Grüne schöpfen Potenzial aus
Ein gutes Stück weit spiegelt das Aalener Ergebnis der Landtagswahl deren Gesamtresultat wieder. Zumindest was die CDU anbelangt. Mit seinen 3,65 Prozent Verlust ist Winfried Mack in ungefähr so schlecht wie es die Christdemokraten auf Landesebene sind, wo sie damit einen historischen Tiefststand erreicht haben. Die Misere vor Ort Mack alleine anlasten zu wollen, würde allerdings sicher zu kurz greifen. Vielmehr dürfte auch in Aalen die in weiten Kreisen doch ungeliebte Spitzenkandidatin und Kultusministerin Susanne Eisenmann mit den Ausschlag für das CDU-Abschneiden gegeben haben. Für den Unterkochener Alexander Asbrock waren mehr Grünen-Stimmen als die von Bennet Müller 2016 nicht drin. Ein Indiz dafür, dass mit Ergebnissen so um die 30 Prozent die Grünen in Aalen ihr Potenzial generell ausgeschöpft haben? Möglicherweise. Landesvater Kretschmann hin oder her. Die Rückeroberung von Platz drei in Aalen durch Carola Merk-Rudolph darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie dennoch für die SPD weitere Einbußen eingefahren hat. Und ihr lediglich noch größere Verluste der AfD geholfen haben. Die Zeiten jedenfalls, in denen die Industriestadt Aalen und namentlich zwei, drei einst typische Arbeiter-Stadtbezirke eine sichere Bank für die Sozialdemokraten waren, sind auch hier längst vorbei. Und werden so auch nie mehr wiederkommen.