Pfahlheim hat künftig nur noch einen Kindergarten
Der städtische und katholische Kindergarten werden zusammengelegt – Die Trägerschaft übernimmt die Stadt
- Pfahlheims Kindergarteneltern haben es Anfang dieser Woche erfahren, die Mitarbeiter der beiden Kindergärten schon etwas früher: In Pfahlheim soll es künftig nur noch eine Kita geben. Der städtische und katholische Kindergarten fusionieren. Damit wird es künftig auch nur noch eine Leitung und einen Träger – die Stadt Ellwangen – geben. Darüber wurde am Mittwoch bei einem Pressegespräch informiert.
Wie Peter Frosch vom Kirchengemeinderat Sankt Nikolaus erklärte, sei es seiner Kirchengemeinde keinesfalls leicht gefallen, die Trägerschaft des katholischen Kindergartens an die Stadt Ellwangen abzugeben. Man habe diesen Schritt lange und intensiv vorberaten. Am Ende sei es aber die „einzig richtige Entscheidung“gewesen, betonte Frosch bei dem Pressegespräch. Die Betreuung des katholischen Kindergartens, der gerade im großen Stil umgebaut und saniert wird, sei im Prnzip ein Fulltime-Job. Das könne ein ehrenamtliches Gremium wie ein Kirchengemeinderat kaum noch leisten, erklärte der Pfahlheimer Kirchengemeinderatssprecher. „Der bürokratische Aufwand ist mittlerweile einfach zu groß. Darüber hinaus sind wir im Gremium alle nicht vom Fach. Und bei diesem Thema ist Expertise unerlässlich“, erklärte Frosch.
Pfahlheims Ortsvorsteher Wolfgang Seckler schloss sich diesen Ausführungen an. Seckler betonte, dass der Ortschaftsrat uneingeschränkt hinter dem Entschluss des Kirchengemeinderats stehe. Zumal man in Pfahlheim darauf vertraue, dass auch der fusionierte Kindergarten in städtischer Trägerschaft eine
Erfolgsgeschichte wird. Seckler dankte in diesem Zuge der Kirchengemeinde und den Kirchengemeinderäten. „Mir ist klar, dass da der eine oder andere über seinen Schatten springen musste,. Aber wir haben damit jetzt eine gute, zukunftsgerichtete Lösung gefunden.“
Ellwangens Bürgermeister Volker Grab freute sich über das entgegengebrachte Vertrauen der Pfahlheimer. Er erinnerte daran, dass man sich im Prinzip seit vier Jahren damit beschäftigt habe, wie es künftig mit den beiden Kindergärten weitergehen soll. Anfangs sei nur klar gewesen, dass man die beiden unmittelbar benachbarten Häuser baulich miteinander verbinden möchte. Das es nun auch betrieblich zum Zusammenschluss kommt, bezeichnete Grab als „wichtigen Schritt für Pfahlheim“.
Man habe damit künftig eine Organisationsstruktur und ein Angebot aus „einem Guss“. Der Ellwanger Bürgermeister betonte ausdrücklich, dass man an gepflegten Traditionen, wie etwa dem Fronleichnamsfest, das beide Kindergärten seit jeher gemeinsam gefeiert haben, „selbstverständlich“festhalten werde.
Zu den laufenden baulichen Maßnahmen ließ sich abschließend der verantwortliche Architekt, Arne Wetteskind aus Ellwangen, ein. Demnach befinde man sich aktuell noch im ersten Bauabschnitt, der bis Ende April abgeschlossen sein soll. In diesem Zuge wird der neue Mittelbau erstellt, der den städtischen Kindergarten (rotes Schulhaus) und den kirchlichen Kindergarten verbinden wird. Hier wird künftig unter anderem die Kinderkrippe untergebracht sein. Im zweiten Bauabschnitt ist dann die Sanierung des seitherigen kirchlichen Kindergartens geplant. Hier werden die Arbeiten voraussichtlich bis Herbst 2021 laufen. Für den ersten und zweiten Bauabschnitt sind 1,86 Millionen Euro veranschlagt. Für den dritten Bauabschnitt, der im Frühjahr 2022 starten soll, und die Sanierung der alten Schule vorsieht, werden noch die Kosten ermittelt.
Das Gros der Arbeiten erfolgt im laufendem Betrieb. Die Kindergartengruppen müssen deshalb während der Bauphase auch mal innerhalb des Komplexes umziehen.
Insgesamt werden in beiden Kindergärten rund 80 Kindergartenkinder betreut. Sie sind aufgeteilt in vier Gruppen. Neben einer Krippen- und Ganztagsgruppe gibt es noch zwei Regelgruppen.