Weihnachtsweg ersetzt Kinderkrippenfeier
Das „Ellwanger Krippenlicht“steht in Großformat auf dem Kirchplatz auf dem Schönenberg
„Gottesdienst mit den Füßen“an Heiligabend: Der „Schönenberger Weihnachtsweg“fand aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen erstmals an Stelle der immer gut besuchten Kinderkrippenfeier der Vorjahre statt.
Im Mittelpunkt des Stationenwegs ist das „Ellwanger Krippenlicht“auf dem Kirchplatz gestanden. Sonja Zeller hat es nach einer Vorlage des Ellwanger Künstlers und Kunsterziehers Gerhard Stock geschaffen. Es soll bis Mariä Lichtmess, 2. Februar, stehenbleiben.
Gerhard Stock hatte das Krippenlicht als Bastelvorlage zum Advent mit Ansichten von Stiftskirche, evangelischer Kirche und Schönenberg gestaltet. Gedacht war es für Schulen und Seniorenheime, aber auch für die Fenster daheim. „Viele Leute haben zwei Stunden gebraucht zum Ausschneiden“, sagt Gerhard Stock. 5000 Bastelvorlagen habe es gegeben, die meisten davon seien weg.
Schönenbergpfarrer Pater Martin Leitgöb hatte die Idee zum „Ellwanger Krippenlicht“in Großformat auf dem Kirchplatz, direkt neben dem ebenfalls erstmals aufgestellten großen Christbaum. Eine Woche lang arbeitete Sonja Zeller in der Aussegnungshalle
mit einer Stichsäge an der 2,80 mal 2,08 Meter großen Spanplattenkonstruktion, die im Inneren mit Balken verstärkt ist, und machte so nach eigenen Worten „aus der Aussegnungshalle eine Aussäghalle“.
Dann wurde das Werk geschliffen und lackiert, die weiße Synthetikstoffbahn wurde über die ganze Breite festgetackert. Hilfe erhielt Sonja Zeller von Zimmerleuten und Freunden. Die Malermeisterin ist auf dem Schönenberg Friedhofsverwalterin und Hausmeisterin des Gemeindehauses Sankt Alfons. „Ich hab 30 Jahre auf dem Bau geschafft“, sagte Sonja Zeller.
Für die aufwändig gestaltete Elektroinstallation war der gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Guido Gruber, verantwortlich. Für die Helfer gab es ein Eintopfessen von Pfarrer Leitgöb.
Für den „Schönenberger Weihnachtsweg“hatten sich rund 250 Interessierte angemeldet. Bei Dauerregen konnten, den brennenden Kerzen folgend, im rollierenden System und mit Abstand fünf Stationen rund um die Schönenbergkirche angesteuert werden.
Wer eine Laterne mit Kerze dabei hatte, konnte am Beginn das in der Geburtsgrotte von Jesus in Bethlehem entzündete Friedenslicht empfangen. Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas trugen abwechselnd Bruder Marinus Marx und Pater Martin Leitgöb vor. Rudolf Drasch hatte das Schönenberger Labyrinth des Lebens weihnachtlich gestaltet.
In der Aussegnungshalle des Friedhofs spielten kleine Ensembles der Musikvereine Rattstadt und Rindelbach weihnachtliche Weisen wie „Ihr Kinderlein kommet“und „Nun freut euch, ihr Christen“. Zum Abschluss des „Schönenberger Weihnachtswegs“gab es am großen Friedhofskreuz für die Teilnehmer von den Weihnachtsengeln Heike Gaugler und Ulrike Holowitz, beide Mitglieder des Kirchengemeinderats, selbst gebackene Weihnachtskekse. Weil der Weihnachtsweg so guten Anklang fand, meinte Martin Leitgöb: „Vielleicht bleiben wir bei dem Modell.“
Wie der Schönenbergpfarrer weiter mitteilte, ist die Kirchengemeinde, was die Anmeldungen zu den Weihnachtsgottesdiensten betraf, nicht überlaufen worden. Die meisten Anmeldungen gab es für den 10.30-Uhr-Gottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag. Mögliche Gründe dafür sind laut Leitgöb die fälschliche Annahme, dass im Gegensatz zu den anderen Gottesdiensten vermutlich wenig Besucher da sind oder dass es an diesem Tag keine Predigt gibt.