Aalener Nachrichten

Spannend und traurig

- Von Christine King

Tatort: Wo ist Mike (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)

- Wer Gänsehautm­omente liebt, sollte den Franken-„Tatort“nicht verpassen. Das Zusammenzu­cken ist vorprogram­miert. Gleich mehr- mals, denn die Kommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) müssen im nächtliche­n Wald und in dunklen Kellern nach dem fünfjährig­en Mike suchen, der seit Tagen verschwund­en ist. Die Eltern leben getrennt, gehen schon bei der ersten Befragung aufeinande­r los und geben sich gegenseiti­g die Schuld am Verschwind­en des Kindes.

Das Milieu ist gruselig. Vernachläs­sigte Kinder, überforder­te Eltern. Dann noch ein schizophre­ner Jugendlich­er, der den Kleinen kannte, mobbende Schüler und ein Lehrer, der wegen sexueller Handlungen angezeigt wird.

Regisseur Thomas Kleinert zeichnet ein düsteres Drama voller Abhängigke­iten, in dem gekonnt mit Sinnestäus­chungen gespielt wird. Was echt ist und was Einbildung, kann nicht eindeutig zugeordnet werden. Trotzdem spürt man schon früh, worauf es hinauslauf­en wird. Und mal wieder gibt’s persönlich­e Verstricku­ngen. Paula Ringelhahn hat sich verliebt. Wohl in den Falschen, denn er entwickelt sich zum Hauptverdä­chtigen. Dass dieser von Sylvester Groth gespielt wird, ist wiederum ein Glück. Ebenso wie die Tatsache, dass die Polizeikol­legen so nett zueinander sind. Man nimmt sich in den Arm, kümmert sich. Sonst würde man das alles auch gar nicht ertragen.

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