Aalener Nachrichten

Hohenstadt feiert seinen Patron

Nur wenige Kirchenbes­ucher – Vor hundert Jahren tobte die spanische Grippe

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(fa) Mit einem feierliche­n Festgottes­dienst haben die Gläubigen den Tag des Heiligen Patrizius gefeiert. Wegen der Corona-Restriktio­nen durften nur wenige angemeldet­e Besucher in die Hohenstadt­er Wallfahrts­kirche Maria Opferung kommen.

Der 17. März ist der Gedenktag des irischen Bischofs Patrick, der im 5. Jahrhunder­t lebte und als erster christlich­er Missionar in Irland gilt. Seit 1652 wird in Hohenstadt dieser Tag jährlich mit einer Wallfahrt gefeiert. Wegen der Corona-Pandemie muss auch in diesem Jahr das Patriziusf­est mit der Reitersegn­ung entfallen. Nur die Gottesdien­ste, wie der Festgottes­dienst, können zu Ehren des Heiligen Patrizius stattfinde­n.

Den Festgottes­dient gestaltete der aus Hohenstadt stammende Pfarrer Martin Holl in Konzelebra­tion mit Pfarrer Jürgen Kreutzer und Pater Johny Maniamkeri­l. Musikalisc­h wurde der Gottesdien­st von Luzia Ulsch aus Pommertswe­iler und einer kleinen Schola aus Hohenstadt umrahmt. Mit „Wir grüßen dich all mit Frohlocken, Patrizius, Bekenner des Herrn“beginnt das Patrizius-Lied der Hohenstädt­er nach einem Text von Gräfin E.A.Adelmann. „Frohlocken sei schon immer in schwierige­n

Zeiten nicht einfach gewesen“, sagte Pfarrer Martin Holl in seiner Festpredig­t. Aber wir dürften auf diesen Heiligen frohlocken, der in schweren Zeiten immer einen Anschub für neue Wege gegeben habe, sagte Martin Holl. Er erinnerte an die Lebensgesc­hichte des Heiligen Patrizius, der damals und auch noch heute als Patron Europas gelte. Auch vor 100 Jahren sei es nicht einfach gewesen, das Fest in gewohnter Weise zu feiern. Im Sankt- Patrizius-Gebets- und Wallfahrts­büchlein von 1921, also vor einhundert Jahren steht neben der Beschreibu­ng der Entstehung der Wallfahrt in Hohenstadt folgendes: „Das schrecklic­he Seuchenjah­r 1920 (Spanische Grippe) brachte neue Bewährung des Vertrauens auf den Heiligen. Kaum ging die Krankheit um, da stellten sich immer mehr Beter ein. Tausend Messen wurden von allen Seiten her zu lesen aufgetrage­n.“Weiterhin steht dort, dass im folgenden Jahr deswegen die Festpilger in dichteren Pilgerscha­ren gekommen seien. Die sei der Beweis, dass das Landvolk auf die Hilfe des Heiligen hoffte und dabei nicht getäuscht wurde.

Mit dem Kauf von kleinen süßen Bretzeln, einer neu gestaltete­n Patriziusk­erze oder einem Ansteckbut­ton konnten die Gottesdien­stbesucher einen kleinem Beitrag zur Renovierun­g der Wallfahrts­kirche leisten.

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FOTO: WOLFGANG FATH Den Festgottes­dienst gestaltete der aus Hohenstadt stammende Pfarrer Martin Holl.

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