Mit Vollgas in die Digitalisierung
Essinger Gemeinderat verabschiedet einstimmig ehrgeiziges Konzept und will Vorreiterrolle übernehmen
- Die Gemeinde Essingen geht in der Digitalisierung in die Offensive und will dabei mit einem „Leuchtturmprojekt“eine Vorreiterrolle spielen. Dies hat Bürgermeister Wolfgang Hofer jetzt im Gemeinderat zum Ausdruck gebracht.
Zusammen mit der GT-serviceGmbH wurde in den letzten Wochen und Monaten eine umfassende Digitalisierungsstrategie erarbeitet. Nicht weniger als 19 Einzelmaßnahmen stehen dabei auf der Agenda, allein zehn Projekte sollen bereits 2021 und 2022 realisiert werden.
Im Einzelnen sind dies der Ausbau des Breitbandnetzes und des freien WLAN, die Einführung eines digitalen Messauslesesystems, die Überprüfung und die Aufrüstung der technischen Ausstattung der Verwaltung, das generationenübergreifende Lernen von digitaler Kompetenz, die digitale Ausstattung der Bildungseinrichtungen, die Qualifizierung von kommunalen Digitallotsen, die Nutzung des Geoinformationssystems, die Verbesserung der Nutzung des Ratsinformationssystems und die Installation von Elektro-Ladesäulen.
Mittelfristig sollen bis 2024 unter anderem ein Cybersicherheitscheck durchgeführt, ein digitales Gebäudemanagement installiert und eine Bürger-App eingeführt werden. Eine große Rolle spielen auch eine digitale Fahrgastinformation im Öffentlichen Personennahnahverkehr, ein digitales Anmeldeverfahren in der Kinderbetreuung und die Vernetzung der digitalen und analogen Tourismusangebote.
Bürgermeister Wolfgang Hofer betonte, dass jedes einzelne Projekt vor der Realisierung vom Gemeinderat genehmigt werden müsse.
Beate Krannich (Freie Wähler) verwies darauf, dass Elektro-Ladesäulen unbedingt innerorts aufgestellt werden müssten. Nach Auskunft von Hofer ist eine solche Säule auf dem Parkplatz des Rewe-Lebensmittelmarkts geplant. Für Johannes Blank (CDU/Freie Bürger) ist der
Zeitplan zu eng gesteckt. Außerdem bezweifelte er, ob mit dem vorhandenen Personal die ehrgeizigen Pläne umgesetzt werden können.
Der Bürgermeister räumte ein, dass man zusätzliches Personal brauche. Eine Stelle habe man bereits geschaffen. Dieter Bolten (CDU/Freie Bürger) plädierte dafür insbesondere die Senioren bei den ganzen Projekten mitzunehmen. Die dürften nicht abgehängt werden. Wichtig sei es auch, eine intensive Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. „Wir haben uns auf den Weg gemacht und werden Vollgas geben“, versicherte Hofer. Der Gemeinderat verabschiedete einstimmig die Digitalisierungsstrategie.