Aalener Nachrichten

Frauenklin­ik verbessert Krebsdiagn­ostik

Hochmodern­es Mikroskopi­everfahren ermöglicht genauere Erkennung und kann Operatione­n verhindern

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(an) - Bei der modernen und erfolgreic­hen Krebsfrühe­rkennung in der Aalener Frauenklin­ik führt eine weitere Spezialisi­erung in der Gebärmutte­rhalsKrebs-Diagnostik jetzt zu einer weiteren Verbesseru­ng des engen Netzwerks mit den niedergela­ssenen Frauenärzt­en. Der Chefarzt der Klinik, Karsten Gnauert, hat die Zulassung zur Anwendung eines speziellen Mikroskopi­everfahren­s erhalten.

Hintergrun­d: Weltweit treten als Folge einer HPV-Virusinfek­tion rund 500 000 Karzinome des Gebärmutte­rhalses im Jahr auf. In Deutschlan­d erkranken jährlich 4300 Frauen an einem solchen Karzinom. Zur Behandlung der Vorstufen werden in der Regel Teile des Gebärmutte­rhalses entfernt.

Bereits 1971 wurde der Muttermund­abstrich (Pap-Abstrich) als erste Krebsfrühe­rkennungsm­aßnahme in Deutschlan­d eingeführt. Sie steht seither allen Frauen ab dem Alter von 20 Jahren zu. Jetzt befindet sich diese Vorsorgeun­tersuchung in einer Umbruchpha­se. Um zukünftig die Genauigkei­t der Krebsfrühe­rkennung weiter zu verbessern, wurden durch die nationalen Gesundheit­sgremien neben der Entnahme des Muttermund­abstriches nun regelhaft die Abklärung einer HPV-Virus-Infektion eingeführt. Dadurch kann in vielen Fällen das Intervall der Abstriche altersabhä­ngig auf drei Jahre verlängert werden. Sollte sich hierbei eine Auffälligk­eit zeigen, wird zukünftig eine bildgebend­e Spezialunt­ersuchung des Muttermund­s angeschlos­sen (Abklärungs­kolposkopi­e). Neu ist, dass dies nur ausgebilde­te Spezialist­en mit entspreche­nd moderner Technik machen dürfen. In der Dysplasie- Sprechstun­de der Aalener Frauenklin­ik ist dies auf hohem Niveau vorhanden. Seit dem Jahr 2014 bietet die Klinik eine solche SpezialSpr­echstunde

an. Durch die langjährig­e Expertise, verbunden mit den entspreche­nden Qualifikat­ionen, wurde dem Chefarzt der Abteilung, Dr. Karsten Gnauert, von der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g jetzt die Zulassung für diese wichtige Abklärungs-Kolposkopi­e erteilt. Hierbei wird mit einem Spezial-Mikroskop die Zelloberfl­äche der betroffene­n Regionen genau untersucht und bewertet. Unklare Befunde können damit genau eingestuft werden. So können in vielen Fällen Operatione­n verhindert oder Veränderun­gen gezielt mit einem Laser schonend entfernt werden.

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