Zu Besuch im neuen Kreisimpfzentrum
Ab 15. Januar soll hier sechs Monate lang an sieben Tagen in der Woche von morgens bis abends geimpft werden
- Der Ostalbkreis ist gerüstet, sobald ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung steht. Diesen Eindruck vermittelte am Freitag ein Rundgang mit Landrat Joachim Bläse, dem Aalener Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Vertretern der Hilfsorganisationen durch das neue Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Ulrich-Pfeifle-Halle in Aalen. Ab 15. Januar soll hier sechs Monate lang Hochbetrieb herrschen, wenn an sieben Tagen in der Woche von morgens 7 bis abends 21 Uhr geimpft wird.
Bläse hob eingangs die große Gemeinschaftsleistung der an diesem Projekt beteiligten Organisationen und Personen hervor. Insgesamt gebe es 50 solcher Impfzentren in Baden-Württemberg, um möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen zu können.
Thilo Rentschler sprach von einer „konzertierten Aktion“. In kürzester Zeit habe man in Aalen ein Impfzentrum eingerichtet. „Es gibt Licht am Ende des Tunnels“, betonte der Oberbürgermeister.
Wie zu erfahren war, wird, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, zunächst von drei mobilen Einsatzteams im Ostalbkreis in Senioreneinrichtungen geimpft werden. Dies kann unter Umständen, wie kürzlich von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn prognostiziert, schon ab
27. Dezember der Fall sein.
Das Impfzentrum in der UlrichPfeifle-Halle ist dann spätestens ab
15. Januar betriebsbereit. Es fehlen nur noch Kleinigkeiten; so wartet man noch auf die vom Land zentral zur Verfügung gestellte Hard- und Software für die Registrierung und Dokumentation. „Wir haben jedoch auch eine eigene Lösung in der Hinterhand“, sagte Landrat Bläse dazu.
Beim Rundgang durch das Kreisimpfzentrum informierte Frank Abele vom Katastrophenschutz des Landkreises über die wesentlichen organisatorischen Abläufe. Impfwillige müssen sich vorher online oder telefonisch anmelden. Wer dann ein Onlineticket hat, sollte zur Impfung seinen Personalausweis, die Krankenversicherungskarte, sein Impfbuch sowie Auskünfte über Vorerkrankungen und eine Medikamentenliste mitbringen.
Die Registrierung im Kreisimpfzentrum erfolgt voraussichtlich durch Bundeswehrsoldaten. Nach einem Fieberscreening hat jeder Impfwillige die Gelegenheit, sich in einem dreiminütigen mehrsprachigen Videofilm über die Impfung zu informieren.
Vor dem eigentlichen Impfvorgang durch medizinisches Fachpersonal in einer der acht Linien, erfolgt ein individuelles Aufklärungsgespräch durch einen Arzt, wie Peter Schmidt von der Aalener Ärzteschaft mitteilte.
Nach der Impfung kommen die Personen in einen Ruhesaal, wo sich die Geimpften noch 15 bis 30 Minuten lang aufhalten.
Insgesamt sollte man unter Berücksichtigung der Vor- und Nachbereitungszeit
mit einem Zeitaufwand von einer Stunde für das Impfen rechnen.
Das Kreisimpfzentrum wird an sieben Tagen der Woche in zwei Schichten betrieben. Pro Schicht werden nach Auskunft von Frank Abele rund 40 Helfer im Einsatz sein. Man geht davon aus, 800 bis 1000 Personen täglich impfen zu können.
„Die Qualität steht an vorderster Stelle“, betonte Landrat Joachim Bläse, der das Impfzentrum auch als ein starkes Zeichen für den guten Zusammenhalt in der Region wertete. Sein besonderer Dank galt dem Roten Kreuz Aalen und Schwäbisch Gmünd sowie den Maltesern für ihr großes Engagement. Diese Organisationen werden die acht Impflinien federführend betreuen.