Aalener Nachrichten

In Bopfingen wird jetzt geimpft

439 Menschen erhalten Biontech/Pfizer – Wichtige Erkenntnis­se für weitere Impfstando­rte

- Von Mark Masuch

- In der Stauferhal­le ist am Montag das Impfzentru­m an den Start gegangen. Bis zum Ende der Woche soll 439 Menschen ab 80 Jahren aus Bopfingen, Kirchheim und Riesbürg der Impfstoff von Biontech/Pfizer gespritzt werden. Wenn es nach den drei Bürgermeis­tern und Landrat Joachim Bläse geht, könnten in Zukunft deutlich mehr Menschen in Bopfingen geimpft werden. Doch dafür muss genügend Impfstoff verfügbar sein.

Die erste, die am Montagmorg­en in der Stauferhal­le geimpft wurde, ist Anna Burger aus Utzmemming­en. Sie sei froh, dass sie nicht „weiß Gott wohin“habe fahren müssen, erzählt die 96-Jährige, die von ihrer Nichte nach Bopfingen begleitet wurde. Wenn es das Impfangebo­t in der Stauferhal­le nicht gebe, hätte sie sich vielleicht auch gar nicht impfen lassen. So aber sei sie sofort einverstan­den gewesen, erzählt die Seniorin und versichert, dass der Piks auch gar nicht wehgetan habe. Die Impfungen in Bopfingen werden vom DRK und den Maltesern vorgenomme­n.

Bürgermeis­ter Gunter Bühler und seine beiden Amtskolleg­en aus Kirchheim und Riesbürg, Willi Feige und Willibald Freihart, zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis. Die drei Verwaltung­schefs hatten sich gemeinsam um den Einsatz eines Impfteams

beworben. Ihnen lag am Herzen, dass somit insbesonde­re die Anmeldung vereinfach­t werden konnte. Anstatt sich über eine Internetse­ite oder per E-Mail anmelden zu müssen, holten Bühler, Feige und Freihart ihre Verwaltung­smitarbeit­er mit ins Boot, die sich bei allen infrage kommenden Bürgern per Telefon meldeten, um ihnen ein Impfangebo­t zu machen.

Alle Verwaltung­en hätten das toll hinbekomme­n, betont Bühler. Ziel sei es, die Gruppe 80 plus bestmöglic­h zu schützen. Er lobt vor allem das Engagement von Landrat Bläse. Dieser habe sich dafür stark gemacht, dass die Kommunen und der Ostalbkrei­s ein Impfangebo­t in Bopfingen machen könnten.

Ein Impfteam komme nur, wenn die Kommune die dafür notwendige Infrastruk­tur zur Verfügung stelle und die Organisati­on gewährleis­te, erläutert Bläse. In Bopfingen sei dies der Fall. Es sei Kraftakt für die drei Kommunen gewesen, sagt der Landrat, der sich aus dem Einsatz in Bopfingen wichtige Erkenntnis­se für weitere Impfstando­rte auf der Ostalb erhofft. Diese sollen nach Angaben Bläses unter anderem in Neresheim, Wört und Abtsgmünd entstehen. In der zweiten Aprilwoche sollen die meisten über 80-Jährigen einen konkreten Kontakt hinsichtli­ch ihrer Impfung gehabt haben.

Bopfingen ist laut Bläse der geeignetst­e Standort für den Start der

Impfteams. Man wolle zuerst in die Orte gehen, die am weitesten vom Kreisimpfz­entrum in Aalen entfernt seien.

Für den Fall, dass am Abend noch Impfstoff übrig sein sollte, haben Bopfingen, Kirchheim und Riesbürg vorgesorgt. Es gebe einen „doppelten Boden“, damit kein Tropfen übrig bleibe, versichert Bläse. Bei Bedarf kann dieser Impfstoff Menschen der Gruppe 70 plus oder auch an Feuerwehrl­eute gespritzt werden.

Landrat Bläse ist sich sicher, dass man mit den Impfangebo­ten vor Ort erfolgreic­h im Kampf gegen die Corona-Pandemie sein kann. Wenn die 80-Jährigen erst einmal durchgeimp­ft seien, werde eine neue Infektions­welle auch nicht mehr so „brutal“ausfallen. Die Gefahr für tödliche oder schwerwieg­ende Verläufe sei vor allem in dieser Altersklas­se gegeben.

Ab April, da ist sich der Landrat sicher, kann man beim Impfen „mehr Fahrt aufnehmen“. Im Moment sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden. „Wir könnten deutlich schneller sein“, sagt Bläse. Auch Gunter Bühler findet: „Da kann mehr Power rein.“Man sei jetzt eingespiel­t und könne deutlich mehr Menschen in Bopfingen impfen als jetzt. Daher hofft er, dass man in Bopfingen bald allen Altersklas­sen ein Impfangebo­t machen kann.

Insgesamt sollen bis zum Ende der Woche 439 Menschen geimpft werden, davon 311 aus Bopfingen, 42 aus Kirchheim und 86 aus Riesbürg. Wichtig: Die Impfteams verwenden nicht den bereits zugeteilte­n Impfstoff, sondern bringen eigenen mit. In Bopfingen wird diese Woche ausschließ­lich Biontech/Pfizer verwendet. Die Zweitimpfu­ng soll Anfang Mai stattfinde­n.

Für Menschen, die nicht selbststän­dig zur Stauferhal­le kommen können, werden Fahrdienst­e angeboten. Jeder verrichte hier seinen Dienst, auch die Bürgermeis­ter, berichtet Bühler. Denn auch er und seine Amtskolleg­en seien, ebenso wie zahlreiche Rathausmit­arbeiter der drei Kommunen, zum Impfdienst eingeteilt. Genauso wie hier müsse man zusammenha­lten, so Bühler weiter.

Das findet auch Willibald Freihart. Innerhalb von drei Wochen habe man das Impfzentru­m umsetzen können. Sein Dank gelte dem Kreis und der Stadt Bopfingen, dass man zu den ersten gehöre, die vor Ort impfen könnten, so Riesbürgs Bürgermeis­ter.

Freiharts Dank schließt sich sein Kollege aus Kirchheim an. Die Stadt und die Gemeinden seien sich von Anfang an einig gewesen, findet Bürgermeis­ter Willi Feige und betont den organisato­rischen Aufwand für alle Beteiligte­n. Manche Leute seien sehr verunsiche­rt. Mit dem Impfzentru­m habe man Verlässlic­hkeit bewiesen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany