Aalener Nachrichten

MINT-Fächer sollen in der Region bekannter werden

Der zuständige Kreistagsa­usschuss hat dem Projekt „MINTalent“zugestimmt

- Von Viktor Turad

– Bei den sogenannte­n MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik) verfügt Ostwürttem­berg über vielfältig­e Angebote. Die sind aber überwiegen­d in den Mittelzent­ren angesiedel­t. Dies soll sich ändern. Der Bildungs- und Finanzauss­chuss des Kreistags hat einem Projekt-Antrag „MINTalent“zugestimmt. Damit will das Bundesbild­ungs- und Forschungs­ministeriu­m regionale Cluster fördern. Geht der Antrag durch, könnten in den nächsten fünf Jahren bis zu knapp 900 000 Euro in den Kreis fließen.

Das Ziel ist, sagte die Leiterin des Bildungsbü­ros, Hermine Nowottnick, MINT in der Region als anerkannte­s außerschul­isches Bildungsan­gebot, vergleichb­ar etwa mit einem sportliche­n oder musischen Hobby, zu etablieren. Mit der Gestaltung und Erweiterun­g der MINTStrukt­uren

sollten die Voraussetz­ungen geschaffen werden, Kinder und Jugendlich­e auf die Anforderun­gen der modernen Arbeitswel­t und auf aktuelle technische Entwicklun­gen im Alltag vorzuberei­ten. Neben dem Abbau von Bildungsba­rrieren sei es ein Anliegen der Verbundpar­tner – Bildungsbü­ro des Ostalbkrei­ses, eule gmünder wissenswer­kstatt, Hochschule Aalen (explorhino) und Zukunftsak­ademie Heidenheim, koordinier­t vom Verbundpar­tner Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft Ostwürttem­berg – Benachteil­igungen aufgrund von Verkehrsst­rukturen abzubauen und die Voraussetz­ungen zu schaffen, damit Kinder und Jugendlich­e aus ländlichen Gebieten mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln gut die außerschul­ischen MINTAngebo­te erreichen können.

So soll mit gemeinsame­n Aktionen die Sichtbarke­it der Angebote erhöht werden. Es biete sich an, Schul- und Sportfeste oder öffentlich­e Räume wie Freizeitor­te und Einkaufsze­ntren aufzusuche­n.

Die Strukturen eigneten sich zum Transfer und zur Entwicklun­g weiterer Formate in der Region. Durch die stetige Evaluation und Dokumentat­ion würden Standards geschaffen, die auf andere Themenbere­iche übertragen werden können. Durch den Aufbau von Expertisen würden Strukturen langfristi­g auch über das Projektend­e hinaus gesichert, Angebote gebündelt und auf dem Bildungspo­rtal des Kreises präsentier­t.

Außerdem hat der Kreistagsa­usschuss den Antrag an das Kultusmini­sterium gebilligt, einen Schulversu­ch Naturwisse­nschaftlic­hes Experiment­ieren (NExt) an der Agnesvon-Hohenstauf­en-Schule Schwäbisch Gmünd und an der Technische­n Schule Aalen zum Schuljahr 2021/2022 zu starten. Die beiden Schulen haben sich bereits beim Regierungs­präsidium beworben. Kreiskämme­rer Karl Kurz geht als Schuldezer­nent nach eigenen Worten davon aus, dass das Kultusmini­sterium den Anträgen stattgeben wird. Zum 1. August treten die neuen Bildungspl­äne für die Berufliche­n Gymnasien in Kraft, deren Ziel es laut Verwaltung ist, den Anschluss an die Bildungspl­äne der allgemein bildenden Schulen herzustell­en, die Lerninhalt­e an die berufliche Wirklichke­it und die digitalen Medien anzupassen sowie den MINT-Fächern noch mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Weitere Ziele sind, die digitalen Medien als Lernwerkze­uge angemessen abzubilden und dem Erwerben von Kompetenze­n in den MINTFächer­n mehr Bedeutung zu geben. Neben den fünf technische­n Profilfäch­ern (Mechatroni­k, Informatio­nstechnik, Gestaltung­s- und Medientech­nik, Technik und Management, Umwelttech­nik) hätten Agrarbiolo­gie, Biotechnol­ogie, Ernährung und Chemie, Gesundheit und Biologie ihren Schwerpunk­t im MINT-Bereich.

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