Corona-Impfaktion „Ärmel hoch“läuft an
Medizinische Teams auf dem Weg zu älteren und pflegebedürftigen Menschen
(dpa/AFP) - In Deutschland haben am Sonntag bundesweit die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Im ganzen Land bekamen vorwiegend ältere und pflegebedürftige Menschen die ersten Impfspritzen. Zu den zuerst Geimpften gehörten eine 103-jährige Frau in Ulm und eine Krankenschwester in Frankfurt am Main.
Ein Seniorenzentrum in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) sowie Ungarn und die Slowakei waren schon am Samstag vorgeprescht.
Insgesamt soll Deutschland bis zum Jahresende 1,3 Millionen Impfdosen erhalten, bis Ende März dann elf bis 13 Millionen Dosen. Die regionalen Impfzentren in Baden-Württemberg nehmen am 15. Januar ihren Betrieb auf.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb im Internetdienst Twitter, der Impfstart mache Hoffnung und gebe Zuversicht. Die Impfung sei „der Schlüssel raus aus der Pandemie“. Spahn gab sich bei der Erläuterung des weiteren Vorgehens ziemlich optimistisch. Mitte des Jahres will er bereits allen Menschen in Deutschland ein Impfangebot machen können, die sich impfen lassen wollen.
Die Bundesregierung wirbt mit dem Slogan „Ärmel hoch“dafür, dass so viele wie möglich mitmachen. Am Samstag wurden die ersten etwa 150 000 tiefgefrorenen Impfdosen aus einer Impfstoff-Fabrik in Belgien in die Zwischenlager in den Bundesländern gebracht.
In den übrigen EU-Staaten erhielten ebenfalls die ersten Menschen Spritzen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den gemeinsamen Impfbeginn als „berührenden Moment der Einigkeit“und als europäische „Erfolgsgeschichte“.
Probleme gab es zum Auftakt in einigen bayerischen Landkreisen. Unter anderem im Landkreis Augsburg wurden geplante Impfungen sicherheitshalber verschoben, weil es
Bedenken gab, ob die erforderliche Kühlung des Impfstoffs während des Transports funktioniert hatte.
Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich einer Umfrage zufolge gegen das Coronavirus impfen lassen. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 32 Prozent der Befragten an, sich so schnell wie möglich immunisieren lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber trotzdem erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent haben sich gegen eine Impfung entschieden, 16 Prozent sind noch unentschlossen.
(lsw) - Die Corona-Krise macht auch Einbrechern das Leben im Südwesten schwerer. Das Landeskriminalamt rechnet bei der Zahl der Wohnungseinbrüche mit dem niedrigsten Stand seit 1971. Nach vorläufigen Schätzungen der Behörde sind die Fälle 2020 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Coronabedingte Einschränkungen hinderten Einbrecher an Beutezügen, da viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und seltener ausgingen, sagte eine Sprecherin. „Das nimmt den Kriminellen die Gelegenheiten in eine leere Wohnung einzudringen.“Mit Beginn der Pandemie seien die Zahlen von Mitte März bis Juni 2020 auf ein niedriges Niveau gesunken. „Von Juli bis September stiegen die Fallzahlen wieder leicht an, lagen aber immer noch deutlich unter denen der Vorjahre“, teilte die Sprecherin mit.