Wechsel-Gerücht
Bayern-Trainer Flick muss vor dem Augsburg-Spiel über die Abwehr der Zukunft nachdenken
Transfer von Bayern Star Alaba zu Real Madrid in Sicht
- Mit dem 2:1 gegen die zuvor ebenfalls punktegierigen Freiburger sammelte Cheftrainer Hansi Flick die Punkte Nummer 98, 99 und 100 in seiner Ära an der Säbener Straße ein und bescherte damit seinen Bayern – erstmals in dieser Saison – ein Polster von vier Zählern Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig. Nebenbei ist man Hinrunden- oder Herbstmeister im Winter, wie auch immer man das nennen mag.
Daher plant Flick mit Blick auf das bayerische Derby am Mittwoch (20.30 Uhr; Sky) beim FC Augsburg wenige Wechsel in der Startformation. „Die Mannschaft hat es gut umgesetzt, daher versucht man natürlich, wenig zu ändern“, sagte der 55-Jährige am Dienstagnachmittag auf dem Trainingsgelände und fügte hinzu: „Eine gewisse Konstanz ist wichtig.“Schlecht für DFB-Abwehrchef Niklas Süle und Lucas Hernández, den französischen Weltmeister von 2018, für den die Münchner im Sommer 2019 die Rekordablösesumme von 80 Millionen Euro an Atlético Madrid überwiesen hatten. Positiv ist die angepeilte Konstanz im Defensivbereich hingegen für David Alaba. Der Österreicher wird spielen. Und das, obwohl vor allem auch seine Leistungsschwankungen ursächlich sind für die Abwehrschwächen der Bayern, die in der Bundesliga schon 25 Gegentore kassiert haben und nicht mehr zu null spielen können. Noch dazu kommt, dass Alaba einen turbulenten Dienstag erlebt hat.
Denn am späten Montagabend erschien online die Story der spanischen Sporttageszeitung „Marca“, laut der Alaba nun definitiv im Sommer zu Real Madrid wechseln und einen Vertrag über vier Jahre unterschreiben werde. Ablösefrei, da sein Vertrag in München ausläuft. Sogar den Medizincheck habe der Linksfuß bereits absolviert. Angeblicher Verdienst: rund elf Millionen Euro netto pro Jahr. Doch Alabas Vater dementierte umgehend. „Die Meldungen aus Spanien kann ich nicht bestätigen. Es ist noch nichts fix oder unterschrieben. Es gibt viele Interessenten“, sagte Alaba senior in „Bild“. Demzufolge habe es auch noch keinen Medizincheck gegeben. Doch nicht nur die Tauben aus Spaniens Hauptstadt, auch all die Münchner Tauben pfeifen seit Wochen von den Dächern, dass die Ehe zwischen den Königlichen und David Alaba bald vollzogen wird. Damit dürften der FC Barcelona sowie die britischen Nebenbuhler wie der FC Liverpool und Manchester City mit dem großen Alaba-Fan Pep Guardiola das Nachsehen haben.
„Ich habe von ihm noch nichts gehört, weiß nicht, wo sein Weg hingeht. Der Verein hat sich klar dazu geäußert, ich mich auch“, betonte Flick, der seinen Abwehrchef – wie übrigens auch den zum FC Liverpool verkauften Spielmacher Thiago – gerne behalten hätte. Doch der FC Bayern hatte nach monatelangen Vertragsverhandlungen sein sehr gut dotiertes Angebot wieder zurückgezogen. Flick ist Realist genug, um zu wissen, was bald geschieht: „Das sind Dinge, die einfach passieren. Die Voraussetzungen sind eher so, dass er den Verein verlässt, damit muss man rechnen“, weiß der Coach und blickt bereits auf die Zeit nach Alabas Abschied: „Wenn ein Spieler dieser Qualität den Verein verlässt, ist es klar, dass ein Verein einen anderen Spieler holen muss – und wird.“Ganz oben auf Bayerns Wunschliste ist Leipzigs französischer Abwehrspieler Dayot Upamecano (22), der im Sommer per Ausstiegsklausel von angeblich rund 40 Millionen Euro trotz eines Vertrages bis 2023 wechseln darf. Im Rennen um Upamecano sind auch die üblichen Verdächtigen aus der Premier League.
Unklar ist auch, ob der im Sommer auslaufende Vertrag von Routinier Jérôme Boateng (32) doch verlängert wird – womit wenigstens ein Wunsch Flicks erfüllt werden könnte. Große Stücke setzt man in München auf das französische Innenverteidiger-Talent Tanguy Nianzou (18), der nach seinem Wechsel von Paris St. Germain im Sommer erst ein Pflichtspiel absolvieren konnte, weil er von mehreren Muskelverletzungen zurückgeworfen wurde. Ob Hernández (24), derzeit nur Bankdrücker, Alabas Nachfolger werden könne? „Ja“, sagte Flick, „ich traue es ihm zu.“Wenigstens eine mittelfristige Perspektive für den Rekordeinkauf.
Als Champions-League-Sieger trifft der FC Bayern München im Halbfinale der Club-Weltmeisterschaft in Katar auf Al Duhail SC oder Al Ahly SC. Die Fußballteams aus Katar und Ägypten spielen im Viertelfinale den Bayern-Gegner für das Semifinale am 8. Februar (19 Uhr) aus.