Erst Online-Konkurrenz, dann Corona: Mietpreise werden weiter zurückgehen
Noch sei die Anzahl an Leerständen angesichts der angespannten Lage gering, sagt Dietmar Diebold. Der Geschäftsführer der Aalener Treuhand Gewerbeimmobilien GmbH habe nur noch ein Objekt, das er an den Mann bringen müsse, und zwar den Leerstand im ehemaligen Optik Binder in der Reichsstädter Straße, in dem bis vor Weihnachten die Schmuckdesignerin Sibylle Strubl-Schwegler aus Heubach einen Pop-up-Store betrieben hat. Übergangsweise werde hier in naher Zukunft das Wahlbüro der FDP einziehen. Eine langfristige Vermietung an einen Einzelhändler oder einen Gewerbetreibenden habe Diebold bis April zurückgestellt, da das Gebäude sowohl innen als auch außen renoviert werden müsse. Weitere Leerstände, mit deren Vermarktung er nicht betraut sei, sind der Leerstand von Leder Böhringer am Marktplatz, an dem vor geraumer Zeit der Filialist Blume 2000 ein Interesse hatte, und der Leerstand neben dem Friseursalon Christine Fischer in der Roßstraße, in dem einst das Geschäft Shoes seinen Standort hatte.
Um diese trotz Corona zu füllen, müssten die Vermieter nach Ansicht von Diebold noch weiter von ihren Mietpreisvorstellungen heruntergehen. Ein Rückgang der Mietpreise sei angesichts der Konkurrenz durch den Online-Handel bereits vor drei Jahren zu verzeichnen gewesen. Laut
Grundstücksmarktbericht der Stadt Aalen aus dem Jahr 2020 seien 2018 die Preise bereits deutlich zurückgegangen. In einer A-Lage, dazu gehört etwa der Marktplatz, etwa von 30 bis 40 Euro auf 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter. „Reduziert haben sich auch die Mietpreise von 15 bis 20 Euro in einer B-Lage“, sagt Diebold. Dazu zählen etwa die Radgasse, die Mittelbachstraße oder die Reichsstädter Straße. Ebenfalls günstiger geworden seien die Mieten in der C-Lage, zu der die Beinstraße und die Spitalstraße gehören. Dieser Trend werde sich noch weiter fortsetzen, wenn es wegen Corona zu Insolvenzen und weiteren Leerständen kommt, prophezeit Diebold.