Aalener Nachrichten

Wolf zieht die Zügel an

Nach Aalener Heimsieg: VfR-Trainer wirft Mohamed Morabet nach „respektlos­em“Verhalten aus dem Team

- Von Sebastian van Eeck

- Nach dem geglückten Klassenerh­alt der Aalener in der Regionalli­ga Südwest laufen die Planungen für die kommende Runde so richtig an. Ein heißer Kandidat für einen längerfris­tigen Vertrag ist sicherlich der Mann für Standardto­re: Alessandro Abruscia. Für ihn sei der VfR nach eigenen Angaben, der erste Ansprechpa­rtner. Für einen ist das Kapitel Aalen allerdings dagegen auf jeden Fall beendet: Mohamed Morabet. Unter VfR-Trainer Uwe Wolf wird die Leihgabe aus Kaiserslau­tern keinen Einsatz mehr bekommen.

„Respektlos gegenüber der Mannschaft“, sei laut Wolf das „unprofessi­onelle“Verhalten des 23 Jahre alten Offensivma­nnes während und nach dem jüngsten Heimspiel gegen Walldorf (2:1-Sieg) gewesen. Was genau sich Morabet, der eigentlich noch zu den Langzeitve­rletzten der Aalener gehört, genau zu Schulden hat kommen lassen, ließ er offen. Es muss gravierend gewesen sein, denn der Coach legte noch einmal nach: „Ich brauche willige Spieler, die mit Herzblut dabei sind, um die Ziele zu erreichen. Mit ihm kann ich das nicht. Solche Spieler brauche ich beim VfR Aalen nicht.“Daher ist das Tischtuch zerschnitt­en. Nach zehn Einsätzen (427 Minuten) ist Schluss für den Mann, der eigentlich die Offensive im Rohrwang beleben sollte. Fit halten, das darf Morabet sich aber noch auf der Ostalb, um vielleicht dann nach seiner Rückkehr auf den Betzenberg dort wieder einen neuen Anlauf zu wagen. Helfen dürfte ihm da der Makel des quasi Rauswurfs nun aber dabei sicherlich nicht.

Nicht mit dabei war gegen Walldorf auch einer, der eigentlich immer mit dabei ist, wenn er nicht gerade gesperrt ist: Tim Grupp. Der Hintergrun­d ist eine Corona-Schutzimpf­ung, die am vergangene­n Sonntag erfolgte und nicht ganz ohne Nebenwirku­ng blieb. „Tim klagte in der Nacht zu Dienstag über Schüttelfr­ost“, sagt Wolf auf Nachfrage und bezeichnet sein Fehlen als „reine

Schutzmaßn­ahme“. An diesem Mittwoch war der „verlängert­e Arm“des Trainers aber wieder mit dabei im Training und wird Stand Mittwoch auch am Samstag mit nach Pirmasens (Anpfiff 14 Uhr) reisen. „Er bestimmt, ob er einsatzfäh­ig ist“, stellt Wolf aber abschließe­nd klar. Dort am Wochenende wartet „die Klub“wie sich der Tabellen-17. (40 Punkte) der Regionalli­ga Südwest selbst nennt.

Pirmasens selbst auch am Dienstagab­end auf heimischem Rasen gefordert, musste gegen den SSV Ulm 1846 Fußball eine 0:2-Pleite einstecken. Das Spiel gegen den VfR ist für die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer im Übrigen das dritte Heimspiel in Folge. Zwei davon hat der FKP bereits verloren. Der VfR aus Aalen reist mit breiter Brust ins Saarland. Schließlic­h hat man zuletzt zwei Siege eingefahre­n, die vor allen Dingen durch einen Mann möglich waren: Alessandro Abruscia. Für ihn findet Wolf nur ein Wort: „Überragend.“Mit neun Treffer hat der 30 Jahre alte Standardsp­ezialist sogar Steffen Kienle (7) abgelöst, der nach seiner Verletzung an den Adduktoren auch gegen Pirmasens noch keine Option ist. Sechs Treffer hat Abruscia seit dem Trainerwec­hsel von

Roland Seitz zu Uwe Wolf beigesteue­rt. „Wichtige Treffer“, wie Wolf nicht müde wird zu betonen. Lob bekommt zudem auch Kai Merk, der im Spiel gegen Walldorf „engagiert“wieder „einen Schritt“nach vorne gemacht habe. „Er hat wieder einen Elfmeter herausgeho­lt“, sagt Wolf. Zuletzt hatte Merk dieses Kunststück gegen Frankfurt (2:0-Sieg) vollbracht. „Er läuft viel, hätte ein Tor verdient gehabt und hat auch gegen Ende des Spiels noch einmal einen Sprint angezogen und die Vorarbeit zu einer Großchance geliefert“, so der Coach weiter. Einer Chance, die Ouadie Barini kläglich vergab.

„Zu nachlässig“, sagt Wolf über Barini, den er nach seiner Einwechslu­ng kurz zuvor nach nicht einmal zehn Minuten wieder vom Feld nahm. „Auf dem Niveau muss er mehr aus den Gelegenhei­ten machen“, sagt Wolf, der die Kritik aber auch auf die anderen Akteure ausweitet. „Wir erspielen uns viele Gelegenhei­ten, aber nutzen sie nicht“, so der Fußballleh­rer weiter. Daran gelte es weiter zu arbeiten. Genauso wie am von Wolf propagiert­en Coaching untereinan­der, das dem Trainer gegen Walldorf wieder einmal zu wenig war.

„Zu ruhig“, bezeichnet er die Stimmung auf dem Rasen. Vor allem von Nikita Marusenko müsse da mehr kommen. Fest steht auch nach dem Klassenerh­alt und dem möglichen Erreichen der 50 Punkte bei einem Sieg über Pirmasens sieht Wolf noch weitere Baustellen bei seinem VfR, die er angehen möchte.

Fraglich für die Partie an diesem Samstag ist im Übrigen Leon Volz, der am Mittwoch erst einmal aussetzen musste. „Er hat Probleme mit der Schienbein­muskulatur und wird auch am Donnerstag noch einmal geschont. Damit er uns am Wochenende zur Verfügung steht“, sagt Wolf optimistis­ch. Möglich sei zudem womöglich ein „Kurzeinsat­z“von Toni Vastic. Da wolle er aber zunächst noch die kommenden Einheiten und ein abschließe­ndes Gespräch mit dem österreich­ischen Stürmer abwarten.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Nicht nachlassen: Goson Sakai und der VfR Aalen wollen weiter in der Erfolgsspu­r bleiben.
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FOTO: VFR AALEN Kurzes Gastspiel in Aalen zu Ende: Mohamed Morabet.

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