MINT-Fächer sollen in der Region bekannter werden
Der zuständige Kreistagsausschuss hat dem Projekt „MINTalent“zugestimmt
– Bei den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) verfügt Ostwürttemberg über vielfältige Angebote. Die sind aber überwiegend in den Mittelzentren angesiedelt. Dies soll sich ändern. Der Bildungs- und Finanzausschuss des Kreistags hat einem Projekt-Antrag „MINTalent“zugestimmt. Damit will das Bundesbildungs- und Forschungsministerium regionale Cluster fördern. Geht der Antrag durch, könnten in den nächsten fünf Jahren bis zu knapp 900 000 Euro in den Kreis fließen.
Das Ziel ist, sagte die Leiterin des Bildungsbüros, Hermine Nowottnick, MINT in der Region als anerkanntes außerschulisches Bildungsangebot, vergleichbar etwa mit einem sportlichen oder musischen Hobby, zu etablieren. Mit der Gestaltung und Erweiterung der MINTStrukturen
sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, Kinder und Jugendliche auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt und auf aktuelle technische Entwicklungen im Alltag vorzubereiten. Neben dem Abbau von Bildungsbarrieren sei es ein Anliegen der Verbundpartner – Bildungsbüro des Ostalbkreises, eule gmünder wissenswerkstatt, Hochschule Aalen (explorhino) und Zukunftsakademie Heidenheim, koordiniert vom Verbundpartner Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostwürttemberg – Benachteiligungen aufgrund von Verkehrsstrukturen abzubauen und die Voraussetzungen zu schaffen, damit Kinder und Jugendliche aus ländlichen Gebieten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut die außerschulischen MINTAngebote erreichen können.
So soll mit gemeinsamen Aktionen die Sichtbarkeit der Angebote erhöht werden. Es biete sich an, Schul- und Sportfeste oder öffentliche Räume wie Freizeitorte und Einkaufszentren aufzusuchen.
Die Strukturen eigneten sich zum Transfer und zur Entwicklung weiterer Formate in der Region. Durch die stetige Evaluation und Dokumentation würden Standards geschaffen, die auf andere Themenbereiche übertragen werden können. Durch den Aufbau von Expertisen würden Strukturen langfristig auch über das Projektende hinaus gesichert, Angebote gebündelt und auf dem Bildungsportal des Kreises präsentiert.
Außerdem hat der Kreistagsausschuss den Antrag an das Kultusministerium gebilligt, einen Schulversuch Naturwissenschaftliches Experimentieren (NExt) an der Agnesvon-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd und an der Technischen Schule Aalen zum Schuljahr 2021/2022 zu starten. Die beiden Schulen haben sich bereits beim Regierungspräsidium beworben. Kreiskämmerer Karl Kurz geht als Schuldezernent nach eigenen Worten davon aus, dass das Kultusministerium den Anträgen stattgeben wird. Zum 1. August treten die neuen Bildungspläne für die Beruflichen Gymnasien in Kraft, deren Ziel es laut Verwaltung ist, den Anschluss an die Bildungspläne der allgemein bildenden Schulen herzustellen, die Lerninhalte an die berufliche Wirklichkeit und die digitalen Medien anzupassen sowie den MINT-Fächern noch mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Weitere Ziele sind, die digitalen Medien als Lernwerkzeuge angemessen abzubilden und dem Erwerben von Kompetenzen in den MINTFächern mehr Bedeutung zu geben. Neben den fünf technischen Profilfächern (Mechatronik, Informationstechnik, Gestaltungs- und Medientechnik, Technik und Management, Umwelttechnik) hätten Agrarbiologie, Biotechnologie, Ernährung und Chemie, Gesundheit und Biologie ihren Schwerpunkt im MINT-Bereich.