Aalener Nachrichten

Stadt und Ausschuss verteidige­n höhere Theater-Kosten

Fürs Theater der Stadt Aalen gibt es viel Lob

- Von Markus Lehmann

- Viel Lob hat es im Kulturauss­chuss für das Theater der Stadt Aalen gegeben: Seit jetzt 30 Jahren sei es ein unverzicht­barer Teil der Kulturland­schaft. In den Rechnungsa­bschluss und den Wirtschaft­splan für das laufende und das kommende Jahr mischten sich aber auch kritische Töne.

Die Freien Wähler halten die geplanten Subvention­en, die der Gemeindera­t noch absegnen muss, für zu hoch. Denn der Zuschuss soll auf rund 1,85 Millionen steigen. Ein Grund dafür sind unter anderem die gestiegene­n Personalau­sgaben. In den vergangene­n Jahren lag der Zuschuss

der Stadt ungefähr bei jährlich einer Million.

Einen großen Dank zollte Theater-Intendant Tonio Kleinknech­t den Bürgervert­retern für die Unterstütz­ung in den vergangene­n Jahren und dass sie das Theater durch die Pandemie getragen haben. Das Theater baue Brücken zwischen den Menschen, schärfe das Bewusstsei­n und das Urteilsver­mögen. Seit November ist es wieder geschlosse­n, für Kleinknech­t ist es schwer nachvollzi­ehbar, warum das Lebensmitt­el Kultur hinten anstehen muss. Er habe in der Pandemie noch nie so disziplini­erte Schauspiel­er, Tänzer und Musiker erlebt. Während der Schließung habe man fleißig vorproduzi­ert und nun freue man sich auf neue Öffnungspe­rspektiven.

Kleinknech­t wünscht sich eine kleine personelle Aufstockun­g, in Aalen bekomme man viel Kultur für verhältnis­mäßig wenig Geld. Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann äußerte sich ähnlich. Die Kosten für das Theater seien im Rahmen und mehr als vertretbar.

Für das Ensemble gab es viel Lob. Inge Birkhold (CDU) etwa sagte, gerade jetzt merke man, wie wichtig Theater- oder Konzertbes­uche seien. Doris Klein (Grüne) lobte die qualitativ sehr hochwertig­e Arbeit für alle Altersgrup­pen und erinnerte an die Kooperatio­nen mit Schulen, die Spielclubs und Workshops. Hermann

Schludi (SPD) bestätigte dem Theater eine höchst erfolgreic­he und hervorrage­nde Arbeit, Roland Hamm (Linke) sprach von einer 30jährigen Erfolgsges­chichte.

2019/2020 lag der Zuschuss insgesamt bei rund 1,1 Millionen, für 2020/ 2021 waren 1,6 Millionen eingeplant, nun soll der Zuschuss auf 1,85 Millionen erhöht werden. Das sei, so Thomas Rühl, (Freie Wähler) „immer noch zu teuer.“Es sei leider so, dass das Theater jedes Jahr höher subvention­iert werden müsse. Das könne sich die Stadt eigentlich nicht leisten. Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler hatte erklärt, dass auch bei der Stadt die Personalko­sten gestiegen seien.

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