„Wie lange soll das noch funktionieren?“
GHV-Chef von Politik enttäuscht – Einkaufsverhalten der Kunden nachhaltig verändert
- „Wie lange soll das noch funktionieren, wenn man nur noch Kosten hat“, sagt Peter Altrichter nach der Verlängerung des coronabedingten Lockdowns über die derzeitige Situation der Bopfinger Geschäftstreibenden. Der Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) fühlt sich und seine Mitglieder von der Politik alleingelassen. Denn: Seit der „spärlichen Novemberhilfen“habe es bisher keine finanzielle Unterstützung für die Händler gegeben.“
Laut Peter Altrichter gebe es in Bopfingen keinen Händler, der nicht der Ansicht sei, dass man etwas gegen das Coronavirus unternehmen müsse. Jedoch sei das Schließen der Geschäfte nicht der „Schlüssel des Problems“. So glaubt der GHV-Vorsitzende auch nicht, dass die Fallzahlen durch diese Maßnahme groß zurückgehen werden. Sämtliche Geschäfte und Gastronomen hätten schließlich Hygienekonzepte ausgearbeitet, betont Altrichter, der befürchtet, dass eine erneute Verlängerung des Lockdowns sogar bis Ostern möglich sei. Er hoffe jedoch, dass es nicht soweit komme.
Die Möglichkeit einer eigenen Online-Plattform, auf der Händler ihre Waren anbieten können, sieht Peter Altrichter in Bopfingen nicht gegeben. Das Angebot wäre einfach zu klein. Ein geeignetes Programm ist laut dem Vereinschef allerdings vorhanden. Man habe natürlich eine Abfrage gemacht, jedoch sei die Resonanz weder bei Händlern noch bei Kunden besonders groß gewesen. Manche Geschäfte würden zwar „Click & Collect“betreiben, das geschehe aber auf Eigeninitiative der Händler. Die Möglichkeit, bei der Ware online oder per Telefon bestellt und dann abgeholt werden kann, ist nach Meinung Altrichters nur für wenige Läden interessant. Die, die es wirklich betreffe, hätten eher ein Sortiment, dass der Kunde direkt im Geschäft anschauen und anfassen wolle, ist sich Peter Altrichter sicher.
Was das Einkaufsverhalten der
Kunden angeht, ist, wie der GHVChef findet, der „Point of no return“bereits überschritten. Nicht alle aber viele hätten sich mittlerweile auf das Shoppen im Netz eingestellt. Was jetzt online gekauft werde, lasse sich nicht wiederholen. Diese Art des Einkaufens sei den Menschen bereits in „Fleisch und Blut“übergegangen. Er befürchte, dass das nach Corona weiterhin so bleibe, so Altrichter weiter.
Den Glauben an die Handelnden in der Politik habe er verloren, sagt der GHV-Vorsitzende und bezieht sich auf die „ausbleibenden Hilfen“. Er habe kein Problem mit den politischen Entscheidungen, doch was man ankündige, müsse man auch durchsetzen. Schließlich sei besonders der Einzelhandel schon lange nicht mehr auf „dicken Matratzen“gebettet. Trotz „großer Ankündigungen“fühle er sich alleingelassen, so Altricher abschließend.