Aalener Nachrichten

Grill ist Sieger und Verlierer

- Von Alexander Gässler a.gaessler@schwaebisc­he.de

Es eingetrete­n, was er gefürchtet hat: Franz Josef Grill hat Winfried Mack Stimmen gekostet. Und zwar richtig viele. Zur Erinne- rung: Als Stadtrat Grill seine Kandidatur im September bekannt gab, hatte Mack dies ziemlich nervös kritisiert. Er ahnte, was passieren würde – dass die größte Konkurrenz in seiner Heimatstad­t nicht von den Grünen kommt, sondern aus dem bürgerlich­en Lager. Genau davor hatte Mack gewarnt. Und musste sich prompt die Kritik der politische­n Mitbewerbe­r gefallen lassen. Vor allem der Grünen, aber auch der Freien Wähler.

Am Ende behielt Mack recht und Franz Josef Grill ist der heimliche Sieger dieser Wahl. Der Hausund Notarzt, der in zahlreiche­n Vereinen engagiert ist, hat von seiner Popularitä­t im Ellwanger Raum profitiert. Zur Erinnerung: Grill hat bei der Kommunalwa­hl 2019 die meisten Stimmen geholt, er ist das Gesicht der Freien Bürger im Ellwanger Gemeindera­t.

Im Wahlkampf ist Grill dagegen wenig in Erscheinun­g getreten, er hat die digitalen Kanäle kaum genutzt. Anders Mack, der eine Webkonfere­nz nach der anderen veranstalt­et hat. Er war schon immer ein fleißiger Wahlkämpfe­r. Diesmal, so schien es, ganz besonders. Jetzt muss sich der wiedergewä­hlte Abgeordnet­e fragen, was schief gelaufen ist und warum er mit seinen Inhalten in seiner Heimatstad­t nicht punkten konnte.

Fazit: Der Ellwanger Wahlausgan­g und damit verbunden das gesamte Wahlkreise­rgebnis ist auf einen Sondereffe­kt zurückzufü­hren. Trotzdem schafft es Wahlsieger Grill nicht in den Stuttgarte­r Landtag. Weil er das Direktmand­at nicht gewonnen hat und weil die Freien Wähler an der Fünf-Prozent-Marke gescheiter­t sind.

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