregierung über die Schulschließung und die Details unterrichtet worden. Die Alemannenschule, die ohnehin digital bereits gut aufgestellt ist, startet ab Mittwoch reibungslos in den neuen Modus: „Für die Abschlussklassen, das ist die Klasse 10 komplett und die Klasse 9 zum Teil, gibt es von Mittwoch bis 22. Dezember digitalen Fernunterricht“, erklärt Burkhardt.
Die Schule hat sich schon im ersten Lockdown gut darauf eingestellt. Digital sind Lehrer und Schüler über eine Schulplattform vernetzt. Das sei bereits eingeübt worden und klappt aus Sicht der Schulleitung - „sehr gut“. Neben dem bereits eingespielten Umgang mit der Lernplattform, kommt der Schule zugute, dass alle Schüler ab Klasse 5 ein eigenes iPad haben, das die Schule gegen einen kleinen Eigenbeitrag stellt.
Dennoch ist man mit der Schließung nicht ganz glücklich. Denn für Schüler, die im kommenden Jahr keinen Abschluss machen, fällt der Unterricht komplett flach, so zumindest der Plan der Landesregierung. Deshalb sei schulintern beschlossen worden, die übrigen Schüler, in der ab Mittwoch unterrichtsfreien Zeit, mit Lernmaterial und Übungen über die Lernplattform zu versorgen. „Das ist freiwillig“, betont Angela Burkhardt: „Wir wollen den Schülern die Möglichkeit zum Lernen geben und die Eltern dabei unterstützen“.
Mit den Lehrkräften sei abgesprochen, dass diese für Rückfragen per E-Mail und möglichst auch telefonisch erreichbar sind in dieser Zeit, so Burkhardt. Die Schule hätte sich eine andere Lösung gewünscht, meint Burkhardt. „Man hätte schon viel früher in den Wechselbetrieb einsteigen können“, sagt sie. Dabei wird die Klasse geteilt und im täglichen Wechsel an der Schule oder digital unterrichtet. Das sei an ihrer Schule schon während der ersten Lockdown-Phase eingeübt worden und hätte gut funktioniert. „Wir haben ganz positive Erfahrungen damit gemacht.“Jetzt, mit der Schulschließung wäre problemlos ein Fernunterricht für alle Klassen möglich gewesen, so Burkhardt. Stattdessen gibt es nun vorgezogene Ferien.
Da an der Schule die Klassen 1 bis 10 unterrichtet werden, müsse auch die Notbetreuung für Schüler, die nicht zu Hause bleiben können, sichergestellt sein. „Das läuft“, sagt die stellvertretende Schulleiterin. Die jeweiligen Arbeitgeber müssten bestätigen, dass die Eltern am Arbeitsplatz nicht fehlen können. „Den Rücklauf erwarten wir morgen“. Die Betreuung wird dann von den Lehrern übernommen. Ob es klassenweise sein wird, wisse die Schule noch nicht. „Dafür fehlten noch klare Vorgaben.“
Auf diese wartet auch noch Stefanie Kenntner, die Leiterin der Grundschule Dalkingen. „Wir fragen gerade ab, welche Eltern eine Notbetreuung brauchen“sagt sie. In der Zeit, in der sonst Unterricht stattfinden würde, werden die Kinder dann von den Lehrern betreut, außerhalb dieser Stunden würde die Betreuung von der Gemeinde organisiert. Sie und ihre Kollegin, die Leiterin der Grundschule Schwabsberg, Eva Bihlmaier, haben bisher ihre Schulen mit viel Engagement durch die CoronaKrise gesteuert und alles daran gesetzt, den Kindern trotz der Vorsichtsmaßnahmen ein soziales Miteinander und positive Erlebnisse zu ermöglichen.
Auch auf den jetzt eingetretenen Fall – die komplette Schließung – haben sie Lehrer, Eltern und Schüler vorbereitet. Über die Sommerferien haben sie sich die Lernplattform Moodle angeeignet und getestet: „Es funktioniert“.
„Wir könnten jetzt Fernunterricht machen“, sagt Kenntner. Die Vorgabe sei jedoch eine andere: „Vorgezogene Weihnachtsferien“.