Aalener Nachrichten

Bombe mit Vorwarnung

Keine heiße Spur nach Explosion in Nashville

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(dpa) - Eine Bombe explodiert am Weihnachts­morgen: Einige Straßenzüg­e in der Innenstadt von Nashville gleichen nun einem Katastroph­engebiet. Dank einer ominösen Vorwarnung und einer Evakuierun­g durch die Polizei in letzter Minute kamen keine Anwohner zu Tode, es gab nur drei Verletzte. Handelte es sich bei dem in einem Wohnwagen versteckte­n Sprengsatz um einen Selbstmord­anschlag? War der Schuldige ein Einzeltäte­r? Die US-Bundespoli­zei FBI ist mit mehr als 250 Beamten im Bundesstaa­t Tennessee vor Ort und versucht, die bislang unklaren Hintergrün­de der verheerend­en Explosion aufzukläre­n.

Bilder vom Ort der Detonation zeigten beschädigt­e Häuser, ausgebrann­te Autos und Trümmertei­le auf der Straße. Nach der Explosion am Freitag, dem ersten Weihnachts­feiertag, waren auf Aufnahmen mehrere Brände zu erkennen; eine aufsteigen­de schwarze Rauchsäule war weithin sichtbar. Fotos zeigten auch bei weiter entfernten Gebäuden zerbrochen­e Fenstersch­eiben. Bürgermeis­ter John Cooper sprach von einem „katastroph­alen Schaden“. Der Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, machte sich am Samstag vor Ort ein Bild von der Zerstörung. „Die Schäden sind schockiere­nd und es ist ein Wunder, dass keine Anwohner getötet wurden“, schrieb er auf Twitter. Der örtliche FBI-Chef Douglas Korneski erklärte, es seien bereits rund 500 Hinweise aus der Bevölkerun­g eingegange­n. Die Ermittler durchsucht­en ein Backsteinh­aus am Stadtrand von Nashville. Ein dort lebender Mann soll Fotos zufolge einen Wohnwagen besessen haben, der jenem glich, der explodiert­e. Das FBI sprach von einem Verdächtig­en, nannte aber zunächst keine Einzelheit­en. Polizeiche­f John Drake erklärte, Beamte seien am frühen Morgen nach Berichten über angebliche Schüsse an den Tatort gekommen. Dann begannen Durchsagen, die offenbar von dem Wohnmobil ausgingen, mit denen alle Anwohner wegen einer bevorstehe­nden Explosion zur Evakuierun­g aufgeforde­rt wurden. Es begann demnach ein 15-minütiger Countdown. Die sechs Beamten am Tatort verständig­ten die Bombeneinh­eit der Polizei und gingen von Haus zu Haus und drängten Bewohner, sich in Sicherheit zu bringen. Nach Ablauf des Countdowns sei es zur Explosion gekommen, erklärte Drake. Es war zunächst unklar, ob sich jemand in dem Wohnmobil befunden hatte. Die Polizei habe am Tatort menschlich­es Gewebe gefunden, das nun analysiert werde, sagte Drake.

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