Mehrheit steht hinter Theater-Zuschuss
Im Gemeinderat gibt es Kritik an den gestiegenen Kosten für das Theater der Stadt Aalen
- Mit über 1,8 Millionen Euro wird das Theater der Stadt Aalen in der Spielzeit 2021/2022 bezuschusst. Das ist einigen Gemeinderats-Mitgliedern deutlich zu viel. Außerdem kritisieren sie die stetig steigenden Kosten. Der Grund für den höheren Zuschussbedarf liegt in erster Linie bei den gestiegenen Personalkosten. Die Mehrheit im Gremium trägt die Kosten mit und steht hinter dem Theater, das vor 30 Jahren an den Start ging.
Nicht mehr mittragen will den Zuschuss, der früher bei etwa 850 000 bis einer Million Euro lag, Thomas Rühl (Freie Wähler). Das sei einfach zu teuer und das „können wir uns leider nicht mehr leisten.“Und mit der Eröffnung des Kulturbahnhofs sei die Sache auch nicht besser geworden. „Keinesfalls zustimmen“werde er, erklärte Marcus Waidmann (AfD). Auch das Theater müsse sich den Zwängen durch die Corona-Pandemie unterordnen. Roland Hamm (Linke) dagegen sagte, e sei froh über den Beschluss vor 30 Jahren, in Aalen ein Theater zu gründen. Er verwies auf die „überaus aktive und gute Theaterarbeit“. Doris Klein (Grüne) verwies auf die hohe Kostensteigerung, das Theater leiste aber eine „sehr tolle Arbeit“, besonders auch für Kinder und Jugendliche. Norbert Rehm (FDI) findet, dass das Theater zur Stadt Aalen gehört. Die Mehrkosten sieht er auch im Kulturbahnhof begründet. Aalens Oberbürgermeister hatte das entschieden zurückgewiesen. Er machte kurz die Rechnung auf, was die Räumlichkeiten etwa fürs Theater, Kino und die Musikschule an anderer Stelle und nicht zentral im Kulturbahnhof gekostet hätten: „Der Kulturbahnhof ist weitaus günstiger als die einzelnen Einrichtungen zu finanzieren“, stellte Thilo Rentschler fest.
Rückendeckung fürs Theater gab es auch von Alexander Asbrock (Grüne). Man brauche das Theater dringend, um die „Schäden der Corona-Krise aufzuarbeiten“. Er kann sich sogar eine Ausweitung des Budgets vorstellen. An die Adresse von Waidmann gerichtet sagte Hermann Schludi (SPD), er sei „schockiert“über seine Aussagen. Das Theater sei stets höchst verantwortlich mit seinem Budget umgegangen und es sei in allen gesellschaftlichen Schichten zu Hause. Waidmann antwortete an die Adresse Schludis, er werde sich hier nicht als Kulturbanause hinstellen lassen. Niemand spreche sich gegen Kunst und Kultur aus. Aber es handle sich um Steuergelder und das dürfe man ja noch ansprechen dürfen. Die Mehrheit stimmte schließlich für die Zuschuss-Erhöhung, fünf Räte dagegen.