Silcher- und Friedhofstraße werden 30-Kilometer-Zone
Ausschuss beschließt: Rechts-vor-links-Regelung soll hier mit Rücksicht auf den Busverkehr aber nicht gelten
- Die gesamte Silcherstraße sowie das anschließende Teilstück der Friedhofstraße sollen vom Fischerin-Brunnen beim Sankt-Johann-Friedhof bis zum Kreisverkehr bei der Hochschule eine 30-Kilometer-Zone werden. Das hat der Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats mit 14 Ja- und zehn Nein-Stimmen beschlossen. Um dennoch auch weiterhin einen flüssigen Busverkehr zu gewährleisten, soll auf der gesamten Strecke auf die sonst in 30-Kilometer-Zonen übliche Rechts-vor-links-Regelung verzichtet werden. Einen Antrag der Grünen, diese Regelung auch hier gelten zu lassen, lehnte der Ausschuss bei 15 Nein- und neun Ja-Stimmen ab.
Wie Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann sagte, gehe der Vorschlag einer 30-Kilometer-Zone auf einen Antrag mehrerer Anwohner an diesem Straßenabschnitt zurück. Sie erhofften sich dadurch weniger Lärm, vor allem aber eine höhere Verkehrssicherheit für den Schüler-, Rad- und Fußgängerverkehr. Die Verkehrsschau sei zu dem Schluss gekommen, diesen Wunsch zu befürworten, zumal es sich bei dem gesamten Streckenabschnitt überwiegend um ein Wohngebiet handle.
Die Verkehrsschau habe der Stadt aber auch empfohlen, wegen des hier hohen ÖPNV-Anteils von der ansonsten üblichen Rechts-vor-linksRegelung abzuweichen. Dies sei insbesondere wegen der Einmündungen der Sankt-Johann-Straße und der
Steimlestraße in die Friedhofstraße und Silcherstraße notwendig, da ansonsten vor allem bei Veranstaltungen in der Stadthalle mit großen Zeitverlusten für den ÖPNV zu rechnen wäre. Wie Ehrmann weiter sagte, sollen in die 30-Kilometer-Zone auch die östliche Parkstraße und die Steimlestraße zwischen Friedhofstraße
und Rombacher Straße mit einbezogen werden. Die bereits ausgewiesene 20-Kilometer-Zone im Bereich Silcherstraße/Beethovenstraße bleibe bestehen.
Für die Grünen fand Stadtrat Ralf Meiser das alles „klasse“, wie er sagte. Nur mit dem Verzicht auf eine Rechts-vor-links-Regelung sei seine
Fraktion nicht einverstanden. Denn der würde zu einer „versteckten“30er-Zone führen und das in einem Bereich, in dem als inzwischen beliebte Ausweichstrecke ohnehin zahlreiche rasante Fahrer unterwegs seien. Deshalb müsse rechts vor links auch hier wie in allen anderen Straßen des Hüttfelds gelten.
Petra Pachner (SPD) pflichtete dem zunächst bei. Nach einer kurzen, von ihr beantragten Sitzungsunterbrechung sagte sie allerdings, ihre Fraktion werde sich der kompetenten Einschätzung der Verkehrsschau anschließen.
Thomas Rühl (Freie Wähler) nannte den Wunsch der Anwohner eine „Vollkasko-Mentalität“. Und leider habe man in Aalen eine Verkehrsschau und einen Bürgermeister, die sich solchen Wünschen gerne anschlössen. Er persönlich werde einer 30-Kilometer-Zone jedenfalls nicht zustimmen. Inge Birkhold (CDU) meinte, es gehe ja hier nur um eine Abweichung von der Straßenverkehrsordnung bezüglich der innerörtlichen Geschwindigkeit, nicht aber um eine echte Tempo-30-Zone wie im übrigen Hüttfeld. Entweder man regle das einheitlich oder man lasse es ganz bleiben. Und Hartmut Schlipf (CDU) war der Ausweichverkehr von Lastwagen durch die Weststadt ein Dorn im Auge für den Fall, wenn nachts der Rombachtunnel etwa für Wartungsarbeiten gesperrt sei. Solange es dafür keine Lösung gebe, werde er 30-Kilometer-Zonen an anderer Stelle nicht mehr zustimmen.