Aalener Nachrichten

Kreisimpfz­entrum: Noch 76 Termine frei

Das Interesse am ersten Tag der Anmeldung war groß. Mitte der Woche erhält der Kreis 1170 Einzelimpf­dosen des Biontech-Imfpstoffe­s

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(an/lua) - Extra früh aufgestand­en ist ein Leser der „Aalener Nachrichte­n/Ipf- und Jagst-Zeitung“am Dienstag. Er wollte sichergehe­n, dass er einen Termin für das Kreisimpfz­entrum in der Ulrich-Pfeifle-Halle bekommt. Doch unter der angegebene­n Telefonnum­mer 116117 ist kein Durchkomme­n. Der 84-Jährige ist verzweifel­t. Schließlic­h bekommt er die Aussage, es gäbe keine Impftermin­e mehr.

Ähnliche Erfahrunge­n schildert ein Westhausen­er, der einen Impftermin für seinen 81-jährigen Schwiegerv­ater vereinbare­n wollte. „Ab 8.15 Uhr habe ich mehrfach versucht, jemanden ans Telefon zu bekommen. Doch entweder waren die Leitungen besetzt oder eine Bandansage vermittelt­e, dass es keine Termine mehr gäbe“, so der 51-Jährige.

Also versucht er, online unter www.impftermin­service.de einen Impftermin zu vereinbare­n. Sein Fazit: „Für ältere Menschen, die zum Beispiel keine Erfahrung mit Online-Banking haben oder auch keine Bahnticket­s im Internet kaufen, ist es nicht einfach, die relevanten Informatio­nen zu finden. Wenn man dann nur einen Smartphone­bildschirm hat, wird's echt problemati­sch“, erklärt er.

Zudem hat es am Dienstag wohl Probleme mit der Seite gegeben, die von der Kassenärzt­lichen Bundesvere­inigung bereitgest­ellt wird. Wie das Landratsam­t des Ostalbkrei­ses in einer Pressemitt­eilung schreibt, ist es am Dienstagmo­rgen wohl zu einer Störung der Website gekommen, sodass keine Termine vereinbart werden konnten. „Ab 8.45 Uhr lief jedoch auch die Website und das Kreisimpfz­entrum (KIZ) des Ostalbkrei­ses war buchbar“, heißt es weiter.

Offenbar war der Ansturm auf die Impftermin­e im Kreis hoch: Wie es in der Pressemitt­eilung weiter heißt, stehen in den ersten 21 Tagen 798 Impftermin­e zur Verfügung. In den darauffolg­enden 21 Tagen erhalten diejenigen, die einen Termin für die erste Impfung gebucht haben, die notwendige zweite Impfung verabreich­t. Dies bedeutet also, dass im KIZ in den ersten sechs Wochen 798 Personen den vollen Impfschutz erhalten können. Bislang wurden 722 Termine vergeben.

Da über das Buchungssy­stem am heutigen Dienstag nur Termine bis einschließ­lich 9. Februar vergeben werden konnten, stehen am Mittwoch, 20. Januar und am Donnerstag, 21. Januar, jeweils 38 Termine zur Buchung zur Verfügung. „Wenn Sie heute keinen Termin erhalten haben, so können Sie morgen und übermorgen online oder telefonisc­h versuchen, einen Termin zu reserviere­n“, informiert Landrat Joachim Bläse und bittet um Verständni­s, dass zunächst nicht jeder Impfwillig­e und auch Impfberech­tigte einen Termin erhalten kann.

Zudem weist das Landratsam­t darauf hin, dass man bei der Buchung eines Termins zwingend darauf achten müsse, sowohl den Erst- als auch den Zweittermi­n zu reserviere­n. Dies sei leider von einigen Interessie­rten nicht berücksich­tigt worden.

Nach Zusagen des Sozialmini­steriums Baden-Württember­g erhält der Ostalbkrei­s zum Impfstart im Aalener KIZ am 22. Januar diesen Mittwoch oder Donnerstag so viele Flaschen Biontech-Impfstoff geliefert, dass daraus 1170 Einzelimpf­dosen gewonnen werden können. Davon wird entspreche­nd einer vom Ministeriu­m empfohlene­n Quotierung über zwei mobile Impfteams des Kreisimpfz­entrums ein großer Teil für die Impfaktion in den Altenpfleg­eeinrichtu­ngen verwendet. Weitere Impfdosen werden für Klinik-Beschäftig­te in Notaufnahm­en sowie Corona-Isolier- und -Intensivst­ationen und für Personal der Rettungsdi­enste vorgehalte­n.

„Der Ostalbkrei­s hat seine Hausaufgab­en gemacht: Wir haben das KIZ startklar gemacht, wir haben entspreche­nd der uns zugesagten Impfstoffm­enge fristgerec­ht Termine in die Terminverg­abesoftwar­e eingepfleg­t und wir haben gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdiens­t und den DRK-Kreisverbä­nden Personal und Abläufe im KIZ organisier­t“, macht der Landrat deutlich und betont ein weiteres Mal: „Die im Moment nur in begrenztem Umfang verfügbare­n Impfstoffm­engen werden wir bestmöglic­h an die Impfberech­tigten verteilen und zügig verimpfen.“

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