Stadt und Ausschuss verteidigen höhere Theater-Kosten
Fürs Theater der Stadt Aalen gibt es viel Lob
- Viel Lob hat es im Kulturausschuss für das Theater der Stadt Aalen gegeben: Seit jetzt 30 Jahren sei es ein unverzichtbarer Teil der Kulturlandschaft. In den Rechnungsabschluss und den Wirtschaftsplan für das laufende und das kommende Jahr mischten sich aber auch kritische Töne.
Die Freien Wähler halten die geplanten Subventionen, die der Gemeinderat noch absegnen muss, für zu hoch. Denn der Zuschuss soll auf rund 1,85 Millionen steigen. Ein Grund dafür sind unter anderem die gestiegenen Personalausgaben. In den vergangenen Jahren lag der Zuschuss
der Stadt ungefähr bei jährlich einer Million.
Einen großen Dank zollte Theater-Intendant Tonio Kleinknecht den Bürgervertretern für die Unterstützung in den vergangenen Jahren und dass sie das Theater durch die Pandemie getragen haben. Das Theater baue Brücken zwischen den Menschen, schärfe das Bewusstsein und das Urteilsvermögen. Seit November ist es wieder geschlossen, für Kleinknecht ist es schwer nachvollziehbar, warum das Lebensmittel Kultur hinten anstehen muss. Er habe in der Pandemie noch nie so disziplinierte Schauspieler, Tänzer und Musiker erlebt. Während der Schließung habe man fleißig vorproduziert und nun freue man sich auf neue Öffnungsperspektiven.
Kleinknecht wünscht sich eine kleine personelle Aufstockung, in Aalen bekomme man viel Kultur für verhältnismäßig wenig Geld. Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann äußerte sich ähnlich. Die Kosten für das Theater seien im Rahmen und mehr als vertretbar.
Für das Ensemble gab es viel Lob. Inge Birkhold (CDU) etwa sagte, gerade jetzt merke man, wie wichtig Theater- oder Konzertbesuche seien. Doris Klein (Grüne) lobte die qualitativ sehr hochwertige Arbeit für alle Altersgruppen und erinnerte an die Kooperationen mit Schulen, die Spielclubs und Workshops. Hermann
Schludi (SPD) bestätigte dem Theater eine höchst erfolgreiche und hervorragende Arbeit, Roland Hamm (Linke) sprach von einer 30jährigen Erfolgsgeschichte.
2019/2020 lag der Zuschuss insgesamt bei rund 1,1 Millionen, für 2020/ 2021 waren 1,6 Millionen eingeplant, nun soll der Zuschuss auf 1,85 Millionen erhöht werden. Das sei, so Thomas Rühl, (Freie Wähler) „immer noch zu teuer.“Es sei leider so, dass das Theater jedes Jahr höher subventioniert werden müsse. Das könne sich die Stadt eigentlich nicht leisten. Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler hatte erklärt, dass auch bei der Stadt die Personalkosten gestiegen seien.