Liverpool patzt, Klopp tadelt Scholl
(dpa/SID) - Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben in der Premier League überraschend gepatzt. Der englische Meister kam am Sonntag vor 2000 Zuschauern an der Anfield Road gegen den Vorletzten West Bromwich Albion nur zu einem 1:1. Mit 32 Punkten bleiben die Reds aber drei Zähler vor dem FC Everton Erster. Semi Ajayi (82.) glich die Führung der Reds durch Sadio Mane (12.) aus. Chelsea verlor beim kriselnden FC Arsenal überraschend 1:3 (0:2), Timo Werner wurde zur Pause ausgewechselt und ist nun seit 651 PflichtspielMinuten ohne Treffer.
An Weihnachten hatte Klopp nach der jüngsten Trainer-Kritik von Mehmet Scholl den früheren Fußball-Nationalspieler heftig getadelt. „Welche Daseinsberechtigung hat Mehmet Scholl, über Trainer zu urteilen? Das würde mich wirklich mal interessieren. Das ist ungefähr so, als würde ich über Autobau sprechen. Da habe ich auch keine Ahnung von“, sagte der Meistertrainer bei Sport1.
Scholl (50) hatte zuletzt den neuen BVB-Trainer Edin Terzic kritisiert und gesagt: „In seinen Worten steckt nicht viel drin. Das ist so, als würde ich sagen, morgen geht die Sonne weiter. Seine Analyse ist nicht greifbar.“Auch die Trainerausbildung in Deutschland sei eine Katastrophe. Allein die Trainerauswahl für den Trainerlehrgang in Köln sei „eine Katastrophe. Das sind lauter Smarties, die smart rüberkommen und sich verkaufen können“, sagte der Europameister von 1996.
Das kam bei Klopp gar nicht gut an. „Mehmet Scholl fühlt sich berufen, über junge, deutsche Trainer den Stab zu brechen. Ich äußere mich äußerst ungern zu solchen Dingen, aber er spricht die ganze Zeit über Leute, die er nicht kennt“, sagte Klopp: „Er hat es versucht als Trainer, hat es nicht hinbekommen, und jetzt spricht er darüber, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen.“Er kenne einige Trainer, „die er anscheinend gemeint hat. Er sagt, dass er das alles nicht mehr hören kann. Dabei hat sich der eine Trainer zum ersten Mal geäußert. Wie kann man denn etwas von jemandem, der sich zum ersten Mal äußert, nicht mehr hören können wollen?“