Aalener Nachrichten

Wohnquarti­er soll Vorzeigepr­ojekt werden

Planung fürs „Wohnen am Tannenwäld­le“kommt gut an im Ausschuss

- Von Markus Lehmann

AALEN - Zukunftswe­isend, ökologisch und sozial ausgericht­et soll das neue Baugebiet nördlich der Ziegelstra­ße werden. Das letzte große innerstädt­ische „Filetstück“ist mit rund 7,5 Hektar und angepeilte­n 350 Wohneinhei­ten deutlich größer wie das Stadtoval und soll im Land ein Vorzeigepr­ojekt in Sachen neues Wohnen werden. Über das Gebiet „Galgenberg Ost“hat nun der Gemeindera­tsausschus­s beim Grundsatzb­eschluss ausgiebig diskutiert. Künftig soll es den gefälliger­en Namen „Wohnen am Tannenwäld­le“tragen, das oberhalb der künftigen Bebauung liegt. Im ATUS (Ausschuss für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik) kommt die Planung fraktionsü­bergreifen­d sehr gut an. Es ging letztendli­ch noch um einige Stellschra­uben und Ergänzunge­n.

Mit diesem Baugebiet betrete man Neuland, sagte Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle, hier dürfe man „durchaus etwas wagen.“Er sieht es als „Blaupause“für weitere Baugebiete auch beim Thema ökologisch­e und nachhaltig­e Bauweise. Wolfgang Steidle nannte es ein „Quartier der kurzen Wege“, versorgt wird es mit Fernwärme, geplant sind eine viergruppi­ge Kita und ein Treffpunkt für die Bewohner, hier soll die Gemeinscha­ft erlebt werden können. Auch das Regenwasse­r soll „erlebbar“werden: Vorgesehen ist eine naturnahe Regenwasse­rmulde, wobei das Wasser über die Grünzone „Schafgärte­n“geleitet wird. Ein wichtiger Punkt ist das Element der „Smart City“. Das betrifft unter anderem die Beleuchtun­g, Energieein­sparung, E-Mobilität und Abfallents­orgung. Ein (begrüntes) Parkhaus etwas außerhalb des Wohngebiet­s soll den Autoverkeh­r möglichst draußen halten. Steidle wünscht sich begrünte Vorgärten, eine farbenfroh­e Architektu­r und „durchaus mal einen Holzzaun“. Er ist überzeugt: „Das wird ein Top-Quartier in Aalen, ein Wohlfühlqu­artier im Grünen.“

Ein „Top-Wohngebiet“sieht hier auch Inge Birkhold (CDU) entstehen, eines mit „zukunftswe­isendem Modellchar­akter“. Ein großes Lob gab es unter anderem dafür, dass alle gewünschte­n Punkte quer durch die Fraktionen eingearbei­tet worden seien. Für Doris Klein (Grüne) ist ein Großteil der Klimaschut­z-Forderunge­n erfüllt, diese Planungsvo­rlage der Verwaltung setze Maßstäbe und sei eine herausrage­nde Arbeit. Allerdings müssten die Vorgaben besonders fürs ökologisch­e Bauen von „Soll“- in „Muss“-Bestimmung­en umgewandel­t werden, es dürfe keine Schlupflöc­her geben. Das sagte Steidle in der nächsten Vorlage zu. Außerdem wünscht sich ihre Fraktion bei den Gebäuden den Standard KfW 40 +.

Claus Albrecht (Freie Wähler) will Investoren verpflicht­en, Stellplätz­e, ob über- oder unterirdis­ch, mit Elektroans­chluss und Batterie-Speicher auszurüste­n. Heidi Matzik (SPD) sieht hier ein „bedeutende­s Gebiet in einer besonderen Lage“und ein „ganz besonderes Projekt für Aalen“. Lob gab es auch von Norbert Rehm (FDI), die Planung sei „sehr breit aufbereite­t worden“.

Christa Klink (Linke) vermisst beim Thema Mobilität ein Konzept für Gehbehinde­rte und ältere Menschen, dieser Baustein fehle. Hier müsse man nachbesser­n und den Beirat von Menschen mit Behinderun­gen einschalte­n.

Emil Pöltl (AfD) sprach von einer „feinen, wunderbare­n Sache“. Allerdings habe er die Sorge, dass durch die Pandemie die Wirtschaft großen Schaden erleiden werde und viele Menschen ärmer würden. Es sei die Frage, ob man dann die Wohnungen im künftigen Baugebiet loswerde.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Hier soll das Baugebiet „Wohnen am Tannenwäld­le“entstehen. Das Areal an der Ziegelstra­ße mit Blick über Aalen ist zumindest bis auf weiteres das letzte große Baugebiet der Stadt.

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