Zoom-Gespräch mit Karen Köhler
Die Förderpreisträgerin des Schubart-Literaturpreises lässt sich am 22. Februar über die Schulter schauen
(an) - Schon zwei Mal ist die Lesung mit der Förderpreisträgerin des Schubart-Literaturpreises, Karen Köhler, in diesem Jahr dem Lockdown zum Opfer gefallen. Statt einer Lesung im KubAA lädt die Autorin deshalb ihre Zuhörer zu sich nach Hause ein. Per Zoom kann man die Schriftstellerin am 22. Februar um 19 Uhr treffen, ihr beim kreativen Prozess über die Schulter schauen und mit ihr und den Gästen ins Gespräch kommen.
Für ihren Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“hat Karen Köhler 2015 den Förderpreis des SchubartLiteraturpreises erhalten. Mit ihrem ersten Roman „Miroloi“hat sie es auf Anhieb auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2019 geschafft.
Nun liest Karen Köhler für ihr Aalener Publikum per Video-Konferenz aus ihrem Debütroman und lässt sich bei ihrem kreativen Schaffensprozess am 22. Februar auch über die Schulter schauen.
In ihrem Roman „Miroloi“erzählt Karen Köhler von einer namenlosen jungen Frau vom Leben in einer theokratischen Gesellschaft auf einer von der restlichen Welt streng abgeschotteten Insel. Während Männern sehr viel erlaubt ist, haben Frauen kaum Rechte. Selbst das Lesen und Schreibenlernen bleibt ihnen verwehrt. Gegen diese starren Regeln rebelliert die jugendliche Außenseiterin, die als Findelkind noch weniger Rechte als die anderen Dorfbewohner hat.
In einer märchenhaften Sprache vorgetragen und aus der Sicht einer Heranwachsenden erzählt, entfaltet sich der Roman zu einem aktuellen Plädoyer für die Errungenschaften der Zivilisation, für Menschenwürde und das Recht auf Selbstbestimmung des Einzelnen.
Karen Köhler wurde 1974 in Hamburg geboren. Nach Grundschule und Abitur studierte sie in Bern an der Hochschule für Musik und Theater Schauspiel. Zwölf Jahre arbeitete sie am Theater in ihrem Beruf. Heute lebt sie auf Sankt Pauli, schreibt Theaterstücke, Drehbücher und Prosa.
Ihre Theaterstücke stehen bei zahlreichen Bühnen auf dem Spielplan. 2014 erschien ihr viel beachteter Erzählungsband „Wir haben Raketen geangelt“.
2017 erhielt sie für ihren Roman „Miroloi“(Hanser 2019) ein Grenzgänger-Stipendium der RobertBosch-Stiftung, 2018 das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds.
Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, kann sich auf der Website der Volkshochschule Aalen, www.vhs-aalen.de, bis zum 22. Februar um 12 Uhr anmelden. Der Zugangslink wird am selben Tag an alle Teilnehmenden verschickt. Karten gibt es für 10,90 Euro. Mit Spionkarte kostet die Teilnahme 7,44 Euro.