Triste Weihnachten in der LEA
Bewohner müssen größtenteils in der Einrichtung bleiben – Viele Aktivitäten sind abgesagt
- Angesichts der geltenden Kontaktbeschränkungen kommt auf die derzeit rund 230 Bewohner der Ellwanger Landeserstaufnahmestelle ein eher tristes Weihnachtsfest zu.
Wegen der Pandemie fallen über die Weihnachtstage in der LEA viele Aktivitäten aus, Gottesdienste und Andachten finden nicht statt und auch die Sternsinger kommen nicht vorbei. Da die von der Landesregierung beschlossenen Ausgangsbeschränkungen auch für die LEA gelten, werden die Bewohnerinnen und Bewohner die Feiertage größtenteils innerhalb der Einrichtung verbringen. Das teilt das Regierungspräsidium Stuttgart auf Anfrage der „Ipfund Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten“mit. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, gibt es derzeit keine Gruppenangebote für die LEABewohner
wie etwa Sprachkurse oder Sportangebote. Die Kinderbetreuung wurde reduziert. So finde nur noch eine Notbetreuung in festen Gruppen statt, erläutert das Regierungspräsidium.
Allerdings wurde einiges getan, um zumindest einen Hauch von
Weihnachtsstimmung in die Einrichtung zu bringen. Auf dem Gelände wurden an verschiedenen Stellen Christbäume aufgestellt, die die Ellwanger Stadtförsterei gespendet hat. Die Kinder der LEA haben Weihnachtsschmuck gebastelt und an die Bäume gehängt, darüber hinaus haben die Kinder kleine Geschenke von ihren Betreuerinnen und Betreuern erhalten. Auch die Schülerinnen und Schüler des PG hatten Geschenkpäckchen für die LEA-Kinder gepackt. Geschenke für die Erwachsenen gab es dagegen nicht. Das sei jedoch schon in den vergangenen Jahren so gewesen und habe nichts mit der aktuellen Corona-Situation zu tun, so Josephine Palatzky, die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums.
Nachdem am Dienstag drei neu angekommene Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien in Ellwangen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hofft man, dass es zu keinen weiteren Ansteckungen kommt. Weil die neu angekommenen Geflüchteten unmittelbar in den Quarantänebereich der Einrichtung kommen, wo sie 14 Tage bleiben und auf das Virus getestet werden, haben sie zunächst keinen Kontakt zu den übrigen LEA-Bewohnern. Diese Regelung gilt seit März. Im Fall positiver Tests sollen die betroffenen Flüchtlinge auch über die Feiertage in die Isolierunterkunft in AlthütteSechselberg verlegt werden. Laut Regierungspräsidium werden bis zum Jahresende keine weiteren Neuankömmlinge aus dem Ankunftszentrum in Heidelberg erwartet. Für die Zeit zwischen den Jahren soll somit das Risiko weiterer Infektionen minimiert werden.
Wann es für die Bewohner und die Beschäftigten der Ellwanger LEA eine Corona-Impfung geben wird, steht derzeit noch nicht fest. Die Bewohner und Beschäftigten sind in die sogenannte zweite Gruppe eingeteilt worden, die mit hoher Priorität gegen das Virus geimpft werden sollen, teilt das Regierungspräsidium mit. Ab wann diese Gruppe tatsächlich an die Reihe kommt, könne aber derzeit nicht abgeschätzt werden.