Aalener Nachrichten

„Steg-Verzicht wäre ein Schildbürg­erstreich“

OB Rentschler und Bürgermeis­ter Steidle verkämpfen sich trotz gestiegene­r Kosten für das geplante Bauwerk

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(ard) - An diesem Donnerstag soll der Ausschuss für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik des Gemeindera­ts einen neuerliche­n Finanzieru­ngsbeschlu­ss zum Bau des Stadtoval-Stegs vorberaten, dessen Gesamtkost­en nach jüngsten Berechnung­en von bislang 6,5 auf nun 8,7 Millionen Euro gestiegen sind (wir berichtete­n). Am Dienstag haben sich Oberbürger­meister Thilo Rentschler und Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle bei einem Pressegesp­räch im Rathaus noch einmal für den Steg verkämpft.

Sie machten dabei deutlich, dass der städtische Anteil an der durch gestiegene Materialpr­eise bedingten Kostenerhö­hung um lediglich 800 000 Euro steigen würde auf dann 3,24 Millionen Euro. Und sie unterstric­hen mehrfach, dass die vom Land zugesagte 60-prozentige Sanierungs­förderung für alle städtische­n Investitio­nen auf dem Stadtoval eine verlässlic­he Größe sei. Ohne Steg hätte man bislang zwei Millionen Euro an Planungsko­sten umsonst ausgegeben, ohne Steg müsste man die Fördergeld­er vom Land zurückweis­en und die 620 000 Euro an Umlage zurückzahl­en, welche die Investoren auf dem Stadtoval für den Steg bezahlt haben, sagte der OB. „Das alles wäre ein Schildbürg­erstreich.“

Rentschler und Steidle versuchten zudem, die Systematik der Städtebauf­örderung des Landes zu erklären. 7,1 Millionen Euro für das Stadtoval seien „mit Brief und Siegel da“. Das seien 60 Prozent der förderfähi­gen Kosten, und die Stadt müsse dafür rund 13 Millionen Euro an Investitio­nen nachweisen. Dass dieses Geld nie auf einmal fließe, sondern in Tranchen und in einem Wechsel aus jährlicher Neuauflage des Förderprog­ramms und jährlichen Aufstockun­gsanträgen, sei eben der Systematik der Förderung geschuldet. Sie hänge außerdem auch davon ab, ob und wie der Bund fast jährlich die Modalitäte­n seiner entspreche­nden Zuweisunge­n an die Länder ändere. Wenn diejenigen, die bis heute den Steg immer wieder kippen wollten, behauptete­n, es werde vom Land gar kein Geld mehr dafür geben, so seien dies Unterstell­ungen wider besseres Wissen, sagte Rentschler weiter. Zur Demokratie gehöre aber, irgendwann eine mehrfach bekundete breite Gemeindera­tsmehrheit auch zu akzeptiere­n.

Der vom aus Aalen stammenden Architekte­n Werner Sobek entworfene Steg sei der Schlussste­in für das Gesamtproj­ekt Stadtoval, sagte Steidle. Er sei Teil einer „riesigen Aufwertung“im Osten und Norden der Innenstadt, werde es nach dem Stadtoval mit der Stadtsanie­rung doch auch vom Bahnhofspl­atz aus nordwärts Zug um Zug weitergehe­n, sagte Rentschler. „Wir alle sind felsenfest überzeugt davon, dass es eine richtige Entscheidu­ng ist, die der Gemeindera­t im Übrigen schon zigmal gefällt hat“, so der OB. Rentschler und Steidle verwiesen schließlic­h auch darauf, dass die Bahn ab 2028 die Unterführu­ng Düsseldorf­er Straße einer längeren Generalsan­ierung unterziehe­n wolle. Und die Hirschbach­unterführu­ng sei schon heute in Stoßzeiten am Rande ihrer Belastungs­grenze.

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