Aalener Nachrichten

Hauptaugen­merk liegt auf den Kindertage­sstätten

Verwaltung muss schärfere Regeln für den Ostalbkrei­s erlassen – Landrat wartet Bund-Länder-Konferenz ab

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(an/gäss/mih) - Der Ostalbkrei­s hat bereits zum vierten Mal in Folge die Inzidenzgr­enze von 100 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche überschrit­ten. Das geht aus den Daten des Landesgesu­ndheitsamt­s hervor. Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei knapp 110 und damit allerdings niedriger als am Vortag (114).

Bereits nach der dritten Überschrei­tung erlässt der Kreis für gewöhnlich eine Allgemeinv­erfügung, in der die schärferen Regeln veröffentl­icht und datiert werden. Der Ostalbkrei­s lässt sich aktuell allerdings Zeit. Das hatte Landrat Joachim Bläse bereits in der vergangene­n Woche angekündig­t, da die Verwaltung die Bund-Länder-Konferenz am Montag abwarten wolle.

Die sogenannte amtliche Feststellu­ng der Grenzwertü­berschreit­ungen wird dennoch erfolgen – und zwar am Dienstag, wie Landratsam­tssprecher­in Susanne Dietterle auf Nachfrage am Montag mitteilt. Damit würden die verordnete­n Maßnahmen des Landes ab Donnerstag, 25. März, gelten, beispielsw­eise dass der Einzelhand­el erneut schließen muss. Ob der Kreis zusätzlich­e Punkte aufführen wird oder ob sich durch die Ministerpr­äsidentenr­unde mit der Kanzlerin Neuerungen ergeben, bleibt abzuwarten. Bläse erhoffe sich aber Änderungen bei den inzidenzab­hängigen Ausgangssp­erren sowie positive Regelungen eben für den Einzelhand­el sowie die Gastronomi­e. Mittlerwei­le seien alle Bewohner von Alten- und Pflegeeinr­ichtungen geimpft, teilt die Kreisverwa­ltung mit. Größere Ausbrüche habe es dort keine mehr gegeben, ebenfalls in den Schulen sowie Betrieben würden einzelne Infektione­n „schnell eingedämmt“. Doch woher die hohen Neuinfekti­onszahlen, liegt es am Ende an dem Mehr an Tests? Laut Susanne Dietterle ist dies nicht der Fall, das Infektions­geschehen bleibt diffus. „Bei den Bürgertest­ungen werden prozentual betrachtet nur wenige positive Ergebnisse festgestel­lt.“Doch wenn positiv, dann in den meisten Fällen mit der ansteckend­eren britischen Mutante. Denn diese werde mittlerwei­le landesweit zu 70 Prozent festgestel­lt.

Doch eine Herausford­erung würden die Kindertage­seinrichtu­ngen darstellen. In den vergangene­n drei Wochen habe es Corona-Fälle in 26 Einrichtun­gen gegeben, darunter zwei größere Ausbrüche in Schwäbisch

Gmünd und Neuler. Seit September des vergangene­n Jahres registrier­te die Gesundheit­sbehörde 114 positive Fälle bei Erziehern, 75 bei Kindern. „Wir stellen eine gewisse Beschleuni­gung fest“, so Dietterle, da sich nur im März dieses Jahres 24 Erzieher sowie 31 Kinder bereits angesteckt haben. Im gesamten Kreis gebe es 269 Kitas mit rund 11 000 Kindern.

Eine generelle Schließung aber wäre nicht verhältnis­mäßig, heißt es vonseiten der Kreisverwa­ltung. Landrat Joachim Bläse will laut Mitteilung noch vor Veröffentl­ichung der weiteren Maßnahmen am Dienstag mit den Städten und Gemeinden das weitere Vorgehen besprechen. Denn die Kitas müssten im Auge behalten werden. Ausbrüche hätten für gewöhnlich auch Auswirkung auf andere Tagesstätt­en, da oftmals Geschwiste­r in anderen Einrichtun­gen untergebra­cht seien.

Daher sollen die neu geregelten Maßnahmen als Vorstufe „möglichst einvernehm­lich mit den Einrichtun­gsträgern umgesetzt“und nicht amtlich angeordnet werden.

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