Temperaturen steigen – Zeit für die Sommerreifen?
Faustregel Oktober bis Ostern ist laut ADAC rechtlich nicht relevant – Wer mit falschen Reifen fährt, bezahlt mindestens 60 Euro
- Sonne, Kälte, Schnee, Wind. Das Aprilwetter könnte zurzeit kaum typischer sein. Dass mancher mit dem Aufziehen der Sommerreifen in diesem Jahr zu früh dran gewesen ist, wurde in etlichen Berichten der Polizei in der vergangenen Woche deutlich.
Mehrere Autos sind bei Minusgraden und Schneetreiben ins Rutschen geraten. Am Freitag wiederum ist es mild, die Temperaturen steigen. Ist am Wochenende endgültig die Zeit für Sommerreifen gekommen? Besser noch warten, rät Meteorologe Andy Neumaier im Gespräch mit Schwäbische.de. Denn der April hat noch mehr auf Lager. Zwar gilt laut ADAC für Winterreifen die Faustregel „O bis O“, also Oktober bis Ostern. Doch dies sei „nur ein grober Hinweis und hat rechtlich keine Relevanz“, heißt es vonseiten des Automobilclubs. Und dass sich das Wetter daran nicht hält, hat der April in dieser Woche gezeigt. Ostern vorbei, die Landschaft – und die Straßen – zum Teil weiß. Und damit ist es noch nicht vorbei. Zwar wird es am Wochenende „deutlich wärmer, am Sonntag sogar an die 20 Grad, im Remstal vielleicht sogar ein bisschen mehr“, so Neumaier. Doch in der Nacht auf Montag ziehen Schauer und Gewitter über den Ostalbkreis. „Da kühlt es ab. Am Montag selbst und in den Dienstag hinein ist es nasskalt“, blickt der Meteorologe in die kommende Woche. Die Temperaturen fallen auf null bis vier Grad Celsius. „Zeitweise schneit es bis in tiefere Lagen.“Wer dann aufgrund von Sommerreifen einen Unfall verursacht, wird angezeigt, sagt
Robert Kreidler, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Aalen. „Das hängt nicht von der Jahreszeit ab, sondern von der Witterung“, so der Polizist. Dieser müsse die Bereifung angepasst werden. „Selbst, wenn es im Juni schneit, müssen Winter- oder Ganzjahresreifen drauf sein“, sagt er. Laut Bußgeldkatalog reicht es schon aus, dass man nur mit „falschen“Reifen unterwegs ist. Fällig werden dann 60
Euro. Zudem gibt es einen Punkt in Flensburg. Bei einem Unfall kommen zur Anzeige 120 Euro und ebenfalls ein Punkt hinzu.
Allerdings ist es damit nicht getan. Wie der ADAC berichtet, kann ein solches „grob fahrlässiges Verhalten“außerdem dazu führen, dass die Versicherungsleistung erheblich gekürzt werde. Zudem hat es Auswirkungen auf die Haftpflicht. Von daher sagt Meteorologe Andy Neumaier. empfiehlt es sich, auf den Meteorologen zu hören und das Wechseln der Reifen auf die Mitte der kommenden Woche zu verschieben.
„Ab Mittwoch scheint es sich zu bessern, da ist es mit dem Schnee hoffentlich Geschichte“, so Neumaier. Denn da ziehe ein Hoch auf, dass die zweite Wochenhälfte sonniger gestalte. „Es wird zwar nicht allzu warm, aber immerhin bis zu 15 Grad.“Doch es ist dennoch Vorsicht geboten. Denn gerade nachts kann es laut des Wetterexperten noch Frost geben.
TRAUERANZEIGEN
„Zeitweise schneit es bis in tiefere Lagen“,