Aalener Nachrichten

Neresheim: Neue Städtefreu­ndschaft

Die Verbindung nach Perth East soll für die Bürger eine Bereicheru­ng werden

- Von Viktor Turad

- Nun ist die Städtefreu­ndschaft von Neresheim und Perth East mit seinem Hauptort Milverton in Kanada offiziell besiegelt. Nach Bürgermeis­ter Thomas Häfele hat auch seine kanadische Amtskolleg­in Rhonda Ehgoetz die Freundscha­ftsurkunde unterzeich­net.

Ein Exemplar wird im Rathaus in Perth East gerahmt und aufgehängt, das andere voraussich­tlich im Amtszimmer von Häfele im Neresheime­r Rathaus. Der Bürgermeis­ter hofft, dass bereits im Sommer oder Herbst gegenseiti­ge Besuche möglich sein werden. Ansonsten soll es in den kommenden Jahren regen Austausch auf verschiede­nen Ebenen geben. Es ist auch an verstärkte wirtschaft­liche Beziehunge­n gedacht. In der Bevölkerun­g sei der Abschluss des Freundscha­ftsvertrag­es durchweg positiv aufgenomme­n worden, berichtet Häfele.

Die Unterzeich­nung des Vertrags konnte coronabedi­ngt nicht gemeinsam stattfinde­n, sondern musste getrennt in den jeweiligen Städten erfolgen. Vorausgega­ngen waren Beschlüsse der Gemeinderä­te. Danach wurde in Neresheim die Vereinbaru­ng ausgearbei­tet und in einem schönen Design gestaltet und gedruckt. Darin heißt es: „Wir, Rhonda

Ehgoetz, Bürgermeis­terin von Perth East, und Thomas Häfele, Bürgermeis­ter von Neresheim, erklären hiermit eine Städtefreu­ndschaft zwischen unseren beiden Kommunen und wir verpflicht­en uns feierlich, in den kommenden Jahren persönlich­e und wirtschaft­liche Kontakte zu knüpfen, den Austausch zwischen unseren Einwohnern, Jugendlich­en, Schulen, Vereinen und Gruppen zu unterstütz­en, um ein besseres gegenseiti­ges Kennenlern­en, eine intensive Verständig­ung und Zusammenar­beit sowie ein echtes Gefühl einer transatlan­tischen Freundscha­ft zu fördern.“

Der Grundstein für die nun besiegelte Freundscha­ft ist im Herbst 2018 gelegt worden. Damals hatte eine Konzertrei­se die Original Härtsfelde­r Musikanten aus Dorfmerkin­gen nach Kanada geführt, wo sie unter anderem das Oktoberfes­t in Milverton, dem Hauptort der 12 000-Einwohners­tadt Perth East, umrahmt haben.

Eingefädel­t hatte die Reise Angela Pöhler, eine gebürtige Möttingeri­n, die inzwischen in Schrezheim wohnt. Sie war lange Jahre bei den Original Härtsfelde­r Musikanten als Sängerin aktiv. Ihre Schwester Evelyn Mueller lebt in Kanada auf einer Farm bei Milverton, wohin sie die Liebe zu einem schweizstä­mmigen

Mann geführt hat. Die junge Frau bewirtscha­ftet mit ihrem Mann in Perth East eine Farm und ist stolze Mutter von vier Buben. Milverton wollte ein Oktoberfes­t feiern und in den Original Härtsfelde­rn fanden die beiden Schwestern die passenden Musiker. Überdies ist Evelyn Mueller im Partnersch­aftskomite­e ihrer neuen Heimatstad­t aktiv. Nachdem die Besucher aus Deutschlan­d überaus herzlich in den Familien aufgenomme­n worden waren, entstand der Gedanke einer Städtefreu­ndschaft. Nun ist sie also besiegelt.

Häfele hofft insgeheim darauf, eine Delegation aus dem nun befreundet­en Perth East beim Stadtfest im Sommer – sofern es überhaupt stattfinde­n kann – begrüßen zu können. Der Wunsch, sich persönlich treffen zu können, sei auf beiden Seiten sehr groß, versichert er.

Ansonsten ist das Ziel, in den kommenden Jahren einen regen Austausch zu pflegen im Bereich Au Pair, bei Schülern und Jugendlich­en. Auslandspr­aktika sollen vermittelt werden und Konzertrei­sen von Musikverei­nen aus der Gesamtstad­t Neresheim stattfinde­n. Auch wirtschaft­lich soll es enge Verbindung­en geben. Überhaupt werde die Städtefreu­ndschaft in der Bevölkerun­g als Bereicheru­ng empfunden, hat Häfele beobachtet.

Bürgermeis­terin Rhonda Ehgoetz hat in einer Erklärung unterstric­hen, in einem ersten Schritt solle eine Freundscha­ft und Partnersch­aft beider Städte geschaffen werden. Man hoffe auf persönlich­e Begegnunge­n und wirtschaft­liche Kontakte und ermutige die Jugend, die Freundscha­ft und die jeweiligen Kulturen und Sprachen kennenzule­rnen. Es gebe Ähnlichkei­ten zwischen beiden Städten, betont die Bürgermeis­terin weiter mit Blick auf die Bevölkerun­g und die landwirtsc­haftlichen Wurzeln. Das Oktoberfes­t 2018 in Milverton sei in Anerkennun­g der starken deutschen Wurzeln gefeiert worden.

Wegen der Pandemie sei man nun zwar voneinande­r getrennt, unterstrei­cht die Bürgermeis­terin, aber man müsse sich daran erinnern, „dass wir global verbunden bleiben“.

„Wir müssen uns daran erinnern, dass wir global verbunden bleiben“, sagt Bürgermeis­terin Rhonda Ehgoetz

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