Schwäbisch Hall: Ausgangssperre am Tag
(ij) - Die Landkreisverwaltung hat eine zweite Allgemeinverfügung erlassen. Ab Samstag, 20. März, gilt auch am Tag eine Ausgangssperre. Das teilt die Behörde in einer Pressemeldung mit. Bürger dürfen dann generell nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen.
Bislang galt eine Ausgangssperre „nur“in den Nachtstunden zwischen 21 und 5 Uhr. Allerdings ist der Landkreis, so berichtet die Verwaltung, negativer Spitzenreiter mit Blick auf die Inzidenzwerte in Baden-Württemberg. Stand Donnerstag liegt der Wert bei knapp 293. „Der Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität, von daher müssen wir die Kontaktbeschränkungen noch einmal verschärfen“, wird Landrat Gerhard Bauer zitiert.
Zu den triftigen Gründen zählten unter anderem der Weg zur Arbeit, Einkaufen oder Bewegung an der frischen Luft. Unterschreitet der Inzidenzwert nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 200er-Grenze, bleibt die Ausgangssperre bis zum 29. März zunächst gültig. Eine Verlängerung ist jederzeit möglich. In Schrozberg wurde zudem aufgrund der Inzidenz, die oberhalb der 1000er-Marke liegt, eine Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet erlassen. Hintergrund ist ein Corona-Ausbruch in einem Kindergarten.
Derzeit sind 775 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus im Landkreis Schwäbisch Hall infiziert. Innerhalb einer Woche sind 576 Personen im gesamten Kreisgebiet positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Das diffuse Infektionsgeschehen setzt sich fort. Zu Ausbrüchen in Kindertagesstätten nehme die Zahl der Infizierten zu, die eine Infektionsquelle nicht benennen könnten. Dies hatte die Verwaltung kürzlich bereits in einer Anfrage von Schwäbische.de als Grund für die immens hohen Infektionszahlen genannt.