Aalener Nachrichten

Ab in die Kalthalle

Warum die Aalener dem Winter auf der Ostalb einiges abgewinnen können.

- Von Sebastian van Eeck

- Natürlich ist es nicht ganz ernst gemeint, aber irgendwie stimmt es dann doch. Der VfR Aalen funktionie­rt gerade im tiefsten Winter und zwar trotz Training in der Kalthalle in Hüttlingen und nur sporadisch­en Einheiten auf dem heimischen Kunstrasen. Nach dem Coup in Offenbach und dem Pflichtsie­g in Koblenz haben sich die Aalener nun ein Fünf-Punkte-Polster auf den aktuell Tabellen-17. der Regionalli­ga Südwest (Alzenau) erarbeitet.

Es ist vieles anders in diesem Jahr 2021. Früh, sehr früh, meldete sich etwa die Regionalli­ga Südwest aus dem Winterschl­af zurück – eben mitten im Winter. Nach dem vergangene­n Spieltag hat die Liga zunächst einmal einen neuen Spitzenrei­ter: FSV Frankfurt (löste Freiburg II mit einem 2:0-Sieg über den kommenden Gegner des VfR, FC Astoria Walldorf an der Spitze ab). Mit diesen Gefilden haben die Aalener freilich noch lange nichts gemein. Dennoch zeigt es, die Liga ist spannend und zwar oben wie unten.

Daher tun Siege, egal wie, einfach gut in diesen Tagen. „Wir wollen es halt nicht einfach“, sagte VfRTrainer Roland Seitz nach dem 1:0-Zittersieg gegen Koblenz. Was er meint: Die Aalener haben eben aktuell nicht die Möglichkei­t von der Bank nachzulege­n.

Sozusagen einen Matchwinne­r einzuwechs­eln, der die wenigen Chancen konsequent­er ausnutzen und eben frühzeitig für etwas Ruhe im Spiel sorgen könnte. „Jordan Brown (Quarantäne) und Toni Vastic (verletzt) standen nicht zur Verfügung. Da haben wir einfach Probleme

in der Offensive“, sagte Seitz. Leon Volz (erzielte den wichtigen Treffer) und Kai Merk (arbeitete viel) haben ihre Sache am vergangene­n Samstag dennoch im Rahmen ihrer Möglichkei­t gut gemacht. Nun wartet am Samstag (14 Uhr) der nächste Gegner aus dem Tabellenke­ller auf die Mannen von der Ostalb – wieder auswärts.

Das scheint dem VfR aber im Jubiläumsj­ahr (Verein wird 100 Jahre) gar nicht schlecht zu bekommen. Nach dem erfolgreic­hen Ausflug nach Offenbach (2:0) und dem Sieg in Koblenz, könnte der VfR tatsächlic­h von der Maximalaus­beute träumen.

Neun Punkte aus drei Spielen in der Fremde in Folge, das wäre schon was. Walldorf zuletzt mit einer 0:2Schlappe würde mit dem VfR gerne tauschen. Denn der FC Astoria steckt tief im Abstiegsst­rudel. Die Mannschaft um Trainer Matthias Born steht aktuell auf dem 21. Platz mit nur 13 Punkten.

An den Trainingsm­öglichkeit­en in den kommenden Tagen für dieses Duell dürfte sich nach dem anhaltende­n Winter mit weitaus frostigere­n Nächten als zuletzt auf der Ostalb nichts ändern. Bei so einer erfolgreic­hen Ausbeute wie in den vergangene­n Spielen könnte es zum Erfolgsmod­ell werden. „Dann geht ihr jetzt immer in die Kalthalle“, meinte VfRPräsidi­um Sport, Michael Weißkopf nach der Partie in Koblenz schon einmal lachend. Aktuell stehen die Aalener auf dem zehnten Platz und haben nach 16 Spielen 22 Punkte auf dem Konto. Zehn weniger als Frankfurt, aber 15 mehr als der Tabellenle­tzte Eintracht Stadtallen­dorf (7). Kein Grund für den VfR die Arme in den Schoss zu legen.

„Dann geht ihr jetzt immer in die Kalthalle.“

VfR-Präsidium Sport, Michael Weißkopf

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Auf Kai Merk und den „echten“VfR kommt am Wochenende ein anderes Kaliber zu, als der aktuelle Spitzenrei­ter FSV Frankfurt (rotes VfR-Trikot).
FOTO: THOMAS SIEDLER Auf Kai Merk und den „echten“VfR kommt am Wochenende ein anderes Kaliber zu, als der aktuelle Spitzenrei­ter FSV Frankfurt (rotes VfR-Trikot).

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