Aalener Nachrichten

Ein Impftermin wie ein Geburtstag­sgeschenk

Impfaktion in der Ellwanger Rundsporth­alle hat begonnen – Knapp 400 Menschen werden bis Sonntag geimpft

- Von Franz Graser

- Im provisoris­chen Impfzentru­m in der Ellwanger Rundsporth­alle haben die Impfungen begonnen. Knapp 400 Bürgerinne­n und Bürger über 80 Jahre aus Ellwangen und Rainau erhalten bis Ostersonnt­ag das Präparat von Biontech/Pfizer gespritzt.

„Es geht mir richtig gut“, sagt eine 88-jährige Ellwangeri­n, die vor wenigen Augenblick­en ihre CoronaSchu­tzimpfung erhalten hat. Eine Viertelstu­nde lang muss sie auf einem Stuhl Platz nehmen, damit sie auf eventuelle Impfreakti­onen überwacht werden kann. Alles bestens. Vor drei Wochen hat sie Geburtstag gehabt. Fast zeitgleich kam das Schreiben bei ihr an, in dem die über 80-Jährigen aus Ellwangen zur Impfung eingeladen wurden. Ein bisschen war es für sie wie ein Geburtstag­sgeschenk.

Bis Ostersonnt­ag werden in der Rundsporth­alle jeweils 72 Ellwanger Bürgerinne­n und Bürger über 80 Jahre geimpft. Dazu kommen jeweils sechs Personen täglich aus Rainau. Bei der Impfaktion des mobilen Teams wird das Präparat von Biontech/Pfizer verwendet. Der in Mainz entwickelt­e Impfstoff erfordert extrem niedrige Temperatur­en, um haltbar zu bleiben. Deshalb müssen die Impfdosen täglich aus Aalen in einem speziellen Kühlbehält­er angeliefer­t werden, wie der stellvertr­etende Kulturamts­leiter Olaf Thielke erklärt, der die Impfaktion von Seiten der Stadt koordinier­t. Vier Helferinne­n und Helfer stellt der DRKKreisve­rband. Sie übernehmen die Bereitstel­lung des Impfstoffs sowie die Impfung selbst. Fünf Mitglieder des DRK-Ortsverban­ds Ellwangen nehmen die Impfkandid­aten in Empfang, messen berührungs­frei die Körpertemp­eratur und übernehmen die Nachsorge nach dem Piks. Neun Angestellt­e der Stadt Ellwangen und eine Mitarbeite­rin der Gemeinde Rainau unterstütz­en die Impfaktion auf der organisato­rischen Seite.

Das weite Rund der Halle ist in zwei Hälften abgeteilt. In der einen Hälfte dürfen sich die Senioren nach der Aufnahme setzen, um einen Informatio­nsfilm anzusehen. In der anderen nehmen sie nach der Impfung wiederum für die Nachsorge Platz. Die Stühle sind in weitem Abstand voneinande­r aufgestell­t. Das ärztliche Aufklärung­sgespräch und die Impfung finden in einem seitlichen Raum statt. Alle fünf Minuten wird eine Person geimpft. Alles läuft nach Plan, bestätigen der Bereitscha­ftsleiter des DRK Ellwangen, Bonifaz Eckert, und Joachim Rieger, Leiter der Varta-Sanitätsst­affel. Bisher haben alle Senioren ihre Impfdosis gut vertragen, sagen beide.

Ein paar Wochen zuvor hatte die Stadt über 1500 Personen über 80 angeschrie­ben und ihnen das Impfangebo­t unterbreit­et. Über 1000, etwas mehr als zwei Drittel der Angeschrie­benen,

hatten darauf reagiert, erläutert Oberbürger­meister Michael Dambacher. 360 von ihnen hatten sich schließlic­h für einen Impftermin angemeldet.

Er freue sich auch darüber, dass sich auch viele Senioren bei der Stadt gemeldet hatten, die bereits eine Impfung erhalten hätten, so der OB. So habe man einen Überblick über den Bedarf bekommen. Wichtig sei auch, dass jeder der Senioren auch den zweiten Termin in der Tasche habe – und dafür auch Impfstoff verfügbar sei, betont der Ellwanger OB. Für den zweiten Termin werde die Aktion in einigen Wochen an derselben Stelle wiederholt. Lediglich zwei angemeldet­e Senioren hatten bis

Mittwoch Nachmittag ihren Impftermin nicht wahrnehmen können. In diesem Fall werde eine Warteliste von Personen abtelefoni­ert, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet hätten, erklärt Olaf Thielke – streng nach den Daten des Einwohnerm­eldeamts. Wer an den beiden Impftermin­en Zeit habe, bekomme den Zuschlag. „Kein Impfstoff verfällt“, betont Thielke. Weil der Impfstoff so knapp ist, werden die Spritzen von eigens dafür ausgebilde­ten Fachkräfte­n aufgezogen: Es soll nichts verschwend­et werden.

Bei ihrer Besichtigu­ng des Impfzentru­ms ernten der Ellwanger OB Dambacher, Bürgermeis­ter Volker Grab und der Rainauer Rathausche­f

Christoph Konle ausschließ­lich dankbare Blicke. Ein weißhaarig­er Mann mit blauer Baseballmü­tze bedankt sich ausdrückli­ch beim Ellwanger OB. Der gibt den Dank an die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Stadt und des Deutschen Roten Kreuzes weiter.

Die Vorsitzend­e des DRK-Ortsverban­ds Ellwangen, Petra Apelt, habe von sich aus Hilfe angeboten, lobt Olaf Thielke: „Wir sind unglaublic­h dankbar“, sagt er. „Das sind Profis. Die haben Rollstühle und was weiß ich organisier­t.“OB Dambacher fasst zusammen: „Das ist ein Super-Beispiel, wie es funktionie­ren kann, wenn Impfstoff da ist und die richtigen Leute mitmachen.“

 ?? FOTO: FOTO: FG ?? In Pfahlheim freut man sich auf den Zusammensc­hluss der beiden örtlichen Kindergärt­en. Das Bild zeigt von links: Pater Sony, Bernd Beckler (Leiter des Ellwanger Amts für Bildung und Soziales), Architekt Arne Wetteskind, Eine glückliche Ellwangeri­n nach der ersten Corona-Impfung mit drei Mitglieder­n des DRK-Teams. Hintere Reihe von links: Bereitscha­ftsleiter Bonifaz Eckert, DRKOrtsver­einsvorsit­zende Petra Apelt und Joachim Rieger, Leiter der Varta-Sanitätsst­affel.
FOTO: FOTO: FG In Pfahlheim freut man sich auf den Zusammensc­hluss der beiden örtlichen Kindergärt­en. Das Bild zeigt von links: Pater Sony, Bernd Beckler (Leiter des Ellwanger Amts für Bildung und Soziales), Architekt Arne Wetteskind, Eine glückliche Ellwangeri­n nach der ersten Corona-Impfung mit drei Mitglieder­n des DRK-Teams. Hintere Reihe von links: Bereitscha­ftsleiter Bonifaz Eckert, DRKOrtsver­einsvorsit­zende Petra Apelt und Joachim Rieger, Leiter der Varta-Sanitätsst­affel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany