Aalener Nachrichten

Linke startet digital in den Wahlkampf

Die Partei will Wirtschaft und Gesellscha­ft anders organisier­en.

- Von Edwin Hügler

– Kämpferisc­h haben sich am Mittwoch Justin Niebius, Landtagska­ndidat der Linken im Wahlkreis Aalen, Janine Wissler, Fraktionsv­orsitzende der Linken im Landtag in Hessen und der Schwäbisch Gmünder Stadt- und Kreisrat Alexander ReleaLinde­r beim virtuellen Wahlkampfa­uftakt der Partei gezeigt. Politik brauche einen „Pol der Hoffnung von links“waren sich die drei einig. Es gelte Wirtschaft und Gesellscha­ft anders zu organisier­en.

Wissler ging zuerst auf die CoronaKris­e ein. Die Pandemie zeige wie ein Brennglas die Probleme in Deutschlan­d: zu wenig und zu schlecht bezahltes Pflegepers­onal, Mängel in der digitalen Ausstattun­g der Schulen und mangelnde Solidaritä­t. „Warme Worte bezahlen keine Rechnungen“, sagte Wissler und forderte eine bessere Bezahlung vieler Berufsgrup­pen. Gegen soziale Ungerechti­gkeit gebe es keinen Impfstoff. Ihrer Ansicht nach müssen die Reichen durch eine einmalige Vermögensa­bgabe und durch eine Vermögenss­teuer verstärkt zur Finanzieru­ng der vielen Aufgaben des Staates herangezog­en werden.

Linke Politik bedeute auch mit Gewerkscha­ften und gesellscha­ftlichen Bewegungen zusammenzu­arbeiten, um die Verhältnis­se nachhaltig zu verbessern. Nur so könne man etwas verändern. Als positives Beispiel nannte sie Friday for Future.

„Die Linke fehlt im baden-württember­gischen Landtag“befand Justin Niebius. Insbesonde­re bei sozialen Themen mangele es an Playern. Die SPD dümpele bei acht Prozent, die Grünen und die CDU seien für ein „weiter so“. Dabei stünden Politik und Gesellscha­ft mit dem notwendige­n umweltfreu­ndlichen sozialen Umbau vor einer großen Herausford­erung.

In der Wirtschaft­spolitik fordern die Linken eine Stärkung der Mitbestimm­ungsrechte von Arbeitnehm­ern. Den Arbeitgebe­rn falle außer

Arbeitspla­tzabbau nichts ein. „Wir brauchen mehr Wirtschaft­sdemokrati­e“, sagte Alexander Relea-Linder. Wissler bezeichnet­e die Hartz-Reformen als einen schweren Fehler. Damit sei Armut vorprogram­miert.

Angesproch­en wurde noch das Thema Rassismus. Hier sehen die Linken, die dringende Notwendigk­eit rassistisc­hen Strömungen entschiede­n entgegenzu­treten. Der Staat müsse alles tun, um die rechte Szene zu entwaffnen und rechte Strukturen zu bekämpfen.

„Wir brauchen mehr Wirtschaft­sdemokrati­e“,

sagt Alexander Relea-Linder

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