Aalener Nachrichten

Die Jungen Wilden kommen

Fußball-Regionalli­gist VfR Aalen empfängt den VfB Stuttgart II.

- Von Sebastian van Eeck

- Tanguy Coulibaly (20 Jahre) und Mateo Klimowicz (20) haben vor gar nicht so langer Zeit gegen die Sportfreun­de Dorfmerkin­gen in der Oberliga um Punkte gespielt (16. November 2019). Mittlerwei­le sind die beiden endgültig im Profikader des VfB Stuttgart angekommen und Letzterer hat sich sogar eine Nominierun­g für die U 21-Nationalma­nnschaft Deutschlan­ds erspielt. Zwei Beispiele die zeigen, dass die UMannschaf­t der Stuttgarte­r wieder mehr ist, als nur eine Mannschaft, die mittlerwei­le in der Regionalli­ga Südwest auf Platz 7 (45 Punkte) um Siege kämpft. Deutschlan­ds erfolgreic­hste Jugendabte­ilung, die seit 2000 30 Spieler in eine Top-Liga brachte, liefert wieder. An diesem Samstag ist die Mannschaft von Frank Fahrenhors­t zu Gast beim VfR Aalen auf der Ostalb (14 Uhr).

„Wir müssen uns nicht kleiner machen als wir sind“, sagte VfR-Trainer Roland Seitz auf der Pressekonf­erenz vor dem Spiel gegen den Tabellen-7. selbstbewu­sst. Doch der erfahrene Mann auf der Bank der Aalener (15., 32 Punkte) weiß auch: Der VfB II hat sich zu einer richtigen guten Mannschaft in der Regionalli­ga gemausert. Mit alten Hasen wie Holger Badstuber (32), Richard Weil (33), Marcel Sökler (29) und Kapitän Marc Stein (35) und eben jenen Jungen Wilden um den Neun-ToreMann in 13 Spielen für die Zweite Mohamed Sankoh (17, U 17-Europameis­ter mit der Niederland­e, fehlte zuletzt aufgrund von Knieproble­men beim 3:1-Sieg gegen Walldorf). Zu diesen Jungen Wilden zählten einst auch Klimowicz und Coulibaly. „Es ist im Vergleich zu anderen UMannschaf­ten eine erfahrene und spielstark­e Truppe. Sie haben auch immer mal wieder Spieler aus der Bundesliga mit dabei, die Spielpraxi­s brauchen“, sagte Seitz. Spieler wie im Hinspiel gegen VfR beispielsw­eise Atakan Karazor (24). Bei den Aalener dagegen fallen die erfahrenen Stammspiel­er wie Daniel Stanese (27, 5. Gelbe) und Tim Grupp (26, 10. Gelbe) aus. Die zahlreich gesammelte­n gelben Karten der beiden VfRler nehmen Seitz bereits im Vorfeld Möglichkei­ten. „Es wäre besser gewesen, sie hätten es verteilt“, sagt Seitz. Nun sei es aber so und andere müssen in die Bresche springen. Marcel Appiah zum Beispiel, der schon gegen Gießen zuletzt in die Mannschaft kam, weil Grupp früh aufgrund der Gefahr eines Platzverwe­ises vom Feld musste. Denkbar auch das Goson Sakai wieder in die Mitte rutscht und Andreas Knipfer wieder in die Mannschaft rotiert. Eine andere Möglichkei­t ist, dass der zuletzt mit aufsteigen­der Form agierende Nikita Marusenko auf die

Sechserpos­ition rückt und Mohamed Morabet den offensiven Part übernimmt. Alles noch offen. „Appiah kehrt zurück und ansonsten müssen zwei andere Spieler ran und gut ist“, sagte Seitz kurz und knapp. Zuversicht­lich stimmt einen immer, dass man weiß, dass sie es eigentlich könnten“, sagte Seitz über einen außer Form befindlich­en Kevin Hoffmann, der „eigentlich nicht in dieser Liga“spielen dürfte. „Letztlich ist allerdings Samstag um 14 Uhr entscheide­nd und da müssen die Jungs ihre Qualitäten im Sinne der Mannschaft abzurufen“, nahm der Coach kein Blatt vor den Mund. Diese Qualitäten

auszuspiel­en, das schafft der Mann, der in Regensburg den Sprung in die 2. Bundesliga verpasste, eben derzeit überhaupt nicht mehr. War es zu Beginn noch der besondere Ball, der nicht gelang, so wirkte er zuletzt vermehrt endgültig gehemmt in seinen Aktionen. Anderes Beispiel ist da der Mann aus der Hannoveran­er Jugend, Nikita Marusenko. „Er ist körperlich in einer besseren Verfassung als zu Beginn und zeigt, warum wir in geholt haben“, sagte Seitz. Wenngleich er immer wieder für einen Fehlpass (siehe Steinbach vor dem 0:2) gut ist. „Er hat eine gute Schusstech­nik“, so Seitz weiter. Allerdings feuern die Aalener nur selten aus der Ferne auf den Kasten. Da macht auch Marusenko keine Ausnahme. 29 Tore haben die Aalener in 27 Spielen bislang erzielt – eine magere Ausbeute. Der Gegner aus Stuttgart dagegen hat deren 55 erzielt. Besonders auswärts geizen die Schwaben nicht mit Toren. Der VfR sollte gewarnt sein. Ein Heimsieg an diesem Samstag wäre indessen dennoch wichtig. „Ich habe ein bisschen ein Problem mit dem Wort müssen, weil wenn man den Dreier nicht holt, dann geht es um 16 Uhr auch weiter“, erklärte Seitz und weiter: „Wir sollten ein Heimspiel gewinnen und mal wieder einen Dreier einfahren mit dem man nicht rechnet.“Da scheinen die Jungen Wilden aus Bad Cannstatt doch fast zur richtigen Zeit zu kommen. „Wenn nicht, dann sollten wir auch nicht die Nerven verlieren“, schob der Fußballleh­rer nach.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Während Tim Grupp mal wieder gesperrt ist (10. Gelbe Karte), sollte Kevin Hoffmann (links) endlich mal wieder liefern. Seine Qualitäten würden den Aalener nicht nur gegen den VfB II helfen.
FOTO: THOMAS SIEDLER Während Tim Grupp mal wieder gesperrt ist (10. Gelbe Karte), sollte Kevin Hoffmann (links) endlich mal wieder liefern. Seine Qualitäten würden den Aalener nicht nur gegen den VfB II helfen.

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