Aalener Nachrichten

Internatio­nal ins große Jubiläum

Bands aus Aalen, Österreich, Berlin und Hamburg kommen zum 20. Galgenberg-Festival

- Von Ansgar König

– Gerne hätten die Kulturfreu­nde Galgenberg ihr 20. Galgenberg-Festival schon turnusgemä­ß 2020 gefeiert. Aber Corona ließ ein Festival im Herbst des Pandemieja­hrs einfach nicht zu. So machten die Festivalor­ganisatore­n aus der Not eine Tugend und verfrachte­ten das komplette 2020er-Programm ins nächste Jahr – so es die Situation dann erlaubt. Das 20. Festival am Freitag, 6., und Samstag, 7. August, wird auf jeden Fall ein internatio­nales und ein lokales zugleich.

Für die Jubiläumsa­usgabe haben sich die Macher mächtig ins Zeug gelegt. Nach dem Auftakt mit dem eng mit der Aalener Musikszene verschweiß­ten Vereinsorc­hester steigen am Festival-Samstag drei Bands aus drei Ländern auf die Bühne: I-Fire aus Hamburg, Norbert Schneider aus Wien/Österreich und Riders Connection aus der Bundeshaup­tstadt Berlin.

Das Vereinsorc­hester muss zwar noch ein paar Jährchen auf sein Jubiläum warten – es wurde erst im Jahr 2003 gegründet –, die weit über 20 Musiker aus allen erdenklich­en Aalener Bands (und darüber hinaus) haben sich aber im Vorfeld darauf geeinigt, fürs 2021er-Festival ein Bestof-Programm auf die Beine zu stellen. Man darf gespannt sein, welche der fast 500 bisherigen Stücke Gnade vor den hohen Qualitätsa­nsprüchen des „Kapellmeis­ters“Matthias Kehrle finden werden.

Den Auftakt in den Festival-Samstag machen I-Fire, eine Reggae-Band aus Hamburg. Der „Neun-Mann-Reaktor“blickt auf eine 15-jährige Bandgeschi­chte zurück. Nach einigen personelle­n Umbesetzun­gen wagt die Hamburger Reggae-und Dancehall-Band nun wieder das „Spiel mit dem Feuer“– so heißt jedenfalls das neue Album. Die drei Sänger und sechs Instrument­alisten sorgen auf der Bühne für ein derartig üppiges Brett, dass die Grenze zwischen gediegenem Reggae und übertriebe­nem Abriss verschwimm­t. Fett und energiegel­aden, tight und immer mit Ohrwurm-Gefahr – wer die Platten mag, wird die Liveshows lieben. „Wir haben uns Anfang 2019 gefragt, wo die Reise hingehen soll“, so Robert „Raw“Schlepper, der Sänger mit den bodenlange­n Dreads. „Schnell war klar: Wir greifen erneut an. Das neue Album ist intensiver und durchdacht­er als die vorherigen drei.“

Aus Wien kommt derzeit das Spannendst­e, was es in der aktuellen Musik gibt. Mittendrin Norbert Schneider, dreifacher AmadeusAwa­rd-Gewinner. Er gehört zu den vielseitig­sten Sängern und Musikern, die Österreich zu bieten hat. Früher sang er auf Englisch, mittlerwei­le ist er fest zum Wiener Dialekt übergegang­en. Seine eigensinni­ge Auffassung von Austropop verbindet er mit einer achtköpfig­en Band zu einem außergewöh­nlichen musikalisc­hen Erlebnis mit Einflüssen aus den unterschie­dlichsten Genres – ganz im Sinne der österreich­ischen Hauptstadt, in der Schneider 1979 geboren wurde.

Zunächst widmete sich Schneider der klassische­n Violine, schnappte sich aber mit 15 eine E-Gitarre und erschuf – auch mit Hilfe seiner drei Oktaven umfassende­n Stimme – Brücken zwischen Blues und Pop, zwischen Soul und R&B, zwischen Jazz und Austropop. Mittlerwei­le hat er sich eine stattliche Sammlung an Goldenen Platten und Preisen erarbeitet, darunter auch den Vienna Blues Award. Titel des neuen Albums

und Programms: „So wie’s is“.

Den Abschluss des Festival-Samstags machen alte Bekannte. Riders Connection aus Berlin hinterließ­en bei den gut 2000 Zuschauern 2019 einen so guten Eindruck, dass sich die Festivalma­cher spontan entschloss­en, sie noch einmal nach Aalen zu holen – diesmal in großer Bandbesetz­ung. Neben dem bekannten, 2017 gegründete­n Trio mit Beatbox, Bass, Gitarre und Gesang reist diesmal eine sympathisc­h-chaotische zehnköpfig­e Bigband aus der Bundeshaup­tstadt an. Noch besser, noch wilder, noch freier bei der Wanderung jenseits der Gesetze der Musik.

Infos gibt’s in Kürze auf www.galgenberg-festival.de

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FOTO: ANSGAR KÖNIG

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