Langzeitarbeitslosigkeit ist größtes Problem in Bopfingen
Laut Winfried Mack und Elmar Zillert müsse der Negativtrend gestoppt werden
(ij) - Die angekündigte Schließung des Magna-Werks in Bopfingen bringt laut dem Landtagsabegordneten Winfried Mack (CDU) Sorgen für die Beschäftigten und die gesamte Region. Wie wichtig es ist, schon jetzt die Weichen für eine strukturelle Neuausrichtung zu stellen, zeigten Mack zufolge die Arbeitsmarktzahlen, die Elmar Zillert, Leiter der Agentur für Arbeit in Aalen und zuständig für Ostwürttemberg, in einer Gesprächsrunde des Abgeordneten erklärte.
„Das größte Problem in Bopfingen ist die überproportional hohe Langzeitarbeitslosigkeit. Hier müssen wir schnell präventiv handeln, um diesen Negativtrend zu stoppen“, so Zillert. So nahm die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 47,8 Prozent zu. Winfried Mack bekräftigt daher die Anstrengungen, neue zukunftsfähige Unternehmen und Start-ups in Bopfingen anzusiedeln: „Wichtig ist, dass wir auch Arbeitsplätze schaffen, die das aktuelle Lohnniveau widerspiegeln, und schon jetzt mit der Qualifizierung und Weiterbildung beginnen.“Bopfingen sei von wenigen Betrieben abhängig, diese müssten nun gestärkt werden. „Wir haben sehr gute Unternehmen in der Region. Die Überlegungen der Wirtschaftsministerin sind richtig, diese zu unterstützen, um bestehende Arbeitsplätze in Bopfingen zu halten und sogar auszubauen“, betont Mack.
In der Krise haben sich mehr junge Menschen in Bopfingen für eine duale Ausbildung entschieden. „Das ist ein gutes Signal, denn die Anzahl der Bewerber stieg laut Zillert um sieben Prozent zum Vorjahr. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Stellenangeboten gab es ausreichend freie Stellen“, berichtet er.
„Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von 22,5 Prozent binnen Jahresfrist und einer aktuellen Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent ist Bopfingen bisher relativ gut durch die Krise gekommen. Im Landesdurchschnitt stieg die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr mit 35,4 Prozent und im Ostalbkreis mit 30,8 Prozent deutlich stärker an. Auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt im Land Baden-Württemberg mit 4,2 und im Ostalbkreis mit 3,7 Prozent über dem Wert von Bopfingen“, berichtet Elmar Zillert. Das bewährte Instrument der Kurzarbeit habe bisher Schlimmeres am Arbeitsmarkt verhindert. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hätten die Betriebe im
Ostalbkreis für 59 293 Beschäftigte Kurzarbeitergeld beantragt.
„Bopfingen hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und das ist auch ein Verdienst von Gunter Bühler, der Bopfingen vom SorgenkindImage befreit hat. Dass Magna das Werk in Bopfingen schließt ist branchenbedingt. Die Automobilindustrie wurde so schlecht geredet, dabei ist nicht der Verbrennungsmotor aus Baden-Württemberg das Problem, sondern die Tankfüllung. Durch die Krise der Autobauer müssen sich leider auch die Zulieferer neu aufstellen“, ärgert sich der Landtagsabgeordnete über die „pauschale, unüberlegte und bisweilen ideologisch motivierte Verteufelung des Verbrenners“.
„Mit einer technologieoffenen Diskussion, die auch die synthetischen Kraftstoffe und Wasserstoff einschließt, ist die Klimaneutralität zu schaffen und dabei werden die Arbeitsplätze in Baden-Württemberg und eben auch im Ostalbkreis gehalten. Wir gehen die richtigen Schritte und ich bin dankbar für den Einsatz von Winfried Mack und Joachim Bläse. Die Unternehmen in Bopfingen stärken, strukturell neue Arbeitsplätze schaffen und mehr Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter – mit diesen Schritten können wir den Kreislauf durchbrechen und Bopfingen fit für die Zukunft machen“, sagt Gunter Bühler.