Was ist Schwere?
Als der Mathematiker und Physiker Sir Isaac Newton (1643 1727) in seinem Garten sitzend beobachtete, wie ein Apfel vom Baum zur Erde fällt, stellte er sich die Frage, warum der Apfel eigentlich nach unten fällt. In der Folge entwickelt er die Theorie des heute bekannten Gravitationsgesetzes, mit dem die Kraft beschrieben wird, die zwei Massen aufeinander ausüben. Die Beschleunigung, die ein Körper an der Erdoberfläche durch die Gravitationswirkung der Erde erfährt, wird Schwerebeschleunigung oder auch Schwere genannt.
Aus dem Schulunterricht ist manchem noch der Wert für die Schwerebeschleunigung von 9,81 Meter pro Sekunde zum Quadrat bekannt. Jedoch ist der Wert der Schwere bei weitem nicht überall auf der Erde gleich und sie verändert sich auch mit der Zeit. Die Abplattung der Erdfigur an den Polen, die Erdrotation, unterschiedliche Massenverteilung im Erdinnern, aber auch Massen wie Gebäude beeinflussen den örtlichen Schwerewert. Variierende Anziehungskräfte von Sonne und Mond (Erdgezeiten), Hochdruck- und Tiefdruckgebiete in der Atmosphäre oder Veränderungen des Grundwassers führen dazu, dass der Schwerewert über die Zeit nicht konstant bleibt. So nimmt die Schwerebeschleunigung, über ganz Deutschland betrachtet, von Süden nach Norden zu, aber mit zunehmender Höhe ab – ein Effekt, den die Ingenieure des BKG sehr genau nachweisen können.