Wie befreit – Aalen schlägt Frankfurt 2:0
Der Regionalligist macht mit Auswärtssieg Klassenerhalt klar.
- Der Bollerwagen, den man für gewöhnlich an diesem Maifeiertag mit auf Reisen nimmt, ist es nicht gewesen, den die Aalener mit nach Hessen genommen haben. Mit der Pandemie hatte das freilich nichts zu tun. Schließlich wollte der Regionalligist ungeachtet der Annullierung der Oberliga und den damit (fast) sicheren Klassenerhalt nachlegen am Bornheimer Hang. „Keiner will am grünen Tisch den Klassenerhalt feiern“, stellte Daniel Bernhardt nach der Partie noch einmal klar. Es war ein hartes Stück Arbeit, das unnötig lange offene Spiel gegen den FSV Frankfurt.
Selten hat man den VfR so überlegen erlebt, wie in diesen gut 93 Minuten in der PSD Bank Arena in Frankfurt am Main. „Überragend“, sagte etwa Tim Grupp nach der Partie überglücklich in der Mixed Zone, ob der Leistung seines Teams. Doch ein Manko bleibt: die Effizienz. An der gelte es laut Kapitän Daniel Bernhardt
weiter zu arbeiten. Dass es am Ende dennoch feierlich zuging, lag einmal mehr an Alessandro Abruscia, der verlässlich lieferte. Wieder per Standard. Dieses Mal allerdings aus elf Metern. Den Strafstoß hatte Kai Merk nach einer Unachtsamkeit der Frankfurter Hintermannschaft herausgeholt. Der Stürmer der Aalener wurde von Elmir Muhic unsanft gestoppt. Das 1:0 für die Aalener nach 27 Minuten war mehr als verdient. Schließlich schnürte der VfR den FSV förmlich ein und verpasste es sich für die starke Leistung zu belohnen. So verpasste Merk etwa ein Zuspiel von Dijon Ramaj knapp (5.), dann wurde ein Schuss von Ramaj zur Ecke gelenkt (9.) und nach einem starken Zuspiel von Kevin Hoffmann war es Mark Müller, der am Keeper der Gäste Kenan Mujezinovic scheiterte. Es musste also mal wieder ein Standard herhalten. Auch nach dem Führungstreffer der Aalener änderte sich wenig. Der VfR weiter am Drücker und ließ mindestens durch Goson Sakai eine große Gelegenheit liegen. Nach einer Kombination über Leon Volz und Merk landete der Ball bei Sakai, der allerdings trotz freier Schussbahn knapp verzog (32.). Und Frankfurt? Die Mannschaft von Trainer Thomas Brendel hatte in 45 Minuten eine nennenswerte Chance. Nach 33 Minuten verlor Tim Grupp den Zweikampf mit Alieu Sawaneh und der Ball landete beim völlig freien Arif Güclü, der knapp neben das schoss. Nach der Pause änderte sich wenig. Wieder ließ etwa Merk frei vor dem Gästekeeper ein Tor für den VfR liegen (48.). Zwei Minuten später macht er es besser, traf aber nach Zuspiel von Sakai nur den Pfosten. Die Treffsicherheit wurde auch nicht besser als Ouadie Barine für Merk übernahm. Jener Barini schaffte selbst das Kunststück frei und aus zentraler Position wenige Meter vor dem Tor den Ball über das Tor zu zimmern (82.). Eingeleitet wurde die Aktion von Hoffmann und einer Hereingabe von Volz in den Lauf des Stürmers (81.).
So blieb die Partie eben weiter offen, trotz müder Frankfurter. „Es kann immer einer reinrutschen“, wusste Wolf auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu berichten. Es rutschte auch noch einer durch und zwar aufseiten der Frankfurter. Nach einem Spielzug über den lauffreudigen Müller und den eingewechselten Senger, war es am Ende Volz, der den Ball ins leere Tor einschießen durfte.
Der Torhüter Mujezinovic war durch den Querpass von Senger auf Volz ohne Abwehrchance mehr (89.). Den letzten Versuch auf einen weiteren Aalener Treffer versiebte dann nur wenige Augenblicke später Hoffmann, der das Leder aus der Distanz knapp am Gehäuse vorbeischoss. Es waren mehr Tore für Aalen drin.
„Am Ende gibt es aber auch dafür nicht mehr als drei Punkte“, so Bernhardt weiter. Sein Vordermann Gino Windmüller wollte daher lieber das Gute in den Vordergrund stellen: „Wir haben zwei Tore gemacht und gewonnen.“Der Klassenerhalt damit endgültig abgesichert. Platz 11 und 45 Punkte sind der Lohn der Maiausfahrt, die dann sogar besonders kitschig mit sonnigem Wetter endete.