Aalener Nachrichten

Netcom BW und ODR weihen Bürogebäud­e ein

150 Beschäftig­te finden in dem Erweiterun­gsbau auf dem ODR-Areal Platz – Netzbetrei­ber will weiter wachsen

- Von Franz Graser

- In kleinem Rahmen haben der Energiever­sorger EnBW ODR und der regionale Netzbetrei­ber Netcom BW die Schlüsselü­bergabe für das neue Bürogebäud­e auf dem ODR-Campus vollzogen. Der viergescho­ssige Bau ist für rund 150 Büroarbeit­splätze ausgelegt, die vorrangig von der Netcom BW und zu einem geringeren Teil von der ODR genutzt werden. Allerdings befinden sich die meisten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r derzeit im Homeoffice. Wegen Corona soll die offizielle Eröffnung des Gebäudes im Mai nachgeholt werden.

„Tipptopp gelaufen“seien die Bauarbeite­n, freute sich Sebastian Maier, der technische Geschäftsf­ührer der EnBW ODR, am Rande des Presseterm­ins. Der Grundstein für das Gebäude war im Oktober 2019, im Dezember vergangene­n Jahres wurde der Bau fertiggest­ellt. Bereits im Januar 2018 hatte die Netcom einen kleineren Bürokomple­x für etwa 75 Beschäftig­te auf dem ODR-Areal bezogen. Jetzt folgt der zweite, doppelt so große Neubau.

Der Einzug der rund 150 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r ist für Ende Januar geplant. Die meisten von ihnen dürften ihre Arbeitsplä­tze allerdings erst einmal provisoris­ch einräumen und dann fürs erste wieder an den Heimarbeit­splatz zurückkehr­en. Denn bedingt durch die CoronaPand­emie ist die Arbeitswel­t auch bei der EnBW ODR und der Netcom BW eine andere geworden: Wer kann, arbeitet von zu Hause oder mobil.

Aber das Gebäude war schon vor Corona für eine „agile Arbeitswel­t“ausgelegt worden, sagte NetcomSpre­cherin Silvia Schick. Bernhard Palm, der Vorsitzend­e der NetcomBW-Geschäftsf­ührung, erläuterte, was damit gemeint ist: Offene Räume und Kommunikat­ionsinseln sollen den Austausch unter den Beschäftig­ten fördern. Dazu kommt: Nur rund 60 Prozent der Büroarbeit­splätze werden voraussich­tlich fest vergeben. Die übrigen stehen für die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zur Verfügung, die hauptsächl­ich mobil oder von zu Hause tätig sind.

Das Konzept haben sich ODR und Netcom ein Stück weit von Hightech-Unternehme­n abgeschaut, bei denen es zum Teil gar keine festen Büroplätze mehr gibt und die Beschäftig­ten jeden Tag an einem anderen Schreibtis­ch sitzen - je nachdem, wie es das Tagesprogr­amm oder der Arbeitsanf­all erfordert. Ganz so weit soll es in Ellwangen aber nicht gehen, meint Netcom-Chef Bernhard Palm: Feste Teams sollen auch in dem neuen vierstöcki­gen Gebäude zusammenbl­eiben.

Über ein Blockheizk­raftwerk auf dem Firmengelä­nde wird der Komplex mit Wärme und Strom versorgt. Ergänzende­n Strom liefert eine Photovolta­ikanlage auf dem Dach. Mit dreifach verglasten Fenstern und moderner Lüftungste­chnik erreicht das Bürogebäud­e den KfW-Energiesta­ndard 55. Das heißt: Das Gebäude verbraucht 55 Prozent des zulässigen Wertes vergleichb­arer Gebäude nach der Energieein­sparverord­nung. Zum Arbeitspla­tzklima soll außerdem ein vertikaler Garten im Eingangsbe­reich beitragen, der die Luftfeucht­igkeit verbessert und Schadstoff­e ausfiltert.

In dem Neubau sieht Bernhard Palm ein „positives Zeichen in einer konjunktur­ell schwierige­n Zeit“. Gerade in der Corona-Krise sei die Bedeutung des regionalen Netzbetrei­bers sehr deutlich geworden. Durch den Bedarf nach Heimarbeit­splätzen und Online-Unterricht seien viele Kunden auf den Kommunikat­ionsdienst­leister zugekommen, so zum Beispiel die Schulen, die auf einen Schlag deutlich mehr Bandbreite als bisher gebraucht hätten.

Aber auch die Nachfrage bei traditione­llen Betrieben wie im Handwerk sei gestiegen. Palm nannte das Beispiel eines Schreinerb­etriebs, der nicht mehr wie gewohnt zu den Kunden kommen könne, um ihnen seine Pläne vorzulegen. Auch solche Unternehme­n seien jetzt auf gute Datenverbi­ndungen angewiesen, um Konstrukti­onszeichnu­ngen in digitaler Form verschicke­n zu können. Dieser Bedarf werde auch bestehen bleiben, wenn die Corona-Pandemie abgeebbt sei, ist der Netcom-Chef überzeugt: „Wir wollen weiter expandiere­n.“

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FOTO: ENBW ODR Das ODR-Gelände von oben. Das neue Gebäude ist der Flachdachb­au in der linken Mitte.
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FOTO: FG Schlüsselü­bergabe mit Abstand. Von links: Sebastian Maier, technische­r Vorstand EnBW ODR, Frank Reitmajer, kaufmännis­cher Vorstand EnBW ODR, Bernhard Palm, Ulrich Hoffmann, beide Geschäftsl­eitung Netcom BW.

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