Wolf im Landkreis Schwäbisch Hall nachgewiesen
Ein Autofahrer hat bei Kirchberg an der Jagst aus seinem Fahrzeug heraus ein Tier fotografiert
(ij) - Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat die Sichtung eines Wolfs in Kirchberg an der Jagst bestätigt. Das schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Im Landkreis Schwäbisch Hall hat ein Autofahrer aus seinem Fahrzeug heraus ein Foto von einem Tier gemacht, das in einer Wiese steht. Dies habe „zu einem sicheren Wolfsnachweis geführt“, so das Ministerium. Laut der Forstlichen Versuchsund Forschungsanstalt in Freiburg (FVA), so schreibt das Ministerium, sei man nach weiteren Nachweisen in den unterfränkischen Landkreisen Haßberge, Kitzingen sowie Schweinfurt davon überzeugt, dass es sich um einen jungen, abwandernden Wolf handle.
Wie die „Augsburger Allgemeine“am Montag berichtet, sei bei Bissingen im Landkreis Dillingen ebenfalls ein Wolf gesichtet worden. Ob es sich um dasselbe Tier handelt, ist unklar. Bei den Wanderungen der Tiere könne es laut FVA vorkommen, „dass die Wildtiere auch in der Nähe von Straßen und Siedlungen entlanggehen“. Woher das Tier stammt, sei allerdings ebenfalls nicht geklärt.
Zuletzt hatte auch im Ostalbkreis ein Fall für Aufsehen gesorgt. Schafe waren am 16. April mit Bisswunden aufgefunden worden. Auch hier gab es Vermutungen, dass es sich bei dem Angreifer um einen Wolf gehandelt haben könnte. Dies hat die FVA nun aber am Montag dementiert. Eine Analyse von Speichelproben hatte ergeben, dass es sich bei dem Tier um einen Hund gehandelt hat.
Wegen der Sichtung im Landkreis Schwäbisch Hall bittet die Kreisverwaltung in einer Pressemeldung um „besondere Umsicht im Straßenverkehr“. Bei einer Begegnung mit einem solchen Tier bestehe kein Grund zur Panik. Denn Wölfe seien vorsichtig und nicht am Menschen interessiert. Dennoch gelte: nicht füttern und nicht bedrängen. Wölfe seien wehrhafte Tiere.
Sollte sich der Wolf nicht zurückziehen: laut sprechen oder in die Hände klatschen, um sich bemerkbar zu machen. „In der Regel ziehen sich die Tiere dann zurück.“Sichtungen sollten umgehend an die FVA gemeldet werden. Entweder per Mail an info@wildtiermonitoring.de oder unter der Telefonnummer: 0761 / 4018 274.
Bei noch unzureichendem Herdenschutz könnten zudem kurzfristig über die FVA die vom Umweltministerium bereitgestellten NotfallZaunsets beziehungsweise ein Flatterband mit Stangen für 1,2 Meter Höhe ausgeliehen werden.