Ab in die Kalthalle
Warum die Aalener dem Winter auf der Ostalb einiges abgewinnen können.
- Natürlich ist es nicht ganz ernst gemeint, aber irgendwie stimmt es dann doch. Der VfR Aalen funktioniert gerade im tiefsten Winter und zwar trotz Training in der Kalthalle in Hüttlingen und nur sporadischen Einheiten auf dem heimischen Kunstrasen. Nach dem Coup in Offenbach und dem Pflichtsieg in Koblenz haben sich die Aalener nun ein Fünf-Punkte-Polster auf den aktuell Tabellen-17. der Regionalliga Südwest (Alzenau) erarbeitet.
Es ist vieles anders in diesem Jahr 2021. Früh, sehr früh, meldete sich etwa die Regionalliga Südwest aus dem Winterschlaf zurück – eben mitten im Winter. Nach dem vergangenen Spieltag hat die Liga zunächst einmal einen neuen Spitzenreiter: FSV Frankfurt (löste Freiburg II mit einem 2:0-Sieg über den kommenden Gegner des VfR, FC Astoria Walldorf an der Spitze ab). Mit diesen Gefilden haben die Aalener freilich noch lange nichts gemein. Dennoch zeigt es, die Liga ist spannend und zwar oben wie unten.
Daher tun Siege, egal wie, einfach gut in diesen Tagen. „Wir wollen es halt nicht einfach“, sagte VfRTrainer Roland Seitz nach dem 1:0-Zittersieg gegen Koblenz. Was er meint: Die Aalener haben eben aktuell nicht die Möglichkeit von der Bank nachzulegen.
Sozusagen einen Matchwinner einzuwechseln, der die wenigen Chancen konsequenter ausnutzen und eben frühzeitig für etwas Ruhe im Spiel sorgen könnte. „Jordan Brown (Quarantäne) und Toni Vastic (verletzt) standen nicht zur Verfügung. Da haben wir einfach Probleme
in der Offensive“, sagte Seitz. Leon Volz (erzielte den wichtigen Treffer) und Kai Merk (arbeitete viel) haben ihre Sache am vergangenen Samstag dennoch im Rahmen ihrer Möglichkeit gut gemacht. Nun wartet am Samstag (14 Uhr) der nächste Gegner aus dem Tabellenkeller auf die Mannen von der Ostalb – wieder auswärts.
Das scheint dem VfR aber im Jubiläumsjahr (Verein wird 100 Jahre) gar nicht schlecht zu bekommen. Nach dem erfolgreichen Ausflug nach Offenbach (2:0) und dem Sieg in Koblenz, könnte der VfR tatsächlich von der Maximalausbeute träumen.
Neun Punkte aus drei Spielen in der Fremde in Folge, das wäre schon was. Walldorf zuletzt mit einer 0:2Schlappe würde mit dem VfR gerne tauschen. Denn der FC Astoria steckt tief im Abstiegsstrudel. Die Mannschaft um Trainer Matthias Born steht aktuell auf dem 21. Platz mit nur 13 Punkten.
An den Trainingsmöglichkeiten in den kommenden Tagen für dieses Duell dürfte sich nach dem anhaltenden Winter mit weitaus frostigeren Nächten als zuletzt auf der Ostalb nichts ändern. Bei so einer erfolgreichen Ausbeute wie in den vergangenen Spielen könnte es zum Erfolgsmodell werden. „Dann geht ihr jetzt immer in die Kalthalle“, meinte VfRPräsidium Sport, Michael Weißkopf nach der Partie in Koblenz schon einmal lachend. Aktuell stehen die Aalener auf dem zehnten Platz und haben nach 16 Spielen 22 Punkte auf dem Konto. Zehn weniger als Frankfurt, aber 15 mehr als der Tabellenletzte Eintracht Stadtallendorf (7). Kein Grund für den VfR die Arme in den Schoss zu legen.
„Dann geht ihr jetzt immer in die Kalthalle.“
VfR-Präsidium Sport, Michael Weißkopf