„Zeitungstreff“unter speziellen Vorzeichen
Über 600 Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich bis 19. März in unserem Projekt mit der Medienlandschaft
AALEN - Viel wird zurzeit über Präsenzund Distanzunterricht an Schulen diskutiert. So findet auch der „Zeitungstreff“, das Medienprojekt der „Aalener Nachrichten / Ipfund Jagst-Zeitung“, unter ganz neuen Vorzeichen statt. Trotzdem werden sich über 600 Schülerinnen und Schüler aus 33 Klassen aus dem gesamten Verbreitungsgebiet bis zum 19. März damit beschäftigen, wie Nachrichten entstehen, wie Richtiges von Falschem unterschieden werden kann, wie man eine gute Recherche anpackt. Viele Nachwuchsjournalisten werden sich wieder – alleine oder in Gruppen – mit Notizblock und Kamera an die Arbeit machen. Die Zahlen zeigen, dass auch in Corona-Zeiten großes Interesse an dem Projekt besteht.
Mit an Bord sind neben der Dortmunder Medienagentur mct media consulting team auch wieder namhafte Projektpartner aus der Region: die Kreissparkasse Ostalb, die EnBW ODR Ellwangen und die Unterkochener Papierfabrik Palm. Der Auftakt – wie sollte es in Corona-Zeiten anders sein – fand als Videokonferenz statt. Dabei schalteten sich am Donnerstagnachmittag nicht nur die Projektleiter und Organisatoren, sondern auch der überwiegende Teil der Lehrerinnen und Lehrer der 21 teilnehmenden Schulen zusammen, um die Eckdaten des über acht Wochen gehenden Projekts zu besprechen.
Neu sind nicht nur die Umstände, unter denen das Projekt steigt – auch der „Zeitungstreff 2020“fand überwiegend unter Corona-Bedingungen statt. Mit Heiko Rothenpieler von der Agentur mct stellte sich auch ein neuer Projektleiter vor. In seiner Begrüßung präsentierte er die vielen Wege, die den Medien neben der „klassischen“Tageszeitung zur Verfügung stehen – E-Paper, Homepages, Apps oder Social Media. Er hatte auch Verständnis für die besonderen Umstände, unter denen die Lehrerinnen und Lehrer momentan arbeiten.
Das umfangeiche Unterrichtsmaterial, das den Teilnehmern zur Verfügung steht, betrachtet Rothenpieler unter den aktuellen Vorzeichen als Angebot, nicht als Vorgabe. Jeder Lehrer möge sich doch herausziehen, was digital machbar ist. Im Kern gehe es aber nach wie vor darum, Lesekompetenz zu erarbeiten, verschiedene Kanäle kennenzulernen, Quellen zu hinterfragen oder auch die eigenen Mediengewohnheiten zu reflektieren.
Wie immer sind die unterschiedlichsten Schulen mit dabei, von der Förderschule bis zum Gymnasium, von Oberkochen bis Abtsgmünd, von Adelmannsfelden bis Wört. Das Material ist der jeweiligen Klassenstufe angepasst und bietet auch in Zeiten von Homeschooling für jeden etwas. Wie schon in den Jahren zuvor bietet ein kleiner Wettbewerb Anreize zu Fleiß. Punkte gibt’s für geschriebene Artikel, für Teilnahme an Aktivitäten oder auch für das originellste Klassenfoto. Einen Sonderpreis haben die „Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung“für den kreativsten Artikel ausgelobt – alterstufenunabhängig.
An dieser Bandbreite haben die Projektpartner, die ihre Angebote flexibel und unkompliziert der neuen Situation angepasst haben, großen Anteil. Rothenpieler sprach von „pragmatischen Wegen“. So bietet zum Beispiel die EnBW ODR ein Waldmobil an. Weitere zentrale Themen sind, so Dunja Pöschl von der EnBW ODR, das Versorgungsnetz, die Telekommunikation, aber auch erneuerbare Energien. Die Kreissparkasse, so erklärte Holger Kreuttner, die auf die beliebten Tresorbegehungen verzichten muss, stellt unter anderem das lokale Handwerk und den von der Sparkassen-Stiftung ausgelobten Handwerkerpreis in den Mittelpunkt. Interessant wird auch, wie sich die Schülerinnen und Schüler beim Basteln eines „Spartiers“beweisen. „Es muss ja nicht immer ein Sparschwein sein“, so Kreuttner. Eine Ausstellung ist in Planung.
Die Papierfabrik Palm, die diesmal auf hautnahe Einblicke in Papierherstellung verzichten muss, hat sich, so erzählte Saskia Barth, ein „Palm-Quiz“ausgedacht, zum Beispiel zur weltweit größten und modernsten Papierfabrik in Unterkochen. Weitere Themen: Recycling oder die Zukunft des Papiers. Alle drei Projektpartner stellen selbstredend Interviewpartner für die Nachwuchsjournalisten zur Verfügung.
Inwieweit die Redakteursbesuche in den Schulklassen, die die „Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung“anbieten, möglich sein werden, das werden die kommenden Wochen weisen. Redakteur Ansgar König versprach aber, alles möglich zu machen, um den Schülern Einblicke in die Arbeit eines Tageszeitungsredakteurs zu ermöglichen.
Tobias Oker, bei der Ostalb Medien GmbH, dem Verlag der „Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung“, fürs Marketing zuständig, sprach auf jeden Fall aus, was alle Teilnehmer der Videokonferenz dachten: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wenigstens die Abschlussveranstaltung im März wieder in Präsenz stattfinden kann.“
Wie immer finden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch „normale“Leserinnen und Leser alles Wissenswerte im Internet unter www.schwaebische.de/zeitungstreff