In Bopfingen wird jetzt geimpft
439 Menschen erhalten Biontech/Pfizer – Wichtige Erkenntnisse für weitere Impfstandorte
- In der Stauferhalle ist am Montag das Impfzentrum an den Start gegangen. Bis zum Ende der Woche soll 439 Menschen ab 80 Jahren aus Bopfingen, Kirchheim und Riesbürg der Impfstoff von Biontech/Pfizer gespritzt werden. Wenn es nach den drei Bürgermeistern und Landrat Joachim Bläse geht, könnten in Zukunft deutlich mehr Menschen in Bopfingen geimpft werden. Doch dafür muss genügend Impfstoff verfügbar sein.
Die erste, die am Montagmorgen in der Stauferhalle geimpft wurde, ist Anna Burger aus Utzmemmingen. Sie sei froh, dass sie nicht „weiß Gott wohin“habe fahren müssen, erzählt die 96-Jährige, die von ihrer Nichte nach Bopfingen begleitet wurde. Wenn es das Impfangebot in der Stauferhalle nicht gebe, hätte sie sich vielleicht auch gar nicht impfen lassen. So aber sei sie sofort einverstanden gewesen, erzählt die Seniorin und versichert, dass der Piks auch gar nicht wehgetan habe. Die Impfungen in Bopfingen werden vom DRK und den Maltesern vorgenommen.
Bürgermeister Gunter Bühler und seine beiden Amtskollegen aus Kirchheim und Riesbürg, Willi Feige und Willibald Freihart, zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis. Die drei Verwaltungschefs hatten sich gemeinsam um den Einsatz eines Impfteams
beworben. Ihnen lag am Herzen, dass somit insbesondere die Anmeldung vereinfacht werden konnte. Anstatt sich über eine Internetseite oder per E-Mail anmelden zu müssen, holten Bühler, Feige und Freihart ihre Verwaltungsmitarbeiter mit ins Boot, die sich bei allen infrage kommenden Bürgern per Telefon meldeten, um ihnen ein Impfangebot zu machen.
Alle Verwaltungen hätten das toll hinbekommen, betont Bühler. Ziel sei es, die Gruppe 80 plus bestmöglich zu schützen. Er lobt vor allem das Engagement von Landrat Bläse. Dieser habe sich dafür stark gemacht, dass die Kommunen und der Ostalbkreis ein Impfangebot in Bopfingen machen könnten.
Ein Impfteam komme nur, wenn die Kommune die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stelle und die Organisation gewährleiste, erläutert Bläse. In Bopfingen sei dies der Fall. Es sei Kraftakt für die drei Kommunen gewesen, sagt der Landrat, der sich aus dem Einsatz in Bopfingen wichtige Erkenntnisse für weitere Impfstandorte auf der Ostalb erhofft. Diese sollen nach Angaben Bläses unter anderem in Neresheim, Wört und Abtsgmünd entstehen. In der zweiten Aprilwoche sollen die meisten über 80-Jährigen einen konkreten Kontakt hinsichtlich ihrer Impfung gehabt haben.
Bopfingen ist laut Bläse der geeignetste Standort für den Start der
Impfteams. Man wolle zuerst in die Orte gehen, die am weitesten vom Kreisimpfzentrum in Aalen entfernt seien.
Für den Fall, dass am Abend noch Impfstoff übrig sein sollte, haben Bopfingen, Kirchheim und Riesbürg vorgesorgt. Es gebe einen „doppelten Boden“, damit kein Tropfen übrig bleibe, versichert Bläse. Bei Bedarf kann dieser Impfstoff Menschen der Gruppe 70 plus oder auch an Feuerwehrleute gespritzt werden.
Landrat Bläse ist sich sicher, dass man mit den Impfangeboten vor Ort erfolgreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie sein kann. Wenn die 80-Jährigen erst einmal durchgeimpft seien, werde eine neue Infektionswelle auch nicht mehr so „brutal“ausfallen. Die Gefahr für tödliche oder schwerwiegende Verläufe sei vor allem in dieser Altersklasse gegeben.
Ab April, da ist sich der Landrat sicher, kann man beim Impfen „mehr Fahrt aufnehmen“. Im Moment sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden. „Wir könnten deutlich schneller sein“, sagt Bläse. Auch Gunter Bühler findet: „Da kann mehr Power rein.“Man sei jetzt eingespielt und könne deutlich mehr Menschen in Bopfingen impfen als jetzt. Daher hofft er, dass man in Bopfingen bald allen Altersklassen ein Impfangebot machen kann.
Insgesamt sollen bis zum Ende der Woche 439 Menschen geimpft werden, davon 311 aus Bopfingen, 42 aus Kirchheim und 86 aus Riesbürg. Wichtig: Die Impfteams verwenden nicht den bereits zugeteilten Impfstoff, sondern bringen eigenen mit. In Bopfingen wird diese Woche ausschließlich Biontech/Pfizer verwendet. Die Zweitimpfung soll Anfang Mai stattfinden.
Für Menschen, die nicht selbstständig zur Stauferhalle kommen können, werden Fahrdienste angeboten. Jeder verrichte hier seinen Dienst, auch die Bürgermeister, berichtet Bühler. Denn auch er und seine Amtskollegen seien, ebenso wie zahlreiche Rathausmitarbeiter der drei Kommunen, zum Impfdienst eingeteilt. Genauso wie hier müsse man zusammenhalten, so Bühler weiter.
Das findet auch Willibald Freihart. Innerhalb von drei Wochen habe man das Impfzentrum umsetzen können. Sein Dank gelte dem Kreis und der Stadt Bopfingen, dass man zu den ersten gehöre, die vor Ort impfen könnten, so Riesbürgs Bürgermeister.
Freiharts Dank schließt sich sein Kollege aus Kirchheim an. Die Stadt und die Gemeinden seien sich von Anfang an einig gewesen, findet Bürgermeister Willi Feige und betont den organisatorischen Aufwand für alle Beteiligten. Manche Leute seien sehr verunsichert. Mit dem Impfzentrum habe man Verlässlichkeit bewiesen.