Schnell das Englisch für den Job aufpolieren
Berufstätigen fehlt oft die Zeit zum Lernen – Doch mit ein paar Tricks gelingt der Spracherwerb
Endlich hat es geklappt mit der neuen Stelle. Die Arbeit ist einfach fantastisch, gäbe es da nicht die kleine tägliche Herausforderung der Telefonate, E-Mails oder Meetings mit ausländischen Partnern auf Englisch. Hat man eine Fremdsprache länger nicht oder nur sehr eingeschränkt angewendet, fällt es oft schwer, flüssig zu kommunizieren. Gerade bei der Weltsprache Englisch wirkt das leicht unprofessionell. Jetzt muss Abhilfe her, und zwar schnell.
Wie komme ich wieder rein ins Englische?
„Die Sprachlevel sind in sechs Kompetenzstufen unterteilt, also sollte man zuerst herausfinden, wo man steht und wo man hinwill, abhängig davon, was man braucht und was man mit der Sprache machen will“, empfiehlt Petra Seroka vom privaten Bildungsanbieter Education First (EF). „Dann sollte man sich fragen: Was für ein Lerntyp bin ich eigentlich?“, sagt Britta Hufeisen vom Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU Darmstadt. Wir Menschen lernen alle unterschiedlich und individuell. Manche von uns behalten Dinge eher durch Sehen und Hören, andere, indem sie sich beim Lernen bewegen, etwa durch das Zimmer laufen.
Welcher Lerntyp bin ich?
Wer gerne liest, sollte einfach auf Englisch lesen, wer gerne Serien schaut oder Radio und Podcasts hört, kann dies ebenso gut auf Englisch tun. „Das Wichtigste ist das Eintauchen in die fremde Sprache, die Immersion“, sagt Petra Seroka. Man müsse sich das Ausland „nach Hause“holen. Dafür braucht man sich nicht unbedingt stundenlang hinzusetzen und zu pauken, sondern kann sich in mehreren, kleinen Häppchen von etwa 10-20 Minuten verteilt mit der Sprache beschäftigen.
Kann man auch mit einer App oder Onlinekursen lernen?
„In Deutschland legt man traditionell viel Wert auf Präsenzunterricht zu festen Terminen, doch der Trend geht zu flexiblen Onlineangeboten“, sagt Seroka, die EF-Regionalleiterin für Deutschland ist. Doch Onlineangebote sind sehr unterschiedlich und nicht alle gleichermaßen sinnvoll, schränkt Britta Hufeisen ein: Anders sieht es dagegen mit persönlichen Sprachlehrern aus, die ihre Kurse per Videoübertragung geben. Wer an Kursen mit muttersprachlichen Lehrern und anderen Lernenden aus der ganzen Welt teilnimmt, kann Barrieren abbauen und die sprachliche Immersion steigern.
Wie finde ich Zeit zum Lernen?
„Die größte Konkurrenz beim Lernen sind die Arbeit und das Privatleben“, sagt Seroka. Wer schnell Erfolge sehen will, sollte sich die Frage beantworten können, was sie oder ihn persönlich zum Lernen motiviert. „Je motivierter ich dann bin, desto mehr hänge ich mich rein und lerne daher schneller, weil ich bereit bin, mehr Zeit zu investieren und zusätzliche Gelegenheiten zum Lernen und Sprechen zu suchen“, sagt Hufeisen.
Reichen ein paar Wochen Druckbetankung aus?
Eine Sprache zu lernen – das geht nicht in ein paar Wochen. Zwar kann man Business-English-Floskeln pauken, sich Vorlagen zum Schreiben von E-Mails besorgen. Doch wer die Sprache im täglichen Umgang braucht, wird im Beruf nicht weit damit kommen. Besser ist es, nicht bis zum neuen Job zu warten, um das Englisch aufzupolieren. (dpa)