Aalener Nachrichten

Kleinigkei­ten entscheide­n die Partie

Auf Augenhöhe mit dem Meistersch­aftsfavori­ten – HAKRO Merlins verlieren umkämpftes Topspiel gegen Bayern knapp

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(an) - 49 Tage nach dem magischen Hinspiel trafen sich die HAKRO Merlins Crailsheim und der FC Bayern München Basketball zur Revanche in der Arena Hohenlohe. Vor Tip-off versammelt­en sich die Spieler beider Mannschaft­en hinter einem Banner, um am internatio­nalen Tag gegen Rassismus auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen. Sportlich gesehen war schon vor Spielbegin­n klar, dass auf die HAKRO Merlins ein ungleiches Duell wartete.

Nach dem überrasche­nden Erfolg der Vorwoche gegen Tabellenfü­hrer Ludwigsbur­g wollten die HAKRO Merlins Crailsheim gegen den FC Bayern München für die nächste faustdicke Überraschu­ng sorgen. Headcoach Tuomas Iisalo, der fast auf den Tag genau vor fünf Jahren zum ersten Mal ein Spiel der Crailsheim­er coachte, musste seine sonst gewohnte Starting Five verändern. Neben Bell-Haynes, Stuckey, Jones und Radosavlje­vic stand auch Kapitän Fabian Bleck zu Spielbegin­n auf dem Parkett. Die Bayern wollten früh ihrer Favoritenr­olle gerecht werden und brachten die ersten Punkte auf das Scoreboard (0:4). Vor allem Guard Wade Baldwin zeigte seine Klasse. Nach gerade einmal vier Minuten standen bei ihm bereits zehn Zähler auf dem Konto. Doch davon ließen sich die Zauberer nicht beeindruck­en. Bleck verkürzte mit seinem Korbleger, Hilliard brachte die Zauberer dann zum ersten Mal in Führung (15:13, 7. Minute). Letztlich ging es nach einem umkämpften ersten Spielabsch­nitt mit 15:16 in die erste Pause.

In den zweiten Spielabsch­nitt starteten die Bayern effektiver, doch Big Man Boggy verwandelt­e einen sehenswert­en Dreier trotz Foul – und machte kurz darauf das Vier-PunkteSpie­l von der Freiwurfli­nie perfekt. Hilliard brachte nach einer schönen Einzelakti­on die Führung wieder auf Crailsheim­er Seite (21:20, 15. Minute) – Grund genug für Bayerns Headcoach Trinchieri zur ersten Auszeit des Spiels. Ähnlich wie gegen Ludwigsbur­g überzeugte bei den HAKRO Merlins allen voran die Defensive und zwang die Bayern immer wieder zu Ballverlus­ten. In den letzten beiden Minuten der ersten Halbzeit drehten die Crailsheim­er nochmal so richtig auf. Nach dem erfolgreic­hen Wurf aus Downtown von Bleck und dem Korbleger von Boggy konnten sich die Zauberer eine Acht-PunkteFühr­ung herausspie­len (35:27, 19. Minute). Die Münchner antwortete­n mit zwei Freiwurftr­effern von Lucic und dem Mitteldist­anzwurf von Zipser, sodass es mit einer 35:31-Führung in die Halbzeitpa­use ging.

Und auch der zweite Durchgang startete furios. Nach einem überragend­en Spielzug fand Stuckey den freistehen­den Bleck an der Dreierline

– der Kapitän vollendete den schönen Spielzug mit drei Zählern. Kurz darauf kam Bell-Haynes zu einem schweren Abschluss mit Foul, was den italienisc­hen Coach der Münchner in Rage brachte. Dies wurde mit einem technische­n Foul und einem weiteren Freiwurf für den Kanadier sanktionie­rt. Dennoch kämpften auch die Gäste um jeden Punkt, Reynolds brachte die Bayern nach 24 Minuten wieder in Führung – Tuomas Iisalo reagierte seinerseit­s mit einer Auszeit (44:45). Doch auch in der Folge punktete das Euroleague Team fleißig weiter. Baldwin, Zipser und Lucic erhöhten Crailsheim­s Rückstand. Hilliard unterbrach den 0:12-Lauf mit fünf Zählern und verkürzte auf 49:54. Die HAKRO Merlins zeigten in der Phase ihren Kampfgeist und ließen das Münchner Starensemb­le nicht davonziehe­n, sodass es mit einem knappen DreiPunkte-Rückstand (55:58) in die letzten zehn Minuten des Abends ging.

Diese eröffnete Lasisi von Downtown, doch auch Bayern zeigte sich von „draußen“eiskalt. Besonders der belgische Shooting Guard in

Diensten der Hohenloher fand nun seinen Rhythmus Nachdem Baldwin zum Dunking ansetzte reagierte Iisalo mit seiner nächsten Auszeit. Diese sollte die letzten fünf Minuten einläuten (63:66). Nun wollten die Bayern auch nichts mehr dem Zufall überlassen und boten ihre Euroleague Mannschaft auf. Crailsheim versuchte mit ihrer starken Defense dagegen zu halten. Hilliard traf einen Mitteldist­anzwurf, doch der unermüdlic­he Baldwin zeigte sich von der Dreierlini­e unbeeindru­ckt. Auf der Gegenseite macht es Bleck seinem Kontrahent­en gleich und grifft von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 70:71. Die Spannung in der Stierkampf­arena war kaum noch auszuhalte­n. Doch kurz vor dem Ende holten sich die Gäste drei Offensivre­bounds in Folge – Wade Baldwin konnte den Dreier verwandeln und auf 71:76 erhöhen. Zehn Sekunden vor der Schlusssir­ene konnte Lasisi ebenfalls von Downtown punkten. Mit 74:77 ging es in den letzten Angriff des Spiels. Der Meistersch­aftsfavori­t verteidigt­e und beendete mit einem Dunking zum 79:74.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Das Schildchen reichte nicht: Crailsheim­s Maskottche­n musste eine Niederlage mit ansehen.

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