Neresheim: Neue Städtefreundschaft
Die Verbindung nach Perth East soll für die Bürger eine Bereicherung werden
- Nun ist die Städtefreundschaft von Neresheim und Perth East mit seinem Hauptort Milverton in Kanada offiziell besiegelt. Nach Bürgermeister Thomas Häfele hat auch seine kanadische Amtskollegin Rhonda Ehgoetz die Freundschaftsurkunde unterzeichnet.
Ein Exemplar wird im Rathaus in Perth East gerahmt und aufgehängt, das andere voraussichtlich im Amtszimmer von Häfele im Neresheimer Rathaus. Der Bürgermeister hofft, dass bereits im Sommer oder Herbst gegenseitige Besuche möglich sein werden. Ansonsten soll es in den kommenden Jahren regen Austausch auf verschiedenen Ebenen geben. Es ist auch an verstärkte wirtschaftliche Beziehungen gedacht. In der Bevölkerung sei der Abschluss des Freundschaftsvertrages durchweg positiv aufgenommen worden, berichtet Häfele.
Die Unterzeichnung des Vertrags konnte coronabedingt nicht gemeinsam stattfinden, sondern musste getrennt in den jeweiligen Städten erfolgen. Vorausgegangen waren Beschlüsse der Gemeinderäte. Danach wurde in Neresheim die Vereinbarung ausgearbeitet und in einem schönen Design gestaltet und gedruckt. Darin heißt es: „Wir, Rhonda
Ehgoetz, Bürgermeisterin von Perth East, und Thomas Häfele, Bürgermeister von Neresheim, erklären hiermit eine Städtefreundschaft zwischen unseren beiden Kommunen und wir verpflichten uns feierlich, in den kommenden Jahren persönliche und wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen, den Austausch zwischen unseren Einwohnern, Jugendlichen, Schulen, Vereinen und Gruppen zu unterstützen, um ein besseres gegenseitiges Kennenlernen, eine intensive Verständigung und Zusammenarbeit sowie ein echtes Gefühl einer transatlantischen Freundschaft zu fördern.“
Der Grundstein für die nun besiegelte Freundschaft ist im Herbst 2018 gelegt worden. Damals hatte eine Konzertreise die Original Härtsfelder Musikanten aus Dorfmerkingen nach Kanada geführt, wo sie unter anderem das Oktoberfest in Milverton, dem Hauptort der 12 000-Einwohnerstadt Perth East, umrahmt haben.
Eingefädelt hatte die Reise Angela Pöhler, eine gebürtige Möttingerin, die inzwischen in Schrezheim wohnt. Sie war lange Jahre bei den Original Härtsfelder Musikanten als Sängerin aktiv. Ihre Schwester Evelyn Mueller lebt in Kanada auf einer Farm bei Milverton, wohin sie die Liebe zu einem schweizstämmigen
Mann geführt hat. Die junge Frau bewirtschaftet mit ihrem Mann in Perth East eine Farm und ist stolze Mutter von vier Buben. Milverton wollte ein Oktoberfest feiern und in den Original Härtsfeldern fanden die beiden Schwestern die passenden Musiker. Überdies ist Evelyn Mueller im Partnerschaftskomitee ihrer neuen Heimatstadt aktiv. Nachdem die Besucher aus Deutschland überaus herzlich in den Familien aufgenommen worden waren, entstand der Gedanke einer Städtefreundschaft. Nun ist sie also besiegelt.
Häfele hofft insgeheim darauf, eine Delegation aus dem nun befreundeten Perth East beim Stadtfest im Sommer – sofern es überhaupt stattfinden kann – begrüßen zu können. Der Wunsch, sich persönlich treffen zu können, sei auf beiden Seiten sehr groß, versichert er.
Ansonsten ist das Ziel, in den kommenden Jahren einen regen Austausch zu pflegen im Bereich Au Pair, bei Schülern und Jugendlichen. Auslandspraktika sollen vermittelt werden und Konzertreisen von Musikvereinen aus der Gesamtstadt Neresheim stattfinden. Auch wirtschaftlich soll es enge Verbindungen geben. Überhaupt werde die Städtefreundschaft in der Bevölkerung als Bereicherung empfunden, hat Häfele beobachtet.
Bürgermeisterin Rhonda Ehgoetz hat in einer Erklärung unterstrichen, in einem ersten Schritt solle eine Freundschaft und Partnerschaft beider Städte geschaffen werden. Man hoffe auf persönliche Begegnungen und wirtschaftliche Kontakte und ermutige die Jugend, die Freundschaft und die jeweiligen Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Es gebe Ähnlichkeiten zwischen beiden Städten, betont die Bürgermeisterin weiter mit Blick auf die Bevölkerung und die landwirtschaftlichen Wurzeln. Das Oktoberfest 2018 in Milverton sei in Anerkennung der starken deutschen Wurzeln gefeiert worden.
Wegen der Pandemie sei man nun zwar voneinander getrennt, unterstreicht die Bürgermeisterin, aber man müsse sich daran erinnern, „dass wir global verbunden bleiben“.
„Wir müssen uns daran erinnern, dass wir global verbunden bleiben“, sagt Bürgermeisterin Rhonda Ehgoetz