Aalener Nachrichten

Nach neun Monaten wieder am Lenkrad

Ende der Leidenszei­t am Hockenheim­ring: Aalener Oliver Harsch meldet sich im Motorsport erfolgreic­h zurück

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(an) - Neun Monate hat es gedauert bis Oliver Harsch mal wieder ins Lenkrad greifen durfte. Letztes Jahr, in der 30. Motorsport­saison des Aaleners, musste Harsch beim einzigen Rennen der Saison wegen technische­n Problemen aufgeben.

Der BMW E30 von Harsch hat nun 14 harte Jahre und über 120 Driftveran­staltungen auf dem Buckel. Die Ausfälle kann man an einer Hand abzählen. „Es gibt wohl kein Fahrzeug im Driftsport, welches so lange mit gleichem Motor und Technik bewegt worden ist. Und man muss schon ein bisschen fies zu seinem Auto sein, um es am Driftlimit zu bewegen. Geschätzt waren es sicherlich über 1200 Neureifen, die ich in dieser Zeit auf der Hinterachs­e durchgelas­sen habe.

Erfahrung in Sachen Reifen, die ich meinen Werkstattk­unden weitergebe­n kann“, stellte Harsch klar. An einem der schönsten Samstage des Jahres stand das Training und das am Nachmittag stattfinde­nde Qualifying

auf dem Plan. Die Strecke war anspruchsv­oll, Harsch brauchte ein paar Runs um die richtige Linie zu finden.

Dazu ist es zwischenze­itlich im Driftsport Mode, nicht mehr so nah wie möglich mit der Front oder mit dem Heck an Pylonen oder Reifenstap­eln ranzudrift­en, (Clipping Points genannt) sondern an fest installier­ten Mauern. Wer sein Heck ganz leicht mit der Stoßstange kratzend an der Mauer vorbeidrif­tet, bekommt am meisten Punkte. Die alten Hasen im Driftsport versuchen natürlich sich keinen Kratzer ins Auto zu ziehen. Die Jungen feiern es, wenn einer einen „Walltap“fabriziert, was sich im Laufe der Veranstalt­ung in der Optik der Fahrzeuge widerspieg­elt. Harsch, für den das Ergebnis der Qualifikat­ion mehr zählt als das der Battles, konnte nach einem Dreher im ersten Lauf dann doch den dritten Platz im letzten Heat auf den Asphalt zaubern. Im Quali hat jeder Fahrer die Möglichkei­t in drei Läufen zu zeigen was die Jury sehen will. In den Battles fahren nicht alle gegeneinan­der. Eine perfekte Linie und Style brachten ordentlich Punkte. Doch die Driftgesch­windigkeit mit dem untermotor­isierten BMW könnte schneller sein, deswegen nur Platz drei. Im ersten Battle musste Harsch gegen Gerson Junginger im 3er E46 ran. Trotz seiner vielen Drifteinsä­tze in ganz Europa war Harsch der Favorit. Als Chaser mit 10:0 in Führung liegend, wirft Harsch nach einem

Verschalte­r den sicheren Sieg weg und musste noch einmal zum ReRun gegen Junginger ran. Auch hier schaffte es Gerson Oliver aus dem Konzept zu bringen und konnte nochmal einen Re-Run rausfahren. Beim zweiten wird dann nur noch einmal gefahren, also der Bessere aus dem Quali fährt als Leader, das Harsch dann für sich entscheide­n konnte. Nicht so spannend war es dann im Battle gegen Münch im BMW E36 Missile. Münchs Fahrzeug war genau eines dieser Drift Missiles, der optisch schon mindestens einmal durch eine Betonmauer gefahren ist. Harsch mit dem besseren Chaserun, war nun unter den besten 4. Hier wartete der Sieger des Qualis, Maxi Grimm. Das ist wohl der Beweis,

dass die besten Autofahrer aus Aalen kommen. Maxi Grimm, auch aus Aalen, hat sich mit seinem brutalen BMW E46, der knapp doppelt so viel PS hat wie Harschs BMW, einen guten Namen in der Driftszene gemacht. „Maxi hat ein top Auto und kann das fahrerisch auch umsetzen.“Maxi konnte das Finale auch für sich entscheide­n und war somit Sieger des 1. Laufs zur Drift.de-Serie. Zum Pech kommt Glück, im Battle um Platz 3 war Harsch gegnerlos, da Denise Ritzmann durch einen technische­n Defekt nicht mehr starten konnte und Harsch somit mit Platz 3 belohnt wurde. „Dass das mit meinem Auto noch möglich ist, hätte ich nicht gedacht“, stellte Harsch letztlich fest.

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FOTO: DRIFT-BULLETIN Oliver Harsch ist zurück am Steuer.

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