Aalener Nachrichten

Briefmarke­n mit gutem Klang

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Natürlich ist es nicht das Ziel eines Musikers, sein Gesicht auf einer Briefmarke abgebildet zu finden. Vielmehr möchte er seine Musik auf einem Tonträger verewigt sehen. Früher hieß das mal Schallplat­te. Aber heute ist alles anders. Und wer gegenwärti­g noch Platten auflegt, kocht wahrschein­lich auch noch mit dem Holzofen und wählt irgendwas mit C im Parteiname­n. Außerdem ist es nicht ganz abwegig zu behaupten, dass nur noch technisch hoffnungsl­os Abgehängte Briefmarke­n auf Briefe kleben. Denn heute ist schließlic­h alles anders und der Brief heißt jetzt EMail. Die Post von Großbritan­nien ficht das aber nicht an. Sie heißt trotz Internet und Demokratie immer noch Royal Mail und pfeift auf alles Digitale.

Die Veröffentl­ichung eines Briefmarke­nsatzes mit dem Ex-Beatle Paul McCartney ist der beste Beweis. Wir in Deutschlan­d haben in Sachen musikalisc­he Postwertze­ichen natürlich auch prominente Beispiele vorzuweise­n. Das SchlagerDu­o „Die Amigos“gibt’s für 80 Cent. Im benachbart­en Österreich, wo die Österreich­er Helene Fischer besonders zu verehren scheinen, gibt es entspreche­nde Postwertze­ichen mit der trällernde­n Dame für 62 bis 145 Cent.

Natürlich ist dieser gestempelt­e Versuch, Künstler mit Briefmarke­n zu wertschätz­en, nett gemeint, aber doch auch irgendwie unangemess­en. Schließlic­h sind die Melodien der Amigos – bestehend aus den beiden Brüdern Bernd sowie Karl-Heinz Ulrich – in Geld unmöglich aufzuwiege­n. Davon abgesehen: Mehr goldene Schallplat­ten als die Beatles haben die Herren Ulrich in Deutschlan­d schon lange.

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FOTO:DPA

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