Cremen und Salben hilft allenthalben
Hände waschen, das ist derzeit das A und O – Wie sich strapazierte Hände jetzt pflegen lassen
(dpa) - Öfter als sonst die Hände waschen. Und danach wenn möglich noch desinfizieren. Handhygiene ist in Zeiten der Corona-Krise besonders wichtig. Doch weil man in der Hektik des Alltags nicht selten das Eincremen vergisst, wird die Haut an den Händen oft spröde – besonders im Winter.
Das liegt daran, dass Wasser die Haut aufweicht. „Vor allem dann, wenn man die Hände zu heiß wäscht“, sagt die Münchner Dermatologin Marion Moers-Carpi (Foto: privat/dpa). Seife und Desinfektionsmittel strapazieren zusätzlich. Das schadet der Haut, sie wird rau und rissig – wodurch Keime leichter in den Körper eindringen können. Für eine gepflegte Haut das Händewaschen vernachlässigen, ist aber keine Option. Am gründlichen Waschen führt kein Weg vorbei – denn von den Händen gelangen Erreger leicht in den Körper, wenn man sich etwa unbedacht an die Nase oder den Mund fasst.
20, besser 30 Sekunden lang sollte man sie waschen. Und dabei Flüssigseife nutzen, rät Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmetikverbands in Berlin. Flüssigseife habe den Vorteil, dass sie sich leichter auf den Händen und zwischen den Fingern verteilen lasse.
Wer seinen Händen schon beim Waschen etwas Gutes tun will, achtet darauf, dass die Seife hautfreundlich ist. „Das ist daran erkennbar, dass auf der Verpackung „pH-hautneutral“oder „pH 5,5“steht“, sagt Dermatologin Moers-Carpi.
Ebenso wichtig wie das Waschen ist das Abtrocknen. Bleiben die Hände feucht, besteht die Gefahr, dass Mikroorganismen sich dort halten und vermehren. Durch das Reiben der Hände am Handtuch können Keime, die sich möglicherweise noch auf den Händen befinden, entfernt werden. Auch mit Einmalhandtüchern klappt das Abtrocknen gut. Auf öffentlichen Toiletten rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auch, diese zu nutzen. Zu Hause wiederum hat am besten jede Person ihr eigenes Handtuch.
Danach heißt es in diesen Zeiten: Hände desinfizieren. Und um rauer, rissiger Haut vorzubeugen: Eincremen. Ruppmann (Foto: VKE-Kosmetikverband/dpa) führt aus: „Basis einer guten Handpflege sind immer ausreichend Feuchtigkeit und Lipide, um den Schutzschild der Haut zu stabilisieren.“
Um die Barriere zu stärken, hilft demnach eine Handcreme etwa mit wertvollen Lipiden aus Sheabutter. „Ideal sind auch Cremes mit Hyaluronsäure“, ergänzt Ruppmann.
Aus Sicht von Moers-Carpi bieten sich ebenso Cremes mit Glyzerin und Urea an. Urea spendet nicht nur Feuchtigkeit, sondern bindet auch Wasser in der Haut. Eine Creme mit Dexpanthenol kann dazu beitragen, rissige Hände wieder glatt und geschmeidig zu machen. Nachts darf die Pflege ruhig etwas reichhaltiger ausfallen.
Beim Eincremen kommt es neben der Creme auf die richtige Technik an. Die Hände sind trocken und sauber. Dann kommt eine kleine Menge der Pflege auf den Handrücken. Von dort wird sie gleichmäßig verteilt. „Auch die Fingerzwischenräume dürfen dabei nicht vergessen werden“, betont Moers-Carpi. Weil die Zwischenräume häufig zu kurz kommen, besteht die Gefahr, dass die Haut dort besonders austrocknet. Nagelfalze und Fingerkuppen ebenfalls sorgfältig eincremen, da die Haut dort schnell einreißt. Anschließend wird der Rest der Handcreme mit Bewegungen, ähnlich denen beim Waschen, in die Haut einmassiert.
Mitunter sind die Hände derart strapaziert, dass eine normale rückfettende Creme nicht ausreicht. „In solchen Fällen kann Jojobaöl eine echte Wohltat sein“, sagt Moers-Carpi. Sie empfiehlt, das Öl auf die Handoberflächen aufzutragen und etwa zehn Minuten einwirken zu lassen. Danach überschüssiges Öl in die Haut einmassieren und sich die Handinnenflächen an einem Einmalhandtuch abreiben. Alternativ könne man die Hände für rund zehn Minuten in eine Schüssel warmes Olivenoder Mandelöl tauchen. Nach diesem Bad lässt man das Öl noch für weitere zehn Minuten einwirken, ehe man die Hände abreibt.
Eine weitere Option: „Die Hände in Schwarztee baden“, sagt die Dermatologin. Dafür lässt man stark dosierten schwarzen Tee etwa 20 Minuten ziehen, auf eine angenehme Temperatur herunterkühlen und füllt ihn dann in eine Schüssel. Darin badet man seine Hände etwa zehn Minuten und fettet sie nach dem Abtrocknen mit einer reichhaltigen Creme ein.
Strapazierten Händen kann man auch mal eine Intensivkur gönnen. Die könnte so aussehen: „Die Hände vor dem Schlafengehen dick mit einem reichhaltigen Produkt eincremen, feine Baumwollhandschuhe anziehen und die Pflege über Nacht wirken lassen“, sagt Verbandsgeschäftsführer Ruppmann.
Die Handschuhe sorgen dafür, dass die Creme in die Haut einzieht und nicht beim Schlafen aufs Bettzeug oder an der Nachtwäsche landet. Am nächsten Morgen sind die Hände zart und geschmeidig. Ruppmann: „Bewährt haben sich in vielen Fällen Cremes mit einem Kamilleextrakt, sie wirken auf die Haut beruhigend.“