Frank Schmidt: „Das darf kein zweites Mal passieren“
Nach dem bitteren Spiel: Wie Zweitligist Heidenheim auf die 0:4-Niederlage in Sandhausen reagiert
- Man selbst musste als Beobachter schon weit zurück überlegen, wann man solch eine Leistung von dieser Mannschaft gesehen hat. Mal eine schlechte Halbzeit, okay, das passierte den Heidenheimern mindestens schon zwei Mal, in Düsseldorf (0:2) und Bochum (0:3), in dieser Saison in der 2. Fußball-Bundesliga, als FCH-Trainer Frank Schmidt bei seinen Mannen die Grundtugenden wie Zweikampfverhalten vermisste. Es gab mal in jüngster Vergangenheit ein 0:3 am letzten Spieltag der Vorsaison bei Meister Arminia Bielefeld, dass dennoch zum viel umjubelten dritten Tabellenplatz reichte, weil ein gewisser SV Sandhausen den Hamburger SV mal eben mit 5:1 aus dem eigenen Stadion fegte.
Diesmal war wieder mal Sandhausen im Spiel, aber so richtig. „Es lange her ist, dass ich so eine Auswärtsniederlage erklären musste“, überlegte auch Schmidt nach dem bitteren 0:4 im Hardtwaldstadion. „Wenn man es emotional betrachtet, war das Spiel ein Totalausfall. Es ist lange her, dass uns das mal passiert ist, aber es ist für mich trotzdem kein Grund, den Stab über die Mannschaft zu brechen. Es gehört einfach in diesem Jahr dazu, dass man auch mal richtig auf die Schnauze fällt“, erklärte ein total bedienter Schmidt auf der Pressekonferenz. Oder wie es Innenverteidiger Oliver Hüsing zuvor ähnlich sagte: „Das tut extrem weh, heute haben wir richtig auf die Fresse bekommen.“
Wer im Sport auf die Schnauze oder Fresse fällt (Salopp gesagt) muss aufstehen, vor allem wenn sein Beruf ist. Am Freitagabend passte so ziemlich gar nichts beim FCH. „Sandhausen war von der ersten Minute an schneller, giftiger und hat sich mit dem frühen Tor belohnt“, befand Schmidt. Vielleicht auch, weil es „Existenzkampf pur“(Schmidt) war für die abstiegsbedrohten Sandhäuser, nach vier Niederlagen zuvor. Es lief nichts zusammen, „auch von der Einstellung, dass ist etwas, was ich von meiner Mannschaft nicht kenne“, erklärte Schmidt. Und er stellte klar: „Das darf mal passieren, aber es darf kein zweites Mal passieren.“Wobei die Heidenheimer in jüngster Vergangenheit nicht für eine Niederlagenserie bekannt sind, schon gar nicht solche Klatschen.
Sein Ostalb-Trainer Kollege Michael Schiele würde sowas freilich gerne öfter mal erleben bei seinem neuen Verein. „Das war eine TopMannschaftsleistung“, lobte der einstige Co-Trainer des VfR Aalen und hob beispielsweise „Intensität“und „Willen“bei seinen Mannen im siebten Spiel unter seiner Verantwortung hervor. Eine höhere Heidenheimer Niederlage schien auch möglich. Und es war auch die nächste Auswärtspleite. „Sandhausen war von der ersten Sekunde im Spiel, wir leider nicht – wie jetzt schon öfters auswärts“, befand Torjäger Christian Kühlwetter. Heidenheim auswärts nicht auf der Höhe: Das hatte man (in dieser Saison) schon öfter gesehen. Während der FCH in der Heimtabelle Zweiter ist, ist er auswärts 15. Und als Zehnter darf er am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) den SV Darmstadt (13.) empfangen. Da bedarf es natürlich einer besseren Leistung.
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